Journal Dienstag, 18. März 2025 – Erster Lerchenlauf

Ich wachte nach gutem Schlaf eine halbe Stunde zu früh fürs frühere Aufstehen auf, versuchte zumindest noch zu dösen. Dann aber: Zackig Morgenkaffee und Fertigbloggen, darüber fast die etwas spätere Portion Milchkaffee für Herrn Kaltmamsell vergessen, Zähneputzen und Katzenwäsche, ab in die Laufbekleidung Hochwinterversion. Ich hatte richtig kalkuliert: Um Viertel nach sechs war es unter […]

Mar 19, 2025 - 07:41
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Journal Dienstag, 18. März 2025 – Erster Lerchenlauf

Ich wachte nach gutem Schlaf eine halbe Stunde zu früh fürs frühere Aufstehen auf, versuchte zumindest noch zu dösen.

Dann aber: Zackig Morgenkaffee und Fertigbloggen, darüber fast die etwas spätere Portion Milchkaffee für Herrn Kaltmamsell vergessen, Zähneputzen und Katzenwäsche, ab in die Laufbekleidung Hochwinterversion.

Spiegelselfie einer Frau in Laufkleidung: schwarze lange Hose, schwarze Jacke mit Muster, graue Mütze, Brille

Ich hatte richtig kalkuliert: Um Viertel nach sechs war es unter wolkenlosem Himmel hell genug für einen Isarlauf ohne Stolpergefahr.

Und der war herrlich: Ich lief leicht auf dem gefrorenen Boden, begegnete bis sieben kaum Menschen, hörte und sah zweimal ein Paar Schwäne im Flug – wie immer bekam ich schon beim Anblick des langen, nach vorn gereckten Halses Nackenschmerzen.

Altstadtstraße im ersten Morgenlicht

In der Pestalozzistraße einem Zeitungsboten begegnet.

Blick durch kahle Bäume hoch zu einem Altbau vor blauem Himmel, dessen Spitze von Morgensonne beschienen wird

Erste Morgensonne leckt an den Häusergiebeln.

Blick durch kahle Bäume auf Bank, Fluss, erstes Morgenlicht am blauen Himmel

Erdiger Uferweg mit gefrorenen Pfützen, im Hintergrund eine Eisenbahnbrücke, zwei weiße Kraftwerkkamine, blauer Himmel

Weite, leere Flusslandschaft mit kahlen Bäume, deren Spitzen von erster Morgensonne beleuchtet werden

Weite Flusslandschaft mit viel Fluss, im Hintergrund eine Morgensonnen-beschienene Brücke

Flauchersteg noch nicht ganz fertig.

Blick eine Holzbrücke entland in schräger Morgensonne, darauf der lange Schatten der Fotografin

Gegenlichaufnahme durch kahle Bäume, Sonne spiegelt sich auf Fluss, links eine Baustellentoilette

Vor blauem Himmel zwei weiße Kamine und rechts ein großer zylinerförmiger Tank

Herrliche Anblicke – doch diszipliniert überzog ich meine geplanten 70 Minuten nur wenig.

Zackige Morgentoilette, Tempo-Marsch in die Arbeit: 50 Minuten später als sonst saß ich am Schreibtisch.

Dort setzte ich die Zackigkeit fort, aber geplant. Ich konnte mich deutlich besser konzentrieren als am Vortag, misstraute mir nur wenig.

Zackig schaffte ich es nochmal raus in den herrlichen Sonnenschein – und die weiterhin zapfige Kälte – auf meinen Mittagscappuccino.

Auf einem Holzsims vor Fenster ein Silbertablettchen mit Cappuccino und Wasserglas, davor Blumen in Vase, vor dem Fenster sonnenbeschiene Straße mit Altbauten

Gestern auf dem Programm: Das jährliche verpflichtende Mitarbeitergespräch, mir jedesmal etwa so angenehm wie eine Wurzelbehandlung. (Deshalb erinnere ich mich am liebsten an das eine, das ein Interims-Vorgesetzter führte und in dem es ausschließlich um ihn ging und wie schwer er es hatte – die entspannteste Version. Obwohl ich gerade in diesem sogar ein Anliegen gehabt hätte.) Vor diesem Termin hatte ich folglich überhaupt keinen Mittagessensappetit, doch bis danach wäre es selbst mir zu spät geworden, vor allem wegen Schwindelgefahr. Also zwang ich mir das Gläschen Eintopf vom Vorabend und eine Mango (super) mit Sojajoghurt rein.

Draußen weiterhin herrlichster wolkenfreier Sonnenschein, aber weiterhin so kalt, dass Fensterkippen nur minutenweise drin war. Nach dem MA-Gespräch und einem weiteren Austausch war ich so durch, dass ich nur noch wenig zustande brachte.

Nach Feierabend ein Abstecher zum Verdi Süpermarket für Obst – unterwegs fand ich mich auch diesmal woanders, als ich es vorgehabt hatte. Meine Geisteskraft war offensichtlich noch nicht wieder ganz hergestellt.

Daheim Häuslichkeiten, ich fürchtete schon, dass ich keine Zeit für Yoga haben würde – nahm sie mir dann aber. Und war froh drum.

Für das Abendessen hatte wieder Herr Kaltmamsell stun-den-lang in der Küche gestanden: Aus dem Ernteanteil-Sellerum war Sellerie-Lasagne geworden. Ganz ausgezeichnet, möglicherweise so gut wie nie. Nachtisch Schokolade.

Schon Montagabend hatte ich Granta 170, Winners ausgelesen: Ja, das Thema Sport kann man literarisch attraktiv behandeln, allerdings war dieser Band eher dünn – ich hätte gern mehr davon gehabt. Nächste Lektüre Betty Smith, A Tree Grows in Brooklyn, ein US-Klassiker von 1944, auf den mich Sturmwarnung durch lobende Erwähnung gebracht hatte. Ging schonmal gut los mit der Schilderung vom Treiben der Kinder an einem typischen Samstag 1912, ich lernte neu das Wort inveigle.

§

Erst jetzt gesehen: Constanze Kurz, die verehrte ChaosComputerClub-Sprecherin, mit einem persönlich-fachlichen Nachruf auf den FDP-Bürgerrechtler (ja, liebe Kinder, die gab’s mal) Gerhard Baum auf netzpolitik.org.
“Datenschützer aus Überzeugung”.