Kein Müll in Berlin-Neukölln: Kampagne für sauberen Kiez geht weiter

Neuköllns Zero Waste-Kampagne startet mit neuen Plakatmotiven in die nächste Runde, wieder ohne Models und ohne Zeigefinger-Belehrung. Weiter so!

Berlin-Neukölln ist ein sehr lebendiger, pulsierender Stadtteil. Die Hauptstraßen sind sowohl tagsüber als auch nachts trubelig, vielerorts tummeln sich Menschen in Bars, Restaurants, Cafés und vor Kiosken. Bewohner:innen tätigen ihre Einkäufe und Besorgungen. In den Seitenstraßen geht es zwar etwas ruhiger zu, aber auch dort sind die unterschiedlichsten Menschen unterwegs. Das bunte Treiben ist typisch für den Kiez Neukölln, der im südöstlichen Teil Berlins gelegen ist.

Wo sich viele Menschen bewegen, entsteht in Großstädten trotz städtischer Müllentsorgung auch häufig ein Müllproblem. In Neukölln ist das nicht anders als in anderen lebhaften Bezirken wie in Teilen von Kreuzberg oder Friedrichshain. Das Bezirksamt Neukölln hat sich schon länger vorgenommen, das anzugehen und die Berliner Agentur NEW STANDARD.S damit beauftragt, eine Zero Waste-Kampagne für Neukölln zu gestalten. PAGE berichtete.

Es war die erste Zero Waste-Kampagne Berlins, inklusive eigener Plattform (diese wurde bereits letzten September gelauncht) und jetzt mit noch mehr OOH-Werbung.

Der Slogan „Null Müll Neukölln – gemeinsam gestalten“ ruft Bewohner:innen des Kiezes weiterhin dazu auf, aktiv mitzumachen.

Zur Kampagne gehören nun neue Plakate mit sechs unterschiedlichen Motiven und digitale Screens, die überall im Stadtteil zu sehen sind. Ganz ohne Belehrung mit dem Zeigefinger.

Weniger Handy-Müll, mehr Recycling

Weil Neukölln so viele verschiedene Menschen anzieht, gibt es die Plakate auf Deutsch, Englisch, Türkisch und Arabisch. Zu den Hauptthemen gehören jetzt Secondhand, Sauberkeit, Reparatur, Sperrmüll. Die Plakate kommen zum einen sehr authentisch daher, weil der Berliner Fotograf Christian Hasselbusch von Beginn an nicht mit Models shootete, sondern mit echten Neuköllner:innen – Leute, die im Kiez wohnen und sich dort alltäglich bewegen. Das ist vor allem auch daher eine gute Idee, weil sich die Menschen damit besser erreichen lassen.

Zum anderen haben die Kreativen bei den frischen Plakatdesigns einen Fokus auf die Slogans gelegt, die mit »Wo’s vor der Kneipe aufgeräumter als in meiner Küche ist« oder »Wo ich Baklava hole, während mein Handy repariert wird« ebenso authentisch sind wie die »Kiez-Models« auf den Plakaten selbst.

Darunter steht auf jedem der Motive auch ein Hinweis, dass es beispielsweise besser ist, das Handy reparieren zu lassen, als ein neues zu kaufen. Oder dass es in Neukölln einen Tausch- und Sperrmüllmarkt gibt, wo man alte Matratzen loswerden kann, anstatt sie einfach auf die Straße zu stellen. Das Anliegen von damals wird also hier weiter verfolgt.

Auf ’ne Limo: Späti-Digiscreens erreichen viele Menschen

Die Kampagne erstreckt sich jetzt an mehr als 150 ausgewählten Stellen des Bezirks: an Plakatwänden, an Hintergleisflächen und auf Digiscreens in einigen Spätis.

Letztere finden sich in Neukölln wirklich an jeder Ecke. Spätis sind prinzipiell in ganz Berlin soziale Orte, wo Menschen sich treffen und teilweise verweilen. Und so erreicht die Kampagne eine riesige Anzahl an Menschen im Kiez.

Auch digital gibt es die Motive in Social Ads zu sehen. Hier werden die Neuköllner:innen dazu animiert, ihre eigenen Contents zu erstellen und online hochzuladen.

Das Bezirksamt erhofft sich weiterhin, dass das Bewusstsein zu den Themen Müll, Recycling und Entsorgung mit der Kampagne gestärkt wird. Es bleibt dran mit seiner Message!

Die 6 neuen Plakat-Motive:

Alle Bilder © STANDARD.S