Journal Samstag, 22. März 2025 – Torpedo-Überholung an warmem Sonnentag
Gut und ausgeschlafen, das tat wohl. Ebenso der gemütliche Morgen mit Milchkaffee, Wasser, Schwarztee, Bloggen, Mastodonlesen, den ich sogar extra hinauszog, um nicht zu früh ins Olympiabad zu kommen, sondern erst gegen elf, wenn es im Schwimmbecken erfahrungsgemäß ruhiger wird. Wetter nochmal sonnig und mild, ich radelte ohne Handschuhe und Mütze raus in den Norden. […]

Gut und ausgeschlafen, das tat wohl. Ebenso der gemütliche Morgen mit Milchkaffee, Wasser, Schwarztee, Bloggen, Mastodonlesen, den ich sogar extra hinauszog, um nicht zu früh ins Olympiabad zu kommen, sondern erst gegen elf, wenn es im Schwimmbecken erfahrungsgemäß ruhiger wird.
Wetter nochmal sonnig und mild, ich radelte ohne Handschuhe und Mütze raus in den Norden.
Beim Schwimmen im Olympiabad teilte ich die Bahn durchgehend mit drei Torpedos in Badeanzug (zogen schneller an mir vorbei als ein Dreier-Atem), bei näherer Betrachtung (Vorlassen bei Wende) noch im Teenageralter. Ebenso durchgehend schwankte ich zwischen dem Gefühl abgrundtiefer Inferiorität und Amüsement – die drei waren genauso lang wie ich in Bewegung, nur halt mindestens doppelt so schnell und mit nur wenigen Pausen.
Zurück nach Hause radelte ich sogar mit offener Jacke, daheim hängte ich meine nassen Schwimmsachen auf dem Balkon über die Holzbank. Frühstück kurz vor zwei: Birnen, das schon etwas trockene selbstgebackene Brot aß ich als Brotsuppe in süßer, warmer Milch (war mir beim Schwimmen eingfallen).
Im Briefkasten hatte überraschend schnell das neueste Buch aus meiner Bloggeria gelegen: Das mek book!
Mek, Mequito, Markus Pfeifer hat einen Blogpost über seine Zeit als Hausbesetzer in Amsterdam zu einer Novelle ausgearbeitet und als Buch veröffentlicht, ich freue mich darauf.
Siesta – nach Langem hatte ich dafür mal wieder die nötige Bettschwere (warme Milch und Kohlenhydrate).
Am Nachmittag stand stundenlang die Balkontür offen und ließ warme Frühlingsluft aus dem sonnigen Draußen ins Wohnzimmer. Ich las die Wochenendzeitung und Internet, ignorierte den Berg Bügelwäsche. Im Sonnenuntergang turnte ich eine lange Folge Yoga-Gymnastik, leider vermiest von kreislaufwackligem Schweißausbruch.
Danach zum Aperitif Cuba libre (Cola musste weg) und libanesische Nüsschen. Zum Nachtmahl bereitete Herr Kaltmamsell aus reichlich Ernteanteil-Lauch ein Gericht, das ich aus meiner Kindheit kenne: Lauchstangen in Schinken und überbacken.
Schmeckte ausgezeichnet (Herr Kaltmamsell hatte dünn geschnittenen italienischen Kochschninken verwendet, und davon wenig), zumal die eine Note fehlte, die ich in meiner Kindheit nicht mochte: Fondor, damals in meinem Elternhaus gern verwendet (inzwischen schon lang nicht mehr). Dazu tranken wir den Rest Gsellmann-Traminer. Nachtisch Schokolade, diesmal zu viel bis Bauchweh.
Abendunterhaltung: Im Bayerischen Fernsehen stolperte ich über die Doku
“Und ewig lockt der Stenz”
zu 40 Jahren Monaco Franze.
Das war gestern genau das Richtige, Empfehlung.
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Wir müssen reden, mal wieder. Diesmal über Besuche beim Frauenarzt oder der Frauenärztin. Silke Jäger hat für Krautreporter recherchiert und geschrieben, denn, so in ihrer Newsletter-Einleitung:
Frauenarztbesuche werden wahrscheinlich nie zu einer entspannten Freizeitbeschäftigung. Aber muss es sich wirklich so demütigend anfühlen, wenn intime Körperstellen untersucht werden?
“Warum der Frauenarztbesuch so demütigend ist – und wie sich das ändern lässt”.
Zusätzlicher Gedanke: Auch Zahnmedizin ist ja unangenehm, sogar sprichwörtlich. Doch da gibt es schon lange kein “ist halt so” mehr, statt dessen zahlreiche intensive Bemühungen unter anderem um Angstpatient*innen, Erstbesucher*innen, das Ziel entspannender Atmosphäre, kurz: Das Unvermeidliche soll so wenig schlimm wie möglich gemacht werden. Warum sind die Bemühungen in der Gynäkologie so viel schwächer?
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The world’s first ‘sharktopus’.
Schon seit einiger Zeit bin ich ziemlich sicher, dass die eigentlichen Weltbeherrscher Oktopoden sind.1
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Sehr, sehr gelacht: Die Deutsche Bahn spricht jetzt auch fließend HTML.
- Fand sie endlich Gelegenheit, ihr großes Graecum per Pluralbildung einfließen zu lassen.