B Corp-Monat März für mehr Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit
Kreativagenturen supporten spannende Initiative B Corp. Das ist nicht nur gut für nachhaltige Designprojekte, sondern auch für die Markenbildung der Agenturen selbst. Der B Corp-Monat März kommt immer mehr auch in deutschen ...

Kreativagenturen supporten spannende Initiative B Corp. Das ist nicht nur gut für nachhaltige Designprojekte, sondern auch für die Markenbildung der Agenturen selbst.

Der B Corp-Monat März kommt immer mehr auch in deutschen Kreativagenturen an. Nachdem die Bewegung »B Corp« im Jahr 2006 in den USA gegründet wurde, schwappt sie nach und nach in Richtung Europa. Die Agentur New Stanards.S hat es sich zum Ziel gemacht, diese Vision für mehr Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit aktiv zu unterstützen und mit weiteren Agenturen zusammen das deutsche Netzwerk zu pushen.
B Corp steht für Benefit Corporations und ist im Grunde genommen eine Zertifizierung für Unternehmen, die ihren Fokus darauf legen möchten, gewisse ökologische und soziale Standards umzusetzen und in ihre Arbeitsprozesse zu integrieren. Sprich: Nachhaltiges, soziales Wirtschaften. Hierzu gibt es auch eine Website und einen Hashtag – #GenerationB – für die sozialen Netzwerke. Auf der Seite ist beispielsweise zu sehen, welche Unternehmen bisher dabei sind und welche Events anstehen.
»Selbstverständlich!« – B Corp in der Kreativbranche
Das ist natürlich gerade in der Kreativbranche ständig ein großes Thema, da sich einerseits viele Designaufträge der potenziellen Kundschaft mit nachhaltigen, sozialen Projekten beschäftigen. Andererseits haben viele Kreativagenturen selbst im Rahmen ihrer eigenen Markenbildung, und dem Employer Branding, Interesse daran, mit den Themen Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit als ein guter Arbeitgeber wahrgenommen zu werden.
»Agenturen, die B Corp zertifiziert sind, denken nicht nur an den Erfolg ihrer Kund:innen, sondern auch an das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden und die ökologischen Auswirkungen ihres Tuns. Das sollte heute eigentlich selbstverständlich sein!« Das kommentiert Maximilian Mauracher, Geschäftsführer, New Standard.S.
New Standard.S aus Berlin, eine – wie sie sich selber beschreiben – Hybridagentur aus Beratung für Nachhaltigkeit, Designstudio und Kommunikationsagentur, geht diese Bewegung mit und hat weitere mit ins Boot geholt, um B Corp zu supporten.
Mit dabei sind die Werbeagentur Vier für Texas und die Designagentur &why, beide ebenso aus Berlin. Und so sieht die Zertifizierung von New Standard.S aus.
Praktische Umsetzung in Designprojekten
Um das Thema zu veranschaulichen, hat Stefanie Wagner, CSR Managerin, Schumacher Brand + Interaction Design, PAGE beschrieben, wie B Corp bei ihnen umgesetzt wird – und welche Richtlinien sich daraus schon entwickelt haben. Die Designagentur hat bereits eine B Corp-Zertifizierung und dementsprechend das sogenannte »Assessment B Lab« schon mitgemacht.
Der zu durchlaufende, zeitaufwendige Prozess enthält mehrere Schritte, in denen zum einen eine Bestandsaufnahme gemacht wird. Zum anderen sollen Entwicklungspotenziale erkannt werden. Es gibt ein Online-Tool mit Selbstbewertung, eine B Lab Verifizierung sowie Interviews.
Stefanie Wagner berichtet, dass im Alltag konkret schon im Kennenlerngespräch mit Kund:innen erfragt wird, wie deren Anspruch zum Thema Nachhaltigkeit ist. Bei der Gestaltung könne dann beispielsweise in Richtung Barrierefreiheit im Design, Green Hosting oder nachhaltiger Materialeinsatz beraten werden.
Nachhaltigkeitsberichte und barrierefreies Webdesign
Hier sind insbesondere Designaufträge für Nachhaltigkeitsberichte oder die Nachhaltigkeitskommunikation von Unternehmen spannend, da hier das richtige Know-how benötigt wird. Aus solchen Projekten ergeben sich dann langfristig Maßnahmen und Richtlinien.
»Eine wichtige Maßnahme ist die Initiierung einer Nachhaltigkeits-Task Force, an der Vertreter:innen aus jeder Unit teilnehmen. Dafür schaffen wir zeitliche Freiräume in den Teams. Die Mitglieder der Task Force transportieren das erarbeitete Wissen und neue Prozesse in die Units«, so berichtet Stefanie Wagner.
Des Weiteren sind aus der Arbeit Checklisten zu nachhaltigem Webdesign, zu Barrierefreiheit im Design oder zu umweltfreundlichen Druckerzeugnissen entstanden.