Journal Montag, 7. April 2025 – Blühende Bäume in kalter Sonne
Nach recht guter Nacht mit schmerzendem Matschauge aufgewacht. Draußen wieder die Wetter-Kombi vom Sonntag: Sonniges Hochdruckwetter mit arktischer Kaltluft – ich hoffe weiterhin, dass die Obstbäume dadurch vom vorzeitigen Blühen und späterem Erfrieren abgehalten werden. Angenehmer Marsch in die Arbeit, doch schlapp fühlte ich mich immer noch. Wochenstart im Büro emsig, aber ohne Panik. Emsigkeit […]

Nach recht guter Nacht mit schmerzendem Matschauge aufgewacht. Draußen wieder die Wetter-Kombi vom Sonntag: Sonniges Hochdruckwetter mit arktischer Kaltluft – ich hoffe weiterhin, dass die Obstbäume dadurch vom vorzeitigen Blühen und späterem Erfrieren abgehalten werden.
Angenehmer Marsch in die Arbeit, doch schlapp fühlte ich mich immer noch.
Wochenstart im Büro emsig, aber ohne Panik. Emsigkeit ließ mich die Zeit vergessen, ich kam eher spät auf meinen Mittagscappuccino ins Westend, Sonnenschein in schneidender Kälte.
In der Gollierstraße Start der großen Blüte.
Im Büro noch eine Runde Nützlichkeiten vor Mittagessen: Apfel, Pumpernickel mit Butter.
Gleißende, wolkenlose Sonne – und doch sehr kalt. Ich merkte das bei jedem Fensterkippen, vorm Fenster sah ich dabei jedesmal Menschen, die auf die Sonne reingefallen waren und in Hemden, Sweatshirts oder gar kurzen Ärmeln froren (in Hamburg wurde bereits am Samstag geklappert).
Geordnetes Arbeiten am Nachmittag, körperliche Wackeligkeit. Nicht zu später Feierabend, sonnig-kalter Heimweg.
Wie jedes Jahr kann ich mich an den Magnolien schier nicht sattsehen.
Lebensmitteleinkäufe beim Vollcorner. Daheim Häuslichkeiten, eine sehr ruhige Einheit Yoga-Gymnastik – gestern genau das Richtige.
Herr Kaltmamsell servierte als Nachtmahl zwei Pasta-Gerichte: Bandnudeln mit Pastinakenstreifen (Ernteanteil) und Bärlauch-Walnuss-Pesto (die intensiv süßen Lager-Pastinaken überdeckten den Bärlauch-Geschmack aufs Angenehmste) sowie Spaghetti mit Olivenöl, Ernteanteil-Frühlingszwiebeln, Chili (auch sehr gut). Nachtisch nochmal Orangen-Tapioka-Pudding, diesmal mit Vanillepudding-Spiegel, Schokolade.
Breit behandeltes Aufmacher-Thema der 20-Uhr-Tagesschau: Der Absturz aller Börsenkurse weltweit, nachdem Trump vor dem Wochenende irrwitzige Zölle auf Importe in die USA angekündigt hatte (Ausnahme aus Russland). Demontage der Weltordnung auch in diesem Aspekt.
Auf arte stolperte ich in Die Mörder sind unter uns, ließ ihn laufen, weil ich den eigentlich immer mal hatte sehen wollen und weil Hilde Knef. In der ersten gesehenen Hälfte seltsames Drehbuch, interessante Trümmer-Aufnahmen (Original-Berlin), aber ein bisschen angestrengt künstlerische Kamera.
Überrascht, wie sehr ich mich freue, dass Novemberregen Tomorrow, and Tomorrow, and Tomorrow von Gabrielle Zevin gefallen hat. Zwar komme ich sehr gut damit zurecht, wenn Menschen einen anderen Büchergeschmack haben als ich (zum Beispiel Herr Kaltmamsell), wenn ihnen Romane nichts sagen oder sogar missfallen, die ich mochte. Doch es scheint ein paar Highlights meiner Lesegeschichte zu geben, die ich für so herausragend halte, dass ich einen starken Wunsch nach Zustimmung entwickle. Tomorrow, and Tomorrow, and Tomorrow gehört dazu. (Wenn Sie nachlesen möchten: Hier meine Besprechung des Romans.) Novemberregen:
Es hat mir außergewöhnlich gut gefallen, auf Anhieb ist mir kein Buch präsent, das ähnlich ist.
Ebent.
§
Lesen Sie bitte Marina Weisband (oder sehen und hören Sie sie auf dem verlinkten Video):
“Rede zum 80. Befreiungstag des KZ Buchenwald”.
Wir sagen, wir wollen gegen Faschismus kämpfen. Klar. Sagt jeder. Aber man will auch der amerikanischen Regierung nicht vor den Kopf stoßen. Also wiederholt man ihre Unwahrheiten. Und wenn die deutsche Bevölkerung durch genug Rassismus in Talkshows aufgepeitscht ist… dann muss man den Wähler ja auch dort abholen, wo er steht. Und wenn mein Job bedroht wäre, wenn ich etwas sage, dann schweige ich lieber. DAS ist, wie Faschismus an die Macht kommt.