Journal Samstag, 5. April 2025 – #WMDEDGT an einem Standard-Samstag

An diesem arbeitsfreien Samstag reihe ich mich ein in den Freundeskreis Tagebuchbloggen und beantworte die Monats-Fünften-Frage von Frau Brüllen: Was machst du eigentlich den ganzen Tag, #WMDEDGT. Nicht so lang geschlafen wie erhofft, dadurch aber noch Gelegenheit für ein paar Worte mit unserem Übernachtungsgast gehabt. Meine ersten Handgriffe galten dem Brotbacken: Schnelles Weizenmischbrot – ich […]

Apr 6, 2025 - 08:26
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Journal Samstag, 5. April 2025 – #WMDEDGT an einem Standard-Samstag

An diesem arbeitsfreien Samstag reihe ich mich ein in den Freundeskreis Tagebuchbloggen und beantworte die Monats-Fünften-Frage von Frau Brüllen: Was machst du eigentlich den ganzen Tag, #WMDEDGT.

Nicht so lang geschlafen wie erhofft, dadurch aber noch Gelegenheit für ein paar Worte mit unserem Übernachtungsgast gehabt.

Meine ersten Handgriffe galten dem Brotbacken: Schnelles Weizenmischbrot – ich habe mir vorgenommen, meine Brotbackpläne stärker nach Aufbrauchen von Mehlen auszurichten, und in diesem Brot können ganz wunderbar Restl verwendet werden. Drei Mehltüten wurden leer.

Gemütliches Bloggen, dafür zum Theaterstück, das ich am Vorabend gesehen hatte (Ionescos Die Nashörner) recherchiert. Unter anderem fand ich heraus, dass das eine Plakat dazu, dass ich vorher im Vorbeigehen gesehen hatte, tatsächlich ein Nilpferd zeigt – als ich Herrn Kaltmamsell davon erzählte, hatte ich an meiner Wahrnehmung gezweifelt (I see what you did there).

Weitere Brot-Handgriffe, dazwischen immer wieder auf den Küchen- oder großen Balkon getreten, um die Temperatur und die Frühlingsgerüche des Sonnentages zu testen.

Blick von oben in einen ovalen Gusseisentopf, darin ein gebackener Brotlaib mit aufgerissener Kruste

Diesmal formte ich das Brot länglich, ließ den Schluss bei der Stückgare oben und schnitt den Teigling im Topf längs ein – damit bitte einmal ein Brot anders aussehen möge als sonst.

Auch wenn das ein schnelles Brot ist, wurde ich bereits wepsert, weil ich raus ins herrliche Wetter wollte. Auf der Basis der Wettervorhersage (Samstag Sonne, bis 19 Grad / Sonntag 0 bis 6 Grad) hatte ich meine übliche Wochenend-Sportverteilung umgedreht (die darauf basiert, dass ich mein Krampfrisiko beim Schwimmen nach einem Lauftag für höher halte) und plante gestern einen Isarlauf ab Thalkirchen.

Kleidung fürs gestrige milde Frühlingswetter: 3/4-Laufhose, kurze Ärmel, fürs Radeln Windbreaker drüber, diesen beim Lauf eingerollt um die Körpermitte gebunden, außerdem Schirmmütze, vor allem um die Haare aus dem Gesich zu halten (das mit dem “mal ein bisschen länger” meiner kurzen Haare halte ich nicht durch, ich fühle mich völlig überwuchert und brauche sehr bald einen Friseurtermin), Sonnenbrille. Und brav sonnengecremt.

Ich radelte im Isartal zum Tierpark Hellabrunn. Noch war der Radverkehr überschaubar, keine Familienrotten inklusive winziger Radlanfängerkinder auf nicht verkehrsicheren Spielzeugradln.

Schon beim Loslaufen merkte ich, dass ich gestern nicht besonders fit war. Ich konzentrierte mich auf die Frühlingsanblicke und das herrliche Licht, kam aber nicht so richtig in Lauffröhlichkeit, fühlte mich sogar schlecht gelaunt und gereizt.

Nach zwei Dritteln meiner Strecke hörte der Spaß ganz auf: Völlig überraschend und nach vielen Monaten ohne überfiel mich eine böse Wadenverhärtung – zwar nur links, die aber schmerzhaft und sehr schnell die gesamte Beinrückseite ergreifend. Mir war die lange Abwesenheit des Problems sehr bewusst gewesen und ich hatte sie mit all meinen Yoga-Dehnungen erklärt, vor allem mit dem fast täglichen herabschauenden Hund. Tja.

Das tat so weh, dass ich nach zähnezusammengebissenen 15 Minuten erstmals deshalb das Joggen abbrach und den letzten Kilometer spazierte. Zefix.

Blick einen sonnigen Fußweg entlang, gesamt von kahlen und einem weiß blühenden Baum

Sonnenschein und blauer Himmel, vor einem Kanal ein Bankerl hinter Zaun, im Hintergrund des Kanals ein Wehr-Gebäude

Gehender Schwan vor Weiher zwischen kahlen Bäumen im Sonnenlicht

Schwan auf der Walz

Erhöhter Blick durch kahle Büsche auf ein sonniges Tal mit Fluss und einem hellen Wehr-Gebäude

Sonnenschein, breite Trampelpfadgabelung zwischen kahlen Bäumen

Sonnige, trockene Wiese, an deren Ende ein weiß blühender Baum zwischen kahlen Bäumen vor blauem Himmel

Erhöhter Blick, durch Gitter fotografiert ein sonniges Flusstal mit wenig Wasser, Pfaden entlang, ein Wehrgebäude

Schön waren die Blümelchen: Viele Buschwindröschen,

Eingerahmt von einem rostigen Gelände Blick auf sonnenbeschienenen Huflattich, rechts daneben ein Kanal, in dem sich kahle Bäume und blauer Himmel spiegeln

Huflattich-Party am Isarwerkkanal.

Beim Heimradeln hatte ich mit deutlich mehr Radverkehr zu tun, darunter viele Menschen, die offensichtlich keine Routine in Bewegung auf öffentlichen Wegen hatten (Tipp: auf dem Radweg stehend auf jemanden zu warten – eh keine brillante Idee, dabei das Radl quer über 2/3 Radweg stehend halten – saublöd).

Daheim knurrte ich beim Eingießen des ersten Glases Wasser Herr Kaltmamsell ein wenig an, der gerade in der Küche werkelte und appetitliche Bratgerüche verbreitete. Waschmaschine mit dunkler Wäsche gefüllt (inklusive eben eingeschweißelten Laufklamotten) und gestartet, geduscht und angezogen.

Halbierter Brotlaib mit heller, großporiger Krume

Frühstück kurz vor zwei war das frische Brot (eine Hälfte fror ich ein): Eine dicke Scheibe mit Butter und Zuckerrübensirup, eine Scheibe mit eben gebratenen Hühnerinnereien. Dann hatte ich überraschende Lust auf Cappuccino, ich machte Herrn Kaltmamsell und mir noch einen (mit entkoffeiniertem Espressopulver gestreckt, die Rentnerversion).

Nachmittag mit Wäscheaufhängen, Zeitunglesen bei fast durchgehend offener Balkontür.

Nach Langem mal wieder ein blöder Kreislauf-Purzelbaum: Wie seit meinen Mittdreißigern immer wieder wurde mir erst in dieser einen bestimmten Art schwindlig, gefolgt von Schweißausbruch mit Zittern, bis ich durchgeschwitzt feucht fror. Ich legte mich bei Schweißausbruch aufs Bett, bis sich das Zittern einigermaßen gelegt hatte, stand fröstelnd auf und schlüpfte in eine Wolljacke, kassierte eine zweite Runde Schwitzen und Frieren. Ich habe keinerlei Idee, wie ich diesen Ablauf (30 bis 45 Minuten) abkürzen oder gar verhindern kann.

Zu Abendessenszeit war die Kreislauf-Show vorbei. Orangenbeseitigung als Aperitif: Tequila Sunrise.

Zum Nachtmahl hatte Herr Kaltmamsell hatte ein Brathendl gebraten, klassisch mit Paprika etc. gewürzt (gut!), dazu gab’s aus dem Speiseföhn Sellerie- und Pastinakenstaberln, mit einem Gläschen Weißwein brauchten wir den Rest der Flasche vom Vorwochenende auf. Nachtisch Schokolade.

Früh ins Bett zum Lesen, Hoffnung aus Schlafreinholen.