"The Electric State" auf Netflix: Das kann der Actionfilm mit Starbesetzung
Ein "Stranger Things"-Star, hinter den Kulissen werkeln zahlreiche Marvel-Macher. Wie gut ist der neue Netflix-Film "The Electric State"?

Ein "Stranger Things"-Star, hinter den Kulissen werkeln zahlreiche Marvel-Macher. Wie gut ist der neue Netflix-Film "The Electric State"?
Mit "The Electric State", der losen Adaption der gleichnamigen Graphic Novel von Simon Stålenhag, startet am 14. März ein wahrlich ambitioniertes Großprojekt auf dem Streamingdienst Netflix. US-Medienberichten zufolge erhalten Abonnentinnen und Abonnenten hier eine der teuersten Produktionen der bisherigen Filmgeschichte. So soll das Budget der familienfreundlichen Actionkomödie jenseits der 300 Millionen US-Dollar liegen.
Zudem hat Netflix vor der Kamera ein veritables Star-Ensemble versammelt. Die Hauptrollen spielen "Stranger Things"-Star Millie Bobby Brown und Chris Pratt (Star-Lord aus den "Guardians of the Galaxy"-Filmen und dem Marvel-Universum). Außerdem mit dabei: der aus "Everything Everywhere All at Once" bekannte Ke Huy Quan, Stanley Tucci ("Der Teufel trägt Prada"), "Breaking Bad"- und "The Mandalorian"-Schurke Giancarlo Esposito und viele weitere mehr. Zugleich stecken hinter "The Electric State" die "Avengers: Endgame"-Regisseure Joe und Anthony Russo und die "Endgame"-Autoren Christopher Markus und Stephen McFeely.
Mit anderen Worten: Netflix fährt hier schwerste Blockbuster-Geschütze auf, um einen der Filme des Jahres auf den kleineren, heimischen Streaming-Bildschirm zu zaubern. Dabei entpuppt sich "The Electric State" als spaßige Mischung aus einer Reihe origineller Zutaten und anderem, das zuletzt schon zu oft gesehen wurde.
Darum geht es in "The Electric State"
Über Jahrzehnte nahmen hilfreiche Roboter, die einst von Walt Disney entwickelt wurden, den Menschen lästige Alltagsarbeiten ab. Doch zu Beginn der 1990er Jahre kommt es in der alternativen Welt des Netflix-Films zum Aufstand der Maschinen. Diesen vermag die Menschheit gerade noch so niederzuschlagen - mithilfe von Tech-Mogul Ethan Skate (Tucci) und seinem Sentre-Konzern. Er entwickelte in höchster Not Drohnen, die Personen aus der Distanz mittels VR-Brillen steuern können - und die die dringend benötigte Wende im Mensch-Roboter-Konflikt bringen.
Jetzt ist der Krieg gewonnen und die Roboter als Resultat in die sogenannte Exklusionszone verbannt. Das riesige Gebiet nimmt weite Teile der Vereinigten Staaten ein. Die im Krieg so nützlichen VR-Brillen haben sich indes durchgesetzt. Die meisten Menschen verbringen einen Großteil ihrer Zeit als Folge in virtuellen Welten - und vernachlässigen darüber die echte.
Teenagerin Michelle (Brown) ist indes verwaist und fremdelt mit dem technologischen Fortschritt. Als sie durch eine unfassbar anmutende Verkettung von Ereignissen erfährt, dass ihr innig geliebter jüngerer Bruder Christopher (Woody Norman) wohl doch noch am Leben sein und sich in der Exklusionszone aufhalten könnte, begibt sie sich kurzerhand gemeinsam mit dem gewitzten Schmuggler Keats (Pratt) und dessen streitlustigen Roboter Herman (Stimme im Original: Marvel-Star Anthony Mackie) in das gefährliche Gebiet, um Christopher zu finden und zu retten.
Ungewöhnliche Welt, vorhersehbare Handlung
Der Sci-Fi-Abenteuer-Actionfilm "The Electric State" steckt voller innovativer Ideen, ungewöhnlicher Einfälle und bietet eine originelle, zum Nachdenken anregende Welt auf. Zahlreiche der Figuren im Regie-Projekt der Avengers-Macher sind Roboter, oftmals im englischen Original gesprochen von großen Schauspiel-Stars wie Woody Harrelson, dem aus "Succession" bekannten Brian Cox oder dem neuen Captain America Anthony Mackie.
Bei aller Originalität der Ausgangssituation vermag das Mammutprojekt aus dem Hause Netflix jedoch nicht auf ganzer Linie zu überzeugen. Zu viel wirkt hier arg vertraut. So spielt Chris Pratt etwa mit dem liebenswert-kratzbürstigen Schmuggler Keats letztlich eine Mischung aus seiner eigenen "Guardians of the Galaxy"-Figur und "Star Wars"-Fanfavorit Han Solo - und das bedauerlicherweise noch dazu ein wenig lustlos und uninspiriert wirkend.
Und auch die Handlung vermögen die Marvel-Regisseure Anthony und Joe Russo nach einem rasanten Einstieg nicht mehr so recht voranzubringen. Gegen Mitte und Ende von "The Electric State" geht merklich Tempo verloren, während sich viele Handlungsstränge allzu vorhersehbar weiterentwickeln. Die generisch anmutenden Kämpfe und Actionszenen bleiben bei aller Brillanz der Computereffekte dabei kaum länger im Gedächtnis.
Trotz all dieser Kritikpunkte hat "The Electric State" auch eine Menge zu bieten. Dazu gehört neben den ungewöhnlichen Sci-Fi-Ideen eine famose, gewohnt charismatische aufspielende Hauptdarstellerin Millie Bobby Brown, viele amüsante Dialoge und Situationen, die im besten Sinne an MCU-Werke erinnern, sowie eine ganze Reihe höchst skurriler und unterhaltsamer Roboter-Figuren.