Journal Sonntag, 16. März 2025 – Hoher Familiengeburtstag
Bei meinen Eltern gut und lang geschlafen: Das frühere Zimmer meines Bruder ist schon seit vielen Jahren das Gästezimmer (ein weiteres Bett für Gäste, Schlafsofa, steht in meinem früheren Zimmer, das meine Mutter vor allem als Arbeitszimmer nutzt). Ausblick aus dem Gästezimmer, das Wetter blieb düster und kühl. Ich beobachte interessiert, wie sich die Reihenhaus-Siedlung […]

Bei meinen Eltern gut und lang geschlafen: Das frühere Zimmer meines Bruder ist schon seit vielen Jahren das Gästezimmer (ein weiteres Bett für Gäste, Schlafsofa, steht in meinem früheren Zimmer, das meine Mutter vor allem als Arbeitszimmer nutzt).
Ausblick aus dem Gästezimmer, das Wetter blieb düster und kühl. Ich beobachte interessiert, wie sich die Reihenhaus-Siedlung in den über 40 Jahren seit Entstehung verändert; diesmal fielen mir einige neue Hausanstriche auf, von denen ein zitronengelber und ein apricotfarbener ganz sicher nicht in das ursprüngliche Konzept mit Erdfarben des Architekten Häusler passten – aber so ist Leben.
Fertigbloggen auf dem Gästebett mit Laptop auf dem Schoß (daher der Name). Geburtstagsgratulation, Frühstückskaffeetrinken, ausführliches Plaudern mit meinem Vater. Unter anderem erfuhr ich vom Tod eines weiteren seiner Freunde, diesmal von dem sehr plötzlichen seines ältesten Freunds aus Madrider Jugendzeiten, Pedro, den ich als Kind aus gemeinsamen Urlauben in Spanien kannte – sehr traurig.
Meine Mutter frittiere währenddessen das vegane Angebot für die nachmittägliche Kaffeetafel:
Sie hatte Faworki veganisiert, ein Erbe ihrer polnischen Herkunft (die Faworki, nicht der Veganismus) (hahaha).
Fürs Mittagessen in Familie war ein Tisch im Oberhaunstädter Kastaniengarten reserviert, dorthin spazierten wir zu Fuß auf schöner Strecke: Die ehemalige Bahntrasse zum Transport von Zuckerrüben (ich bin mit dem Anblick von Zuckerrübenhaufen auf den Äckern und von Bahnwaggons voll Zuckerrüben groß geworden) ist heute ein Rad- und Fußweg.
Im Lokal war ein Tisch in einem ruhigen Nebenzimmer reserviert (so konnten sich auch die beiden Hörbehinderten an der Tafel entspannter unterhalten), wir bekamen gute Biere des benachbarten Nordbräu (für mich ein alkoholfreies Weizen) und bayerisches Essen. Mein Schäuferl dauerte zwar ein bisserl lang, aber die Bedienung war so herzlich, bemüht und ehrlich zerknirscht, dass ich das wirklich nicht übel nahm.
Zudem schmeckte es sehr gut (wobei mich das sensationelle Schäuferl des fränkischen Freundes als Benchmark ja für alle Zeiten verdorben hat).
Zurück zu meinen Eltern gab es einen Autotransport für Fußlahme, wir restlichen fünf gingen zu Fuß. Mehr Plaudern.
Kaffeetafel mit rechts Käsesahne, ein weiterer Neffe stieß zu uns. Ich erfuhr mehr aus der Bruderfamilie, sah eine Bachelor-Präsentation und war sehr beeindruckt. Und ich aß ein MÄCHTIGES Stück Käsesahne.
Ereignislose Bahnfahrt zurück nach München in einem sehr vollen Regionalzug. Es war milder geworden.
Daheim einiges Räumen, der Übernachtungsgast war nachmittag eigenständig ausgeflogen. Ich überredete mich trotz vorgerückter Zeit zu Yoga-Gymnastik: Jetzt startete ich das allererste von Adrienes 30-Tage-Programmen von 2015, 30 Days of Yoga. War vermutlich wirklich eine gute Idee, denn mein Hirn wollte ständig abhauen und erwägte sogar einen Abbruch – obwohl das eine ganz normale, durchschnittlich abwechslunsgsreiche Folge ohne Besinnlichkeitsgeplapper war.
Erstaunlicherweise meldete sich Abendessen-Appetit: Ich aß Apfel, Kimchi, Butterbrot aus Selbstgebackenem. Und noch ein wenig Schokolade.
Arbeitswochenvorbereitungsräumen, mal sehen ob die lebhafte Ablenkung am Wochenende Angstkarussels vor den Problemen verhinderte.