„Was würde dein ideales Ich tun?“ – Eine Frage, die uns nicht nur in schwierigen Momenten hilft, Klarheit zu gewinnen, sondern auch als Kompass für die tägliche Selbstverbesserung dient. In seinem Buch „MAN POWER“ zeigt Gernot Blümel, wie man durch das Leben handelt, als würde man ständig von der besten Version seiner selbst beobachtet. In diesem exklusiven Auszug für den Gentleman-Blog erfahren wir, wie das Streben nach einem Ideal als motivierende Kraft genutzt werden kann, um die eigenen Vorhaben zu integrieren und zu verwirklichen. Entdecken Sie, wie Sie Ihre Lebensphilosophie mit kleinen, konsequenten Schritten in die Tat umsetzen können.
Der schwierige Weg vom Vorhaben bis zur Gewohnheit
Vorhaben und Vorsätze sind ja schön und gut, aber erstens sind sie schwer einzuhalten, bis sie endlich mal zur Gewohnheit geworden sind, und zweitens vergisst man sie im Alltag ganz einfach oft. Meistens ist die Idee einer Veränderung oder einer Entwicklung einem Impuls geschuldet und nicht so sehr einem Entschluss; einer Entscheidung. Und meistens geht es dann über ein „Ich sollte“ nicht wirklich hinaus. Außerdem ist ein Vorsatz oft nur ein Fragment, ein Teilbereich des Lebens und lässt sich so schwerer ins Leben integrieren, als wenn man einen „vollständigen Plan“ verfolgt. Wie etwa eine Lebensphilosophie. Eine Lebensphilosophie umfasst ein gesamtes Bild, eine umfassende
Entscheidung, wie ich mein Leben insgesamt gestalten möchte.
Die Idealvorstellung als Motivation und Orientierung nutzen
Eine Lebensphilosophie kann immer nur ein Ideal sein, das kaum zu 100% erreichbar sein wird. Die Latte eines Ideals ist sehr hoch gelegt und es beschreibt lediglich, was das optimal zu Erreichende
wäre. Der Grat, ob eine solche Idealvorstellung produktiv und motivierend oder kontraproduktiv und stressig ist, ist sehr schmal, da das alles davon abhängt, wie realistisch meine Entschlüsse sind, wie viel Zeit ich mir für die Erreichung gebe und wie nachsichtig ich mit mir bin, wenn ich einen Durchhänger habe. Und natürlich, wie entspannt ich meine Projekte angehe. Denn Konsequenz hat nichts mit Verkrampftheit zu tun, mit Erzwingen-Wollen oder übertriebenem Ehrgeiz. Immer auf ein Erfolgserlebnis hinarbeiten. Kleine Schritte machen, logische Schritte machen und diese kleinen Erfolge zu schätzen wissen, da diese letztlich den größeren Erfolg ausmachen.
Damit eine Lebensphilosophie produktiv genutzt werden kann, sollte man nicht zu sehr auf das
Endziel schauen, sondern sie als Kompass, als Orientierung sehen. Wie den Polarstern. Man orientiert sich an ihm, ist aber nicht enttäuscht, dass man den Stern selbst nicht erreichen kann.
Immerhin weist er einem den Weg.
Und selbst, wenn einem von Haus aus bewusst ist, dass man ein Ideal wahrscheinlich nie erreichen wird, so kann es einen ungemein motivieren, sich ihm anzunähern, indem man sein Bestes versucht.
Die Fragen an das ideale Ich
Aber wie mache ich das nun, dass ich meine Vorhaben erstens nicht vergesse und zweitens
bestmöglich in mein Leben integriere? Indem ich mir vorstelle, dass mich bei allem, was ich denke,
sage und tue, mein ideales Ich beobachtet. Dass ich mich immer wieder über den Tag verteilt frage,
was mein ideales Ich dazu sagen würde, was ich da gerade treibe. Was hält es davon, wie ich meine
Arbeit erledige? Wie ich als Familienvater bin? Wie ich meine Freizeit nutze? Wie ich an mir arbeite?
Wie ich Sport mache? Wie ich mit Schwierigkeiten in meinem Leben umgehe, mit Herausforderungen und Rückschlägen? Geht das, was ich tue, in die Richtung des Ideals? Welche Prioritäten hätte mein ideales Ich? Was würde es konsumieren – nicht nur kaufen, sondern auch, welche Informationen? Beschäftige ich mich mit Dingen, die mich meinem idealen Ich näherbringen? Im Konflikt oder in Stresssituationen: Was würde mein ideales Ich jetzt tun? Und wenn ich mal nicht weiterweiß: Was würde mir mein ideales Ich raten? Was würde es tun? Wen würde es um Hilfe bitten? Würde es sich immer weiter antreiben, ohne Rücksicht auf Verluste, oder auch mal eine Pause machen? Würde es vielleicht empfehlen, eine Pause zu machen, wenn man müde ist, anstatt aufzugeben?
Klarheit durch die Vogelperspektive
Ein ideales Ich würde das gesamte Bild sehen, aus der Vogelperspektive, das mir, wenn ich mitten in einer Situation bin, oft verschlossen bleibt. Wenn ich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehe. Und da kann ich mich fragen: Was sieht mein ideales Ich?