Wort des Tages: Wofür ist ein "Total Body Scan" gut?

In dieser Reihe stellen wir täglich ein Wort vor, das wir (gerade) besonders wichtig finden. Heute: "Total Body Scan".

Mar 26, 2025 - 08:03
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Wort des Tages: Wofür ist ein "Total Body Scan" gut?

In dieser Reihe stellen wir täglich ein Wort vor, das wir (gerade) besonders wichtig finden. Heute: "Total Body Scan".

Was bedeutet es?

Ein "Total Body Scan" ist ein medizinisches Verfahren, mithilfe von Magnetresonanztomografie (MRT) Bilder des gesamten Körpers zu erstellen, von Skelett, Weichgewebe und Organen. Man kann auch Ganzkörper-MRT oder Ganzkörperscan dazu sagen.

Nicht zu verwechseln mit Bodyscan. Dabei handelt es sich um eine Achtsamkeitsübung, die vollkommen ohne teure Gerätschaften auskommt. Die Methode soll dabei helfen, den Körper besser spüren zu können und tiefe Entspannung bringen.

Wer benutzt es?

Der Begriff "Total Body Scan" stammt aus der Medizin, genauer gesagt aus der Radiologie und (Krebs-)Diagnostik. MRT-Aufnahmen dienen dazu, krankhafte Veränderungen zu erkennen sowie Krankheits- bzw. Genesungsverläufe beobachten zu können.

Wo taucht es zum ersten Mal auf?

Die MRT-Technik wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt, der erste Ganzkörper-MRT-Scanner entstand 1970 an der Universität von Aberdeen/Schottland.

Seit wenigen Jahren bieten immer mehr Kliniken und Medizinunternehmen "Total Body Scans" als Präventionswerkzeug an. Prominente wie Kim Kardashian haben schon dafür Werbung gemacht, die Anwendung bedient voll den Longevity-Trend. Das Ziel: Gesunde Menschen können Bilder ihres Inneren anfertigen lassen in der Hoffnung, darauf Krankheiten frühzeitig zu erkennen, also bevor sich Symptome bemerkbar machen. Bislang waren solche Zufallsbefunde nur im Rahmen anderweitiger Diagnostik aufgetaucht.

Warum ist es wichtig?

Prävention spart auf lange Sicht viel Geld und wird immer wichtiger, da sind sich alle Fachleute einig. Nur: "Aus medizinischer Sicht ist ein präventiver MRT Unsinn", sagt zum Beispiel der Schweizer Radiologe Prof. Dr. Florian M. Buch gegenüber 20 Minuten. Die Chance, etwas Relevantes zu entdecken, sei minimal.

"Allgemeine Screening-Tests wie die MRT des Körpers haben sich nicht als wirksame Methode zur Krebserkennung etabliert", erklärt auch Dr. Peter Yu Chefarzt am Hartford HealthCare Cancer Institute. "Und kein Test ist so gut, dass er garantieren könnte, dass an diesem Tag kein Krebs vorhanden ist oder sich später nicht entwickelt." Dr. Mirza Rahman, Präsident des American College of Preventive Medicine in Washington DC, unterstellt zudem auf WebMD Unternehmen und Ärzt:innen, die Ganzkörperscans ohne systematische, wissenschaftlich fundierte Wirksamkeitsnachweise durchführen, sogar unlautere Profitmotive.

Nicht unwichtig in diesem Zusammenhang: Ein "Total Body Scan" ist keine Kassenleistung und kann leicht bis zu 2.000 Euro kosten. Nach heutigem Wissensstand ist es zielführender, regelmäßig an den etablierten Krebsscreenings, etwa Mammografie oder Darmspiegelung, teilzunehmen. Einzig, wer zu einer Risikogruppe mit genetischer Veranlagung zählt, kann von den zusätzlichen Untersuchungen profitieren. Doch diese Menschen stehen meist ohnehin unter ärztlicher Beobachtung.