Mediterranes Flair: Hier kommen die besten Tipps für das Mittelmeer-Juwel Malta

Mediterranes Flair, mittelalterlicher Charme, filmreife Locations: In die Hauptinsel des Mini-Staats und sein Metropölchen Valletta kann man sich verlieben.

May 11, 2025 - 19:41
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Mediterranes Flair: Hier kommen die besten Tipps für das Mittelmeer-Juwel Malta

Mediterranes Flair, mittelalterlicher Charme, filmreife Locations: In die Hauptinsel des Mini-Staats und sein Metropölchen Valletta kann man sich verlieben.

Hinkommen & Rumkommen

Die Republik Malta mit den drei bewohnten Inseln Malta, Gozo und Comino sowie einigen kleinen unbewohnten gehört zur EU und liegt zwischen Sizilien und Libyen, die Hauptstadt Valletta auf Malta. Der ganze Archipel ist etwa so groß wie München. Der einzige internationale Flughafen ist auf Malta und wird u. a. von KM Malta Air, Lufthansa und Eurowings bedient. Nonstop mit Lufthansa ab Frankfurt ab ca. 260 Euro. 

Das Buslinien-Netz auf Malta deckt viel ab – gefahren wird langsam, meist mit Verspätung, und voll ist es auch. Für Auskünfte und Fahrpläne am besten die "Tallinja"-App runterladen. Unkompliziert sind Ticketkäufe mit der "Tallinja Card" (am Flughafen und vielen Kiosken), im Bus sollte man Kleingeld dabeihaben – jede Fahrt bis zu zwei Stunden kostet am Tag zwei, nachts drei Euro. Um für einen Tag die Nachbarinsel Gozo zu besuchen, eignet sich der "Gozo Green Hop On Hop Off"-Bus inkl. Fähre, Ticket ca. 25 Euro (maltaislandtours.com).

Linksverkehr, insgesamt leicht chaotisch, viel Stau... Wer trotzdem einen Mietwagen möchte, bekommt ihn für etwa 10 Euro/Tag. Zu mehreren lohnt sich für kurze Strecken auch eine Taxifahrt.

Übernachten

Palazzo Consiglia/Valletta

Das 300 Jahre alte Palais liegt im Zentrum der Hauptstadt. Die großzügigen Zimmer sind in unterschiedlichen Themenwelten gestaltet, mal opulent verspielt, mal inspiriert von historischen Jachten, mal im Stil der wilden 20er-Jahre. Einen Spa gibt’s auch und eine kleine Outdoor-Pool-Area. DZ/F ab 200 Euro (St. Ursula Street 102, Tel. 022 48 48 10, ikcollection.com/palazzoconsiglia/).

Casa Ellul/Valletta

Ein Mini-Palazzo in handtuchenger Gasse: Mit viel Stilgefühl und Sinn für Komfort wurde die viktorianische Stadtresidenz zum luxuriösen Bed and Breakfast umgestaltet – eingerichtet vom Malteser Designer Chris Briffa in einem Mix aus barocken Elementen und Mid-Century-Mobiliar. DZ/F ab 204 Euro (Old Theatre Street 81, Tel. 021 22 48 21, casaellul.com).

Mulberries/Żabbar

Das kleine Château aus handgeschlagenen Kalksteinmauern liegt auf dem Land bei der Stadt Żabbar, zehn Minuten vom Airport entfernt, etwa eine halbe Stunde zu Fuß von den Hafenfestungen. Auf Fundamenten eines Farmhauses aus dem 17. Jahrhundert nachhaltig erbaut und 2021 eröffnet: Hier zelebriert das Ehepaar Jesabel und Aaron Wellbeing-Flair. DZ/F ab 80 Euro (Trejqet Wied ta’ Mazza, Tel. 027 99 52 03, mulberries.mt).

Die Karmelitenkirche gehört, wie ganz Valletta, zum Unesco-Weltkulturerbe.
Die Karmelitenkirche gehört, wie ganz Valletta, zum Unesco-Weltkulturerbe.
© Philipp

Genießen

Nenu – The Artisan Baker/Valletta

"Eine Kleinigkeit essen" ist hier nicht – die Portionen sind üppig. Sehr lecker: die im alten Holzofen gebackenen Fladenbrote, die Zungenbrecher-Namen tragen: Ftira Ta’ Ġorġ ir-Raġel oder Ftira Ta’ Zeppi Čirwilla – alles Spezialitäten maltesischen Bäckerhandwerks, eine Art Pizza in rechteckig. Erstere ist mit Kartoffeln, Schweinebauchstreifen, Ricotta und dicken Bohnen belegt, die andere mit Kartoffel- und Rindfleischscheiben (ca. 13 Euro; St Dominic Street 143, Tel. 022 58 15 35, nenuthebaker.com).

Tal-Petut/Birgu

Mit einem Dgħajsa (Wassertaxi, 2 Euro) kann man über den Hafen nach Birgu, in die erste Residenzstadt des Johanniterordens übersetzen und muss dann erst mal ein bisschen suchen, bis man in einer Gasse das urige Lokal von Donald Cagliari Conti findet. Er bietet täglich nur ein Menü aus lokalen Zutaten an, mit delikaten Mezze als Auftakt (ab 40 Euro; Triq Pacifiku Scicluna 20, Tel. 079 42 11 69, talpetut.com).

Diar Il-Bniet/Dingli

Farm-to-table lautet das Konzept des charmanten Lokals: Die Zutaten stammen vom eigenen 250-Hektar-Hof – jedes Gemüse, jede Frucht, jedes Huhn, jedes Karnickel, und alles ist hausgemacht, nach Rezepten von Großmama. Die Gerichte kosten zwischen 10 und 32 Euro (Triq il-Kbira 121, Tel. 027 62 07 27, diarilbniet.com).

Einkaufen

Charles & Ron/Naxxar

Die beiden Holländer haben sich vor 33 Jahren in Amsterdam kennengelernt und ihr Label zum führenden Maltas gemacht. Traumschöne Seidenkleider, Roben und Halstücher, filigraner Goldschmuck und edle Clutches gehören zu ihren Kollektionen; in der Boutique in der St. Paul’s Street 21 in Naxxar, ca. 10 Kilometer von Valletta entfernt, gibt es außerdem ein schönes Café (Tel. 027 58 15 91, charlesandron.com).

Stephen Cordina Aroma & Therapy/Valletta

Gebürtig aus Gozo, hat sich der ausgebildete Parfümeur mit seinem Flagship-Store in Valletta niedergelassen. Der Laden allein ist schon eine Attraktion: Durch die antike Holztür gelangt man ins 300 Quadratmeter große Kellergewölbe eines ehemaligen Klosters. Auch die Beauty-Produkte können sich sehen lassen, schnuppern sowieso. Sehr gute Quelle für Mitbringsel, zum Beispiel die "Handbalm Candles", die sich beim Schmelzen in Feuchtigkeitslotion verwandeln (Archbishop Street 1, stephencordina.com/).

Erleben

Marsaxlokk

Fröhliches Getümmel ist angesagt beim sonntäglichen Straßenmarkt des pittoresken Hafenstädtchens im Südosten Maltas. An anderen Tagen geht’s entspannter zu: über die Promenade flanieren, den Fischern in ihren bunten Luzzu-Booten beim Netzeflicken zusehen und problemlos einen Tisch in einem der vielen Meeresfrüchtelokale ergattern – pures Inselglück. Den besten Fisch serviert übrigens das kleine Restaurant "T’Annamari" (Xatt is-Sajjieda 28, Tel. 027 44 62 11, tannamari.com)

Die berühmten in Knallfarben angemalten Luzzu-Boote der Fischer von Marsaxlokk.
Die berühmten in Knallfarben angemalten Luzzu-Boote der Fischer von Marsaxlokk.
© Dreamstime / Arena Photo UK

In Marsaxlokk verkündeten George Bush und Michail Gorbatschow 1989 das Ende des Kalten Krieges. Geschichtsträchtige Szenen gab es auf Malta auch noch später – jedoch nur vor Hollywoods Filmkameras. In "Troja" kämpfte beispielsweise Achilles alias Brad Pitt um die schöne Helena, gespielt von Diane Kruger. Fort Ricasoli am Eingang des Grand Harbour – dem drei Kilometer breiten Naturhafen, an dessen nördlichen Ende Valletta liegt – fungierte als Troja. Zuvor diente es als Forum Romanum, in dem Russell Crowe den "Gladiator" mimte.

Das Fort Ricasoli mit Leuchtturm am Eingang des Grand Harbour wurde im 17. Jahrhundert während der Herrschaft des Johanniterordens erbaut.
Das Fort Ricasoli mit Leuchtturm am Eingang des Grand Harbour wurde im 17. Jahrhundert während der Herrschaft des Johanniterordens erbaut.
© Karina Movsesyan

Dingli Cliffs

An der Westküste von Malta erheben sich die Kalksteinklippen 253 Meter hoch aus dem Meer, die höchsten im maltesischen Archipel. Mit dem Bus sind sie in einer knappen Stunde zu erreichen. Ein Wanderweg mit fantastischem Mittelmeerblick erstreckt sich auf den Felsen und mittendurch. Zur Einkehr ist man im rustikalen "The Cliff" am richtigen Platz: Das Lokal setzt auf Nachhaltigkeit, in der Küche werden u. a. Wildkräuter aus der Umgebung verarbeitet. Hier kann man sich auch für ein Picknick ausrüsten, an einem Walk durch die Felder teilnehmen oder sich freitags beim "Summer Sunset BBQ" vergnügen (The Cliffs Interpretation Centre, Triq Panoramika, Tel. 021 45 54 70, thecliffs.com.mt).

Mdina

Einst eine der früheren Hauptstädte – bevor sich die Ordensritter am Grand Harbour verbarrikadierten. Der Name stammt von den Arabern, die imposanten Umfassungsmauern von den Normannen. Weithin sichtbar thront die Postkartenschönheit von grünen Weinreben umschlungen im Herzen der Insel. Heute leben hier ein paar Hundert Menschen, und in den verwinkelten Gassen wird man ins Mittelalter katapultiert. Bauwerke wie der Palazzo Falson stammen aus dem 13. Jahrhundert – perfekte Filmkulisse für die Stadt Königsmund in der Fantasy-Serie "Game of Thrones".