New York hat eine neue Subway Map
New York City hat eine neue Subway Map bekommen, erstmals seit Jahrzehnten. Die neue Version sei viel einfacher zu lesen und spiegele zudem alle Verbesserungen wider, die die Stadt im Laufe der Jahre am U-Bahnnetz vorgenommen habe, wie die zuständige Verkehrsbehörde im Rahmen der Vorstellung erklärt.

New York City hat eine neue Subway Map bekommen, erstmals seit Jahrzehnten. Die neue Version sei viel einfacher zu lesen und spiegele zudem alle Verbesserungen wider, die die Stadt im Laufe der Jahre am U-Bahnnetz vorgenommen habe, wie die zuständige Verkehrsbehörde im Rahmen der Vorstellung erklärt.
Die Metropolitan Transportation Authority (MTA) hat letzte Woche eine neu gestaltete U-Bahn-Karte vorgestellt – das erste Redesign seit 1979. Die neue Karte vereinfache Fahrgästen die Orientierung und bilde die wichtigsten Reiseinformationen in einer leicht lesbaren, übersichtlichen und deutlichen Art ab, wie die Behörde mitteilt.
Auszug der Pressemeldung
“The subway map is both an iconic symbol of New York and a tool that everyday riders and first-time users of our system use to get around,” said New York City Transit President Demetrius Crichlow. “This modern redesign makes it easier to navigate the system – especially during service changes – and has a quintessential New York look that riders will appreciate for years to come.”
Die Metropolitan Transportation Authority (MTA) ist die staatliche Verkehrsgesellschaft des Bundesstaates New York und der größte Anbieter von öffentlichem Nahverkehr in Nordamerika. Sie wurde 1965 gegründet und betreibt ein weitreichendes Netz von U-Bahnen, Bussen, Pendlerzügen sowie mautpflichtigen Brücken und Tunneln im Großraum New York City und umliegenden Regionen.


Entworfen wurde die neue Karte von der Abteilung Creative Services Mapping der MTA. Die Karte entspricht einer schematischen Darstellung (Topogramm). Bei dieser Art der stark vereinfachten kartografischen Darstellung werden lediglich ausgewählte Punkte oder Elemente eines geografischen Raums lagerichtig wiedergegeben. Die Verbindungen zwischen diesen Punkten sind stark vereinfacht und meist nicht maßstabsgetreu, jedoch topologisch korrekt. Was bedeutet, dass die relative Lage der Elemente zueinander erhalten bleibt, auch wenn die exakten Abstände oder Winkel nicht realitätsgetreu dargestellt werden.
Schon in den 1970er-Jahren hatte New York City eine solche schematische U-Bahn-Karte. Die von Massimo Vignelli, Joan Charysyn und Bob Noorda (Unimark International Corporation) entworfene und im August 1970 eingeführte Karte stieß allerdings ob ihrer abstrakten Gestaltung auf Ablehnung seitens der Bürger der Stadt. Woraufhin die Stadtverwaltung ein neues Kartendesign ausschreiben ließ. Den Auftrag zur Neugestaltung erhielt Michael Hertz Associates.
Die von US-Grafikdesigner Michael Hertz entwickelte Karte, mit einem Design, bei dem geografische Bezugspunkte stärker gewichtet sind als im „Vignelli-Entwurf“, wurde im Jahr 1979 vorgestellt. Über fünf Jahrzehnte lang war diese Karte an jeder New Yorker U-Bahn-Station zu finden. Während die von Vignelli entworfene Karte später einen Platz im Museum of Modern Art (MoMA) bekam, begleitete die „Hertz-Karte“ Millionen von Menschen in ihrem Alltag, Bürger wie Besucher. Als eine Art wiederkehrende grafische Landmarke (im Untergrund) prägte die „Hertz-Karte“ entscheidend das Gesicht New Yorks. Teil der Geschichte von Big Apple wird die „Hertz-Karte“ bleiben, doch aus dem Alltag wird sie nun schrittweise verschwinden.
Michael Hertz starb am 18. Februar 2020, Massimo Vignelli am 27. Mai 2014, beide in New York City. Beide Designer haben das Gesicht der Stadt entscheidend geprägt.
Wie die MTA im Zuge der Vorstellung der neuen Subway Map erklärt, habe sich das Inhouse-Kreativteam von früheren Kartendesigns inspirieren lassen. Im Gegensatz zur „Hertz-Karte“ sind in der vor wenigen Tagen vorgestellten Karte keine Straßen mehr als Orientierungspunkte abgebildet. Der Charakter entspricht wieder stärker der einer schematischen Darstellung. Geografische Unstimmigkeiten und topografische Ungenauigkeiten, wie dem Central Park in quadratischer statt in rechteckiger Form, werden dabei in Kauf genommen.
Umfangreicher und detaillierter ist hingegen die Legende der Karte, welche auch weiterhin rechts oben abgebildet wird. Die Legende enthält fortan Informationen hinsichtlich Barrierefreiheit, Umstieg und Sicherheit sowie einen QR-Code, der zur MTA-Website führt.
Während in der bisherigen Karte Texte und Bezeichnungen in der Helvetica gesetzt sind, kommt bei der neuen Karte die (optisch ähnliche) Neue Haas Grotesk zur Anwendung. Die Helvetica ist seit Jahrzehnten visueller Standard in fast allen Print- und Signage-Systemen der MTA. Seit einigen Jahren setzt die New Yorker Verkehrsbehörde verstärkt auf die Neue Haas, offenbar ihrer, im Vergleich zu Helvetica, geringeren Laufweite wegen. Auf kleinem Raum kann so bei gleicher Schriftgröße mehr Text abgebildet werden.
Die x-Höhe, innerhalb der Typometrie ein Konstruktionsmerkmal, das die Lesbarkeit und Ästhetik eines Textes ebenfalls maßgeblich beeinflusst, ist bei der Neue Haas hingegen geringer als bei der Helvetica. Eine große x-Höhe trägt in der Regel zur besseren Lesbarkeit bei, da so Zeichen größer abgebildet werden – ist diese jedoch zu ausgeprägt, kann dies die Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinbuchstaben erschweren. Laut MTA biete die neue Karte einen verbesserten Lesekomfort.
„Die Verwendung kräftiger, gerader Linien erleichtert die visuelle Orientierung und ist für digitale Nutzer besser geeignet“, so die MTA über das neue Kartendesign. „Der weiße Hintergrund, die kräftigen Farben, die horizontale Schrift und die Verwendung schwarzer Punkte machen die Karte barrierefrei und für Menschen mit Sehbehinderung oder kognitiven Einschränkungen leichter lesbar“.
Der Austausch der physischen Pläne in den verbleibenden U-Bahn-Wagen soll schrittweise in den kommenden Wochen geschehen. Dort, wo die Karten auf digitalen Screens angezeigt werden, kann der Wechsel schneller erfolgen. Sowohl der neu gestaltete Plan als auch ältere Versionen werden auf der MTA-Website (mta.info/maps) zum Download angeboten. Hinweis: In diesem Beitrag ist eine Umfrage eingebunden. Bitte besuche die Website, um an dieser Beitrags-Umfrage teilzunehmen.
Mediengalerie






Weiterführende Links