3 augenöffnende Sätze: Wie es mir egal geworden ist, was andere von mir denken
Was denken nur die anderen von mir? Eine Frage, die sich unsere Autorin ständig stellte. Mit dem Ergebnis, dass sie manchmal mehr Wert auf die Meinung anderer statt auf ihre eigene legte … Heute helfen ihr drei Sätze, den Fokus bei sich zu halten.

Was denken nur die anderen von mir? Eine Frage, die sich unsere Autorin ständig stellte. Mit dem Ergebnis, dass sie manchmal mehr Wert auf die Meinung anderer statt auf ihre eigene legte … Heute helfen ihr drei Sätze, den Fokus bei sich zu halten.
Kann ich das anziehen?, frage ich meinen Partner, bevor wir etwas unternehmen. Mag mich die neue Kollegin?, wäge ich unsicher ab. Ich kann noch einen Kuchen backen, schreibe ich in meine Freundinnen-Gruppe, obwohl ich keine Ahnung habe, wann.
Die Gemeinsamkeit dieser drei Alltagsmomente: Ich will immer gemocht und bloß nicht schief angeguckt werden. Typisch People-Pleaserin. Passt sich an und setzt mehr auf die Meinung anderer als auf die eigene.
"Die Gefühle anderer zu berücksichtigen und sie freundlich zu behandeln, ist etwas, wonach wir alle streben sollten", erklärt die Psychotherapeutin Sharon Martin gegenüber "Psychology Today", aber: "Unser Wohlbefinden zu opfern, um andere glücklich zu machen, ist es nicht." Mache man Kompromisse bei sich selbst und seinen Bedürfnissen, überschreite der Versuch, anderen zu gefallen, die Grenze zwischen Freundlichkeit und Großzügigkeit zur Selbstaufgabe. "Man ist nicht mehr man selbst, weil man Angst hat, von anderen missbilligt, kritisiert oder abgelehnt zu werden", mahnt Martin.
Ich schätze, so war es eine Zeit bei mir. Ich habe mich viel zu oft gefragt, was andere von mir denken, statt darauf zu vertrauen, was ich meine, was mir gefällt, was ich möchte. Um das zu ändern, habe ich mit einem Selbstliebe-Tagebuch reflektiert und so gelernt, den Fokus zurück zu mir zu rücken. Besonders drei Sätze habe ich mir dabei immer wieder gesagt.
Wie es mir egal geworden ist, was andere von mir denken
1. "Ich kann und muss es niemals allen recht machen"
"Einer der größten Fehler von Menschen, die es allen recht machen wollen, besteht darin, so zu tun, als sei die Meinung aller gleich wichtig", schreibt Sharon Martin. Genau das war auch für mich eine der wichtigsten Erkenntnisse: Nicht jede Meinung ist relevant, ich darf auch gut und gerne mal andere Ansichten ignorieren. Ohnehin: Man kann es nie allen recht machen. Mein Fokus darf ganz klar auf mir und nur wenigen wichtigen Auserwählten liegen.
2. "Ich muss mich selbst mögen"
Auch wenn ich es hasse, im Mittelpunkt zu stehen: Ich sollte mich in meinem Leben mehr ins Zentrum rücken. Nicht andere entscheiden lassen, ob ein Outfit angemessen ist. Ich fühle mich wohl – fertig! Nicht meine einzige Me-Time der Woche zum Kuchenbacken opfern, nur damit kein blöder Kommentar einer Freundin kommt – wen interessiert's? "Selbstfürsorge ist eine Notwendigkeit, kein Luxus", stellt die Expertin in dem Psychologie-Blog klar und appelliert:
"Gehen Sie mindestens einmal am Tag in sich und fragen Sie sich: 'Wie fühle ich mich? Was brauche ich?' Dadurch können Sie sich bewusst machen, dass jeder Mensch Bedürfnisse hat und dass Selbstfürsorge eine gesunde Möglichkeit ist, diese zu erfüllen." Mir hilft das sehr, den Blick bei mir zu behalten.
3. "Andere haben ihre eigenen Themen, sie interessiert es gar nicht"
Dieser Satz beschreibt meine vermutlich größte Erkenntnis: Meinen Mitmenschen ist es häufig ziemlich egal, was ich tue oder lasse. Ich analysiere nach einem Treffen ganz genau, wann ich komisch gewirkt haben könnte oder ob es okay war, dass ich nicht ganz zehn Prozent Trinkgeld gegeben habe. Nicht, dass die anderen mich ab jetzt als geizig abstempeln! Kürzlich habe ich Tage später eine Freundin gefragt, ob sie das unangemessen fand. Sie konnte sich nicht einmal daran erinnern, wie viele Euros ich den Kellner:innen gegeben habe.
Fazit: Schritt für Schritt die eigenen Sätze finden
Fragst du dich auch ständig, was andere von dir denken? Versuchst du eher ihnen, statt dir selbst zu gefallen? Dann empfiehlt Sharon Martin zuletzt: "Behandeln Sie sich selbst als wertvolle Person. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie das geht, denken Sie darüber nach, wie Sie Menschen behandeln, die Ihnen wichtig sind, und tun Sie dasselbe für sich selbst."
Die Psychotherapeutin und Sozialarbeiterin Amy Morin ergänzt auf derselben Plattform: "Fangen Sie an, sich von der Gewohnheit, anderen zu gefallen, zu lösen, indem Sie zu kleinen Dingen Nein sagen. Sagen Sie Ihre Meinung zu etwas Einfachem. Oder setzen Sie sich für etwas ein, woran Sie glauben. Jeder Schritt, den Sie unternehmen, wird Ihnen helfen, mehr Vertrauen in Ihre Fähigkeit zu gewinnen, Sie selbst zu sein."
Dabei werden sich sicherlich Sätze wiederholen, die dir im Alltag helfen können, den Fokus auf dich selbst zu legen; nicht mehr so viel Wert auf die Meinung anderer zu geben. Ob sie nun ähnlich zu meinen drei sind oder ganz anders. Wichtig ist bloß, dass du sie fühlst und sie dir Kraft und Freiheit verleihen.