Journal Samstag, 26. April 2025 – Wandern zwischen Obstbäumen im Chiemgau
Guter und ausreichender Schlaf (allerdings zuletzt geträumt, dass mein Handy in einem Wanderurlaub mit Malware infiziert wurde und ich als einzige App eine Diät- und Pornoseite angezeigt bekam, an nichts von meinen Daten mehr rankam – zum Glück wurde mir irgendwann bewusst, dass das ein Traum war). Das Wetter war beim Aufstehen düster und kühl, […]

Guter und ausreichender Schlaf (allerdings zuletzt geträumt, dass mein Handy in einem Wanderurlaub mit Malware infiziert wurde und ich als einzige App eine Diät- und Pornoseite angezeigt bekam, an nichts von meinen Daten mehr rankam – zum Glück wurde mir irgendwann bewusst, dass das ein Traum war). Das Wetter war beim Aufstehen düster und kühl, vom Himmel drohte Regen – nicht das Ideal für die geplante Wanderung im Chiemgau, aber bei Weitem nicht abschreckend.
Der Plan war, erst am späten Vormittag aufzubrechen, um die Wanderung um etwa Abendessenszeit abzuschließen – das verschaffte mir genügend Zeit für ausführliches Bloggen samt Recherchen dazu, auch für eine Runde Pilates.
Wir wollten mal wieder den Obst- und Kulturwanderweg Ratzinger Höhe ab Prien gehen; eine Kundschafterin aus der Familie hatte am Donnerstag durchgegeben, dass an den Obstbäumen durchaus noch geblüht wurde. Wir sorgten für frühes Einsteigen in den Zug nach Salzburg, der erfahrungsgemäß von vielen München-Touristi*innen genutzt wird. Doch es waren gleich drei Züge aneinandergekoppelt im Einsatz: reichlich Platz. Unterwegs Zeitunglesen (viel Papst, ein wenig Ukraine) und Landschaftschauen, das frische Frühlingsgrün, zum Teil noch als Schleier über Laubbäumen, und die blühenden Sträucher und Bäume sahen herrlich aus.
Mittagscappuccino (überraschend kräftig) in der Bäckerei am Priener Bahnhof, dann marschierten wir los.
Diese Fotos vom Start der Wanderung in Prien zeigen repräsentativ den Stand der Obstbaumblüte an der Strecke: Einige Bäume waren schon durch damit, doch ein geschätztes Drittel noch mittendrin. Wir fühlten uns beide fit und gesund, genossen die Bewegung. Seltsames, eher kühles Wetter: Der Himmel durchgehend dunkelwolkig, auf der anderen Seite des Chiemsees sahen wir von Anhöhen Regenschleier, doch wir wanderten gleichzeitig fast durchgehend im Sonnenschein. Dazu kam kräftiger Wind im Gesicht und in den Haaren, der angenehm durchpustete.
Der idyllischste Fußballplatz.
Blick von der Ratzinger Höhe.
Der Simssee schien mir besonders wenig Wasser zu führen.
Brotzeit nach knapp zweieinhalb Stunden auf einer bereits bekannten Bank kurz vor Ulperting, ich hatte ein Glas Mango (musste weg, weil überraschend dunkle Stellen) mit Sojajoghurt dabei.
Grabl-Mühle kurz vor der sich schlängelnden Prien, die man auf dem Rückweg nach Prien dreimal auf Brücken kreuzt.
Als wir nach knapp viereinhalb Stunden am Ende unserer Runde standen, war es erst halb fünf – zu früh für ein Einkehren, wir waren noch sehr satt von unserer Brotzeit. Also planten wir um: Nächster Zug zurück nach München, auf dem Heimweg Einkäufe für ein selbst (Herr Kaltmamsell) gekochtes Abendessen. Auch der Zug von Salzburg war nicht so überfüllt, wie wir es zu fürchten gelernt hatten, ich hatte reichlich Platz für die Lektüre der restlichen Wochenend-Süddeutschen.
Einkäufe auf dem Heimweg beim Süpermarket Verdi. Doch ich lief nochmal raus, um ein Paket mit Crowdfarming-Käse abzuholen: Diesmal war per UPS versendet worden, und deren Website hatte mich nicht zur Sendungsverfolgung und zur dort vermuteten Wahlmöglichkeit “vor der Tür abstellen” gelassen (“Funktion nicht verfügbar, versuchen Sie es später nochmal”). Also klebte nur ein Zettel am Hoftor (immerhin!), der Abholeladen war gerade noch lang genug offen.
Als Aperitif rührte ich Negronis, Herr Kaltmamsell servierte Mafaldine mit Aubergine, Knoblauch und Chili nach Rachel Roddy.
Gut! Nachtisch reichlich Osterschokolade.
Früh ins Bett zum Lesen.