"Messer": Wie wird der neue Wien-"Tatort" mit Bibi und Moritz?
Bibi Fellner und Moritz Eisner müssen im "Tatort: Messer" den Mord an einem Spitzenkoch aufklären und kommen dabei an ihre privaten Grenzen.

Bibi Fellner und Moritz Eisner müssen im "Tatort: Messer" den Mord an einem Spitzenkoch aufklären und kommen dabei an ihre privaten Grenzen.
Am kommenden Sonntag, dem 13. April ab 20:15 Uhr im Ersten, übernehmen Bibi Fellner (Adele Neuhauser, 66) und Moritz Eisner (Harald Krassnitzer, 64) die Ermittlungen im Tötungsdelikt am Chef eines Gourmet-Restaurants. Doch ihre Arbeit wird auch von ihren eigenen privaten Problemen überschattet. Vor allem Bibi hadert mit ihrem Job in der Mordkommission. Moritz scheint dafür nicht der richtige Gesprächspartner zu sein - trotz ihrer Nähe...
Darum geht's im "Tatort: Messer"
Im noblen Wiener Restaurant "Efeukron" von Starkoch André Brauer (Daniel Keberle, 52) geht es tagtäglich hart zur Sache - am Herd und auch zwischen den Mitarbeitenden. Während die exklusive Kundschaft genüsslich speist, herrscht in der Küche ein rauer Ton und ein angespanntes Klima: In Brauers straffer Küchen-Brigade gilt das Prinzip der harten Hackordnung - fällt jemand aus, rückt sofort der Nächste nach. Nach einer durchzechten Nacht mit seinem Team, ohne seine Ehefrau Alicia (Martina Ebm, 43), wird Brauer erstochen vor seinem Wohnhaus aufgefunden.
Die Ermittler Bibi Fellner und Moritz Eisner nehmen das Küchenpersonal ins Visier. Verdächtig sind nicht nur mehrere Angestellte, sondern auch ein früherer Mitarbeiter, der wegen einer Lappalie gefeuert wurde, mehrere Frauen, mit denen Brauer Affären hatte, sowie auch seine eifersüchtige Ehefrau. Letztere war wiederum mit Sous Chef Lars (Simon Morzé, 29) liiert - der seinerseits ein brisantes Geheimnis hütet, das nur er, Brauer und dessen vorbestrafter Bruder, der ehemalige Junkie "Ratte" (Manuel Sefciuc, 38), kennen...
Lohnt sich das Einschalten beim "Tatort: Messer"?
Ja, auch wenn der Film etwas zu sehr mit Klischees arbeitet. Dass es in professionellen Küchen oft rau und unfair zugeht, ist hinlänglich bekannt. Dass vor allem in hochdekorierten Sternelokalitäten oftmals komplett über die Stränge geschlagen wird, ging zigfach durch die Presse und forderte auch schon das ein oder andere prominente "Opfer". Doch der "Tatort: Messer" treibt diese bekannten Muster ein wenig auf die Spitze. Drogen, Sex, Missbrauch, Übergriffe, Affären, Körperverletzung - und am Ende sogar Mord. Die Drehbuchautoren fahren hier das ganz große Besteck auf. Vielleicht hätte man auf das ein oder andere Vorurteil doch besser verzichtet, um ein etwas realistischeres Bild zu zeichnen.
Dennoch ist der "Tatort: Messer" ein guter, wenn nicht sogar ein sehr guter Krimi. Vor allem die zwischenmenschlichen Probleme zwischen Bibi und Moritz sind greifbar und für jeden nachvollziehbar. Beide scheinen verzweifelt, bekommen es jedoch trotz ihrer eigentlichen Nähe nicht auf die Reihe, auf Augenhöhe über ihre Ansichten zu kommunizieren. Doch auch der eigentliche Fall ist durchaus spannend, überzeugend erzählt und fesselt über die 90 Minuten hinweg. Bestimmt nicht der ganz große Wurf aus Wien, aber dennoch ein starker "Tatort" mit einem immer wieder packenden Ermittlerteam.