Nahrungsergänzungsmittel: Woran du gute Produkte erkennst und was überflüssig ist
Du nimmst regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel? Wir sagen dir, worauf du beim Kauf achten solltest und woran du gute Supplemente erkennst.

Du nimmst regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel? Wir sagen dir, worauf du beim Kauf achten solltest und woran du gute Supplemente erkennst.
Besondere Lebensumstände erfordern meist einen Mehrbedarf an einzelnen Nährstoffen. Wer diese nicht über die Ernährung decken kann oder möchte, greift gern zu Nahrungsergänzungsmitteln. Woran du hochwertige Produkte erkennst und worauf du beim Kauf von Vitaminpillen und Co. achten sollest, verrät dir unsere Checkliste.
Checkliste: Tipps für den Kauf von Supplementen
Wo kaufen?
Die Verbraucherzentrale rät zum Kauf von Nahrungsergänzungsmitteln im Drogeriemarkt, Supermarkt oder in der Apotheke. Bestellungen im Internet könnten problematisch sein, sofern es sich nicht um den Onlineshop eines in Deutschland ansässigen Geschäfts handele. Aber selbst dort seien nicht immer alle benötigten Informationen bezüglich der Qualität der Inhaltsstoffe verfügbar.
Wenn Produkte im Internet gekauft werden, sollte auf Gütesiegel bei Onlineshops geachtet oder eine zugelassene Versandapotheke ausgewählt werden, so die Verbraucherschützer. Und sie teilen noch einen weiteren wichtigen Hinweis: "Bitte keine Nahrungsergänzungsmittel aus dem Urlaub (insbesondere außerhalb der EU aus Asien, USA oder Großbritannien) mitbringen. Denn diese könnten je nach Inhaltsstoffen und Dosierung beim Zoll als illegale Arzneimittel beschlagnahmt werden", wie es in dem offiziellen Statement heißt.
Wie dosieren?
Da Nahrungsergänzungsmittel die normale Ernährung lediglich ergänzen sollen, sind in der Regel keine große Mengen oder gar Produkte mit dem Hinweis "hoch dosiert" erforderlich. Auf allen Produkten muss angegeben sein, wie viel Prozent der Referenzmenge (NRV, bezieht sich auf Erwachsene) durch die empfohlene Tagesdosis abgedeckt wird. Mehr als 100 Prozent sind normalerweise unnötig – es darf sogar etwas weniger sein, denn schließlich werden noch echte Lebensmittel gegessen.
Doch Obacht: Einige Supplemente enthalten sogar 200 und mehr Prozent der Referenzmenge. Orientierung hierzu bieten die Höchstmengenempfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung. Produkte, die diese Empfehlungen einhalten und entsprechend den Herstelleranweisungen eingenommen werden, sind für Menschen ab 15 Jahren sicher. Und: Weniger zu nehmen ist ebenso kein Problem wie die Einnahme des Supplements mal zu vergessen oder nur jeden zweiten Tag zu ergänzen.
Worauf noch achten?
- Kein Gießkannenprinzip: Statt auf Multi-Präparate zu setzen, lieber gezielt einzelne benötigte Nährstoffe supplementieren. Das mindert das Risiko einer Überdosierung und ist noch dazu kostengünstiger.
- Die Vitamine A, D, E und K sind fettlöslich und können bei einer Überdosierung zu gesundheitlichen Problemen führen, da sie im Körper gespeichert werden. Ihre Einnahme sollte vorab ärztlich abgeklärt werden.
- Die Packungsaufschriften genau durchlesen: Möglicherweise gibt es dort Warnhinweise, Alters- oder Personenbeschränkungen.
- Werden mehrere Nahrungsergänzungsmittel oder angereicherte Lebensmittel (etwa Getränke oder Snacks) genutzt, unbedingt darauf achten, dass diese nicht dieselben Nährstoffe enthalten. Sonst kann es zu (zu) hohen Aufnahmemengen kommen.
- Auf Wechselwirkungen mit Medikamenten achten.
Wichtiges zum Schluss: Ob tatsächlich ein Nährstoffdefizit vorliegt, lässt sich in der Hausarztpraxis anhand einer ausführlichen Anamnese samt individuellem Blutbild verlässlich klären. Wird eine Unterversorgung ärztlich festgestellt, kann der Nährstoffspeicher je nach Bedarf mittels Tabletten, Tropfen oder Nährstoffinfusionen wieder aufgefüllt werden. Wer hierbei Unterstützung braucht, findet sie bei zertifizierten Ernährungsberatenden, in der Hausarztpraxis oder bei Fachapotheker:innen mit der Zusatzbezeichnung Ernährungsberatung.