Journal Dienstag, 8. April 2025 – Wenig zu bieten außer Sonne und Gesundheitsgewackel

Gute Nacht, aber wieder Phantom-Weckerklingeln um 5:21 Uhr (es war weder eine Nachricht oder Meldung eingetroffen). Beim echten Weckerklingeln wäre ich sehr gerne liegengeblieben. Ungewöhnlicherweise stand ich auch nicht sofort auf, sondern guckte erstmal nur – bis Herr Kaltmamsell nach einigen Minuten besorgt an meine Zimmertür klopfte. Strahlend sonniger Morgen, wieder zapfig kalt, ich war […]

Apr 9, 2025 - 06:32
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Journal Dienstag, 8. April 2025 – Wenig zu bieten außer Sonne und Gesundheitsgewackel

Gute Nacht, aber wieder Phantom-Weckerklingeln um 5:21 Uhr (es war weder eine Nachricht oder Meldung eingetroffen). Beim echten Weckerklingeln wäre ich sehr gerne liegengeblieben. Ungewöhnlicherweise stand ich auch nicht sofort auf, sondern guckte erstmal nur – bis Herr Kaltmamsell nach einigen Minuten besorgt an meine Zimmertür klopfte.

Strahlend sonniger Morgen, wieder zapfig kalt, ich war auf dem Arbeitsweg froh um meine Handschuhe.

Müdigkeitseinbruch während einer großen Online-Besprechung (meine Rolle war nur Zuhören). Eigentlich ist ja meine Regel: Wenn ich ernsthaft in Erwägung ziehe, mich ein wenig untern Schreibtisch auf den Boden Schlafen zu legen, melde ich mich krank. Ich suchte schonmal nach der Spielanleitung für “Krank aus Dienst”, denn eine Krankmeldung, wenn man den Arbeitstag bereits begonnen hat, ist hochkomplex.

In diesem Fall holte mich ein Treppenlauf nach der Besprechung erstmal aus dem Tief, ich kam um diese Komplexität herum.

Gleich bei Start der Öffnungszeit holte ich mir telefonisch einen Friseurtermin: Eigentlich war Herr Haarschneider für Termine nach Arbeitszeiten bis nach Ostern ausgebucht – unangenehme Aussichten bei meinem derzeitigen Verwucherungsgefühl. Doch er schob mich zum Glück am Samstagmorgen ein.

Außerdem festgemacht: Eine Wander-Verabredung mit Herrn Kaltmamsell für Samstag (das Wetter soll schön werden).

Mittagscappuccino im Westend, der Marsch durch Sonne und Kälte war angenehm. Später gab es als Mittagessen Waldorfsalat aus Ernteanteil-Sellerie (hatte Herr Kaltmamsell am Montag zubereitet) und einen Kanten Brot.

Das gesundheitliche Gewackel blieb über den Nachmittag so, immer wieder fühlte ich mich schwach, aber zumindest wollte ich mich nicht mehr unter den Schreibtisch legen.

Nach Feierabend war es milder geworden, jetzt wärmte die Sonne richtig. Einkäufe beim Lidl, unter anderem für eine arbeitliche Mitbringsache am Mittwoch die beliebten und ungemein praktischen Mini-Windbeutel aus der Gefriertruhe.

Daheim Yoga-Gymnastik im sonnendurchfluteten Wohnzimmer, in die eine Richtung musste ich halt immer die Augen schließen, um nicht geblendet zu werden. Da die am Samstag attackierte Wade immer noch bei Bewegung deutlich schmerzte, hatte ich davor die Massagerolle angwendet: Zu meiner Überraschung fühlte sie sich an beiden Beinen gleich an; mit was auch immer die Rolle massiert, scheint diese Verhärtung nichts zu tun zu haben.

Als Nachtmahl bekam ich von Herrn Kaltmamsell Linsen (YAY!), und zwar auf Wunsch mit Spätzle (er hatte sich sogar dazu herabgelassen, sie fertig zu kaufen):

Aufsicht auf einen weißen tiefen Teller, zu zwei Dritteln mit gekochten Linsen gefüllt, zu einem Drittel mit Spätzle, rechts daneben ein Löffel

Ein Tag, der mit Linsen mit Spätzle endet (neben Grie Soß das exotischste Lieblingsgericht aus deutscher Küche, das ich erst als Erwachsene kennenlernte), kann kein schlechter Tag gewesen sein.

Gestern dachte ich in der Dämmerung kurz vor ganz dunkel daran, auf den Balkon zu gehen und nach oben zu schauen. Schon nach wenigen Minuten: Meine erste Fledermaus der Saison!