Journal Donnerstag, 10. April 2025 – Rasensprengen im April

Richtig gut geschlafen, mit nur einem Klogang und mit ausgeschlafenem Aufwachen von Weckerklingeln. Erste Selbsterinnerung: Es ist erst Donnerstag. Der Weg in die Arbeit war weiterhin sehr kühl, diesmal unter bedecktem Himmel. Auf der Theresienwiese wurde weiter Frühlingsfest aufgebaut (Start am 25. April), auf dem Boden erste Markierungen für den Theresienwiesenflohmarkt (26. April) – auch […]

Apr 11, 2025 - 05:55
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Journal Donnerstag, 10. April 2025 – Rasensprengen im April

Richtig gut geschlafen, mit nur einem Klogang und mit ausgeschlafenem Aufwachen von Weckerklingeln. Erste Selbsterinnerung: Es ist erst Donnerstag.

Der Weg in die Arbeit war weiterhin sehr kühl, diesmal unter bedecktem Himmel. Auf der Theresienwiese wurde weiter Frühlingsfest aufgebaut (Start am 25. April), auf dem Boden erste Markierungen für den Theresienwiesenflohmarkt (26. April) – auch dieses Jahr nur die offiziellen Markierungen, denn Verkauf ist nur mit Anmeldung möglich.

Eina asphaltierte Fläche, in Pink ein rechteckiger Rahmen aufgesprüht, darunter "B32", im Hintergrund ein blaues Zirkungszelt und entfernt rechts Ruhmeshalle und Bavaria

Am Arbeitsplatz umgehend Emsigkeit, draußen wurde es wieder sonnig. Dass es kalt geblieben war, merkte ich an jedem Fensterkippen. Und dass es weiterhin viel zu trocken ist daran, dass der Nachbar seinen Rasen sprengte. Im April.

Mittags spazierte ich über Cappuccino-Stopp zum Markt und kaufte Käse für den Abend ein.

Zu Mittag gab es später Birnen (gut!), Buttermilch, Trockenfeigen.

Mühsamer Arbeitsnachmittag, u.a.: Das Reiseabrechnungsprogramm behauptete auf einmal, es könne KI. Beim Schritt “neuer Betrag” wurde im Dropdown angeboten, einfach den Beleg hochzuladen, die KI würde die Beträge dann zuordnen.

Sofort ausprobiert.

Nein.

Aber schöner Heimweg durch Frühlingsluft in gerade der richtig angenehmen Temperatur für April.

Daheim einiges an Häuslichkeiten, keine Lust auf Yoga-Gymnastik, außerdem war ich fürs Abendessen zuständig: Es gab den ersten Salat der Saison aus Ernteanteil (YAY!) mit dem Grün des ersten Radieserlbunds in Orangen-Haselnussmus-Dressing, außerdem reichlich Käse. Nachtisch Schokolade.

Früh ins Bett zum Lesen, Sigrid Nunez, The last of her kind ausgelesen.

Der Roman lässt mich ein wenig ratlos zurück. Ich las die Geschichte der linksradikalen Ann im New York der 1960er bis in die 1990er durchaus interessiert und gern – doch dass es ihre Geschichte ist, die erzählt wird, stellte sich erst nach und nach heraus. Denn vorgeblich las ich die Erinnerungen von George, wie Georgette lang genannt wurde: Sie beginnen damit, wie sie Ann als Zimmergenossin im College kennenlernt, diese seltsame 17-Jährige Weiße aus sehr guten Verhältnissen, die sich als Mitbewohnerin explizit jemanden gewünscht hatte, die eine so andere wie mögliche Herkunft haben würde wie sie. Und das ist bei George so, die aus einer wirklich armen Familie mit Gewalt- und Verwahrlosungshintergrund kommt, es mit ihrem Lese- und Wissensdurst nur durch eine engagierte Lehrerin ans College geschafft hat. Zunächst lehnt sie Ann ab, die vor politischem und weltverbesserlichen Eifer glüht, den sie mit auch selbstzerstörerischer Konsequenz in dieser Zeit der Bürgerrechtsbewegung umsetzt.

Von dort geht es durch die Jahrzehnte, durchaus in erster Linie als Erinnerung an Georges eigenen Werdegang. Nach einem bösen Streit mit Ann entfernen sich die Lebensläufe voneinander, den von Ann erzählt Georgette über große Strecken aus Distanz.

Es entsteht das Bild einer bestimmten Zeit in New York, darin liegt der Schwerpunkt auf dem persönlichen Erleben. Und eher indirekt stellt sich die Frage nach dem persönlichen Umgang mit gesellschaftlichem Unrecht und den vielfältigen Konflikten, auf die das Engagement einer weißen, privilegierten Frau für Unterdrückte auslöst.

§

Jenseits des Teenageralters noch Einheimische zu finden, die überhaupt nie in einem Fitnesssudio waren, ist vermutlich eh schwierig. Um die 50-jährige? Sehr schwierig. Umso faszinierter lese ich einen Ersteinstieg bei mek, der dabei noch dazu eine naive Perspektive zuwege bringt.
“Mi, 9.4.2025 – Fitness”

Er fragte mich nach meinen Zielen. Ich sagte: Ich will schön und stark sein.