Osnabrück bekommt ein neues visuelles Erscheinungsbild
In Osnabrück haben Stadtverwaltung und Marketing-Gesellschaft das neue/zukünftige visuelle Erscheinungsbild der Stadt präsentiert. Das aktualisierte Corporate Design samt neuem Logo stärke die Identität der Stadt und sorge für eine einheitliche, unverwechselbare Wahrnehmung, wie es im Rahmen der Vorstellung heißt.

In Osnabrück haben Stadtverwaltung und Marketing-Gesellschaft das neue/zukünftige visuelle Erscheinungsbild der Stadt präsentiert. Das aktualisierte Corporate Design samt neuem Logo stärke die Identität der Stadt und sorge für eine einheitliche, unverwechselbare Wahrnehmung, wie es im Rahmen der Vorstellung heißt.
In der niedersächsischen Großstadt Osnabrück ist es „Zeit für eine neue Verbindung“, finden die Menschen, die das neue visuelle Erscheinungsbild der Stadt auf den Weg gebracht haben. Ein Design, das, wie es in einem begleitenden Image-Video (siehe unten) heißt, „die Vergangenheit schätzt und Osnabrück mit der Zukunft verbindet“ und derzeit implementiert wird. Ein Prozess, der noch mehrere Wochen/Monate andauert.
Auszug der Pressemeldung
„Das neue Design ist mehr als nur ein frisches Erscheinungsbild“, erklärt Oberbürgermeisterin Katharina Pötter. „Es verkörpert eine klare, stärkenorientierte Kommunikation und unterstreicht Osnabrücks Identität. Wir sind eine Stadt mit einem attraktiven Freizeit- und Kulturangebot, mit tollen Unternehmen und Start-ups, wir sind Universitäts- und Hochschulstandort und setzen uns dafür ein, dass die Friedensstadt lebendig bleibt. Osnabrück verbindet und das drückt das neue Logo auch aus. Das neue Design trägt dazu bei, Osnabrück als attraktiven Standort für Arbeit, Leben und Wohnen zu positionieren.“

Eine in Großbuchstaben gesetzte, in einem Balken eingefasste Wortmarke verwendet Osnabrück seit mehr als 20 Jahren als Logoabsender der Stadtverwaltung. Zuletzt wurde das städtische Logo vor gut zehn Jahren modifiziert. Damals wurde die Farbe des Balken von blau zu schwarz geändert und der Namenszusatz „Die Friedensstadt“ in das Logo integriert.
„Friedensstadt“ deshalb, da Osnabrück, ebenso wie Münster, eine zentrale Rolle im Westfälischen Frieden spielte – in beiden Städten fanden parallel die Verhandlungen zwischen den protestantischen Mächten und dem Heiligen Römischen Reich statt.
Wenn auch Osnabrück den Beinamen beibehält, so entfällt dieser dem neuen Konzept zufolge im zukünftigen Stadtlogo, zumindest auf bestimmten, eher werblich ausgerichteten Medienanwendungen. In offiziellen Schreiben der Stadtverwaltung bleibt der Zusatz „Die Friedensstadt“ im Logo integiert.
Der Stadtname ist im neuen Logo weiterhin in Versalien gesetzt, nun jedoch zweizeilig gehalten: „OSNA BRÜCK“. Zur linken und zur rechten Seite wird die zweizeilige Wortmarke mittig von türkisfarbenen Linien eingefasst, deren Länge, teilweise auch ihre Farbgebung, variabel ist. Die horizintale Linie solle Verbundenheit symbolisieren: zwischen der Stadt und ihren Bürgerinnen und Bürgern, zwischen Kulturen und Unternehmen/Institutionen, ….
Sowohl die Schriftart wie auch der Schriftschnitt der Wortmarke haben sich geändert. Die Typo ist nun etwas fetter/kräftiger. Als Gestaltungselement erhalten bleibt hingegen, das Stadtwappen zitierend, das Osnabrücker Rad. Im Vergleich zum bisherigen Logo ist die Wagenrad-Darstellung, die weiterhin rechts der Wortmarke platziert ist, in etwa doppelt so groß.
Das neue Design steigere die Strahlkraft der Stadt und mache Osnabrück noch attraktiver für Fachkräfte, Studierende, Investierende sowie Besuchende, so Alexander Illenseer, Geschäftsführer Marketing Osnabrück. Auch farblich spiegele das Design die Stadt perfekt wider, wie es anlässlich der Vorstellung heißt: „Das Blau steht für Frieden, Vertrauen und Stabilität, Grün für Erneuerung, Lebensqualität, Natur und das Umland – was in einem zeitlosen Osnabrück-Türkis vereint wird.“
Derzeit werde an der Finalisierung eines CD-Styleguides gearbeitet, wie die Pressestelle der Stadt auf Anfrage dem dt mitteilt. Die städtische Webpräsenz unter osnabrueck.de sowie das ServicePortal, in dem die städtischen Dienstleistungen zu finden sind, werde mam anschließend, etwa ab Anfang April, zeitnah auf das neue Design umstellen. Zu diesem Zeitpunkt könne dann auch mit der Produktion neuer analoger und digitaler Medien begonnen werden, so die Stadt. Im Zuge der Umstellung und Implementierung würden Aspekte wie Personalressourcen, Budget und Nachhaltigkeit berücksichtigt werden.
Entstanden ist das neue Corporate Design in Zusammenarbeit zwischen der Stadt Osnabrück, der Marketing Osnabrück GmbH und der Agentur MUUUH! Group. Die Osnabrücker Agentur hatte sich in einem mehrstufigen Vergabeverfahren durchgesetzt.
Kommentar
Mit Mainz und Gütersloh hat Osnabrück ein Wagenrad im Logo/Stadtwappen gemein, und mit Friedrichsdorf, Saarbrücken und Hannover und vielen anderen Städten eine mehrzeilige Wortmarke. Bisher einzeilige Stadtnamen werden, gefühlt im Monatstakt, auf mehrzeilige Typologos umgestellt.
Aus Gründen: denn Logos, die einem quadratischen Flächenmaß entsprechen oder diesem nahekommen verfügen über ein ideales Raum-Größen-Verhältnis. Auf kleinem Raum, etwa als App-Symbol oder Profilbild, können so konstruierte Logos größer abgebildet werden als jene Logos, deren Flächenmaß eher einem Querformat / Hochformat entspricht. Eine Formatumstellung auf annähernd quadratische Ausmaße verbessert also die Prägnanz. So weit, so gut. Doch in gewisser Hinsicht ist das Konzept widersprüchlich, inkonsequent Konzept, könnte man sagen.
Einerseits ist die Wortmarke, für sich genommen, kompakter. Andererseits beansprucht das neue Stadtlogo insgesamt, bedingt durch das verwendete horizontale Linienschema deutlich mehr Raum und Fläche. Die Linien sorgen zwar für einen eigenständigen, vielleicht unverkennbaren visuellen Ausdruck, doch von der Konstruktion her, von der Bauart, ist das Logo weniger variabel und flexibel als konventionell konstruierte Logos (Wortmarke + Bildmarke -> jeweils separat), auch als das bisherige Logo. Eben bedingt durch den Umstand, dass Logo und Schmuckelement eine fast untrennbare Einheit bilden.
Der Kniff: Um als städtische Marke dennoch prägnant, passgenau und bedarfsgerecht kommunizieren zu können, nutzt die Stadt in verschiedenen Anwendungskontexten, etwa im Umfeld von Social Media (siehe Screenshot Instagram-Account der Stadt) lediglich die Bildmarke, das türkisfarbene Rad, als Absender.
So gesehen dann doch eine variable und flexible Lösung. Im übrigen zeigt Volkswagen seit sechs Jahren, dass ein Corporate Design mit einem horinzontalen Linienschema als zentrales Gestaltungsmerkmal (Core Brand Asset) auch im digitalen Zeitalter nicht zwangsläufig an Unpraktikabilität scheitern muss. 2019 wurde das „flache“ VW-Markenlogo und ein damit verbundenens Erscheinungsbild eingeführt (dt berichtete). Auch das VW-Logo wird zu beiden Seiten von Linien eingerahmt, und auch bei der Automarke sind die Linien eine Metapher für Verbindung.
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