Die Stadt der Farben: Die besten Reisetipps für Marrakesch

Marrakesch: Das sind bunte Mosaiken, zartrosa oder knallblau leuchtende Mauern, vor Grün strotzende Innenhöfe und Gärten. Doch auch Mode- und Architektur-Begeisterte kommen hier nicht zu kurz.  

Mar 22, 2025 - 19:51
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Die Stadt der Farben: Die besten Reisetipps für Marrakesch

Marrakesch: Das sind bunte Mosaiken, zartrosa oder knallblau leuchtende Mauern, vor Grün strotzende Innenhöfe und Gärten. Doch auch Mode- und Architektur-Begeisterte kommen hier nicht zu kurz.
 

Übernachten

Entspannte Aussichten in Palmeraie, Marrakesch 
Entspannte Aussichten in Palmeraie, Marrakesch
© Francois Chambron

Sherazade. Einst Kaufmanns-Residenz, jetzt ein hübsches Boutique-Hotel unter marokkanisch-deutscher Leitung in der Medina. Im traditionellen Design farbenfroh gestylt, reihen sich die Zimmer um zwei Innenhöfe, einer davon mit kleinem Pool und orientalischem Bad, einem Hammam. Viele Grünpflanzen sorgen fürs Gartengefühl, die Dachterrasse lockt mit Sonnenliegen – ein Teil ist überdacht, auch ein romantisches Dinner mit hausgemachten marokkanischen Spezialitäten kann man hier genießen. Zum berühmten Marktplatz Djemaa el-Fna läuft man nur zwei Minuten. EZ/F ab 55 Euro, DZ/F ab 60 Euro (Medina, Derb Jama 3, Riad Zitoun el Kdim, Tel. 05 24 42 93 05, hotelsherazade.com).

Anayela. Riads sind traditionelle Stadthäuser, und dieser in der Altstadt gelegene ist besonders zauberhaft: liebevoll restauriert und von den besten lokalen Manufakturen gestaltet. Im großen Innenhof gibt es einen Pool, zum Frühstück und Dinner geht’s auf die Dachterrasse mit 360-Grad-Panorama. Der Shop offeriert handgemachte, modische Accessoires, mit dem Erlös unterstützt Mitinhaberin Andrea Bury mehrere Berber-Communities. DZ ab 220 Euro/Minimum zwei Nächte (Medina, Derb Zerwal 28, Reservierung in Deutschland: Tel. 017 49 20 86 41, anayela.com).

Akrich. Nach etwa 40-minütiger Fahrt vom Flughafen öffnet sich in karger Wüstenlandschaft ein Garten Eden mit Pool. Rosensträucher, Obst- und Olivenbäume, Gemüse- und Kräuterbeete umrahmen fünf Bungalows – und in der Ferne erheben sich die Gipfel des Hohen Atlas. Die Ausstattung der Zimmer entwarf Inhaberin Doris Nufer selbst. Am Abend versammelt sie ihre Gäste um den großen Tisch am Kamin, wo man schnell ins Gespräch kommt. Die Schweizerin kocht fantastisch und hat ein Faible für wunderschönes Geschirr, Bungalow/F 130 Euro, Single/F 110 Euro (Douar Akrich Tamsloht, Tel. 06 61 32 81 49, akrich.com).

Club Med La Palmeraeie. Am Rand der Stadt, aber dicht am Zentrum trifft traditionelle Kultur auf Club-Charakter. Hier gibt es Luxus, Entspannung und ein breites Sport- und Freizeitangebot im All-inclusive-Paket. Der großzügige Wellnessbereich mit Hammam lässt keine Wünsche offen, pro Person pro Woche ab ca. 1300 Euro, Preise variieren stark nach Saison (Sidi Yahya La Palmeraie, Tel. 05 24 42 58 00, clubmed.de).

Genießen


© Panos

Café Bacha. Augen- und Gaumenschmaus zugleich, denn das glamouröse Lokal mit Dutzenden Kaffeesorten sowie hausgemachten Törtchen versteckt sich in einem mustergültig renovierten Pascha-Palais von 1910 – Dar El Bacha. Im Palais ist das "Musée des Confluences" untergebracht mit großartiger marokkanischer Handwerkskunst (Medina, Rte Sidi Abdelaziz, Tel. 05 24 38 12 93, bachacoffee.com).

Terrasse des Épices. Das Open-Air-Rooftop-Restaurant ist ziemlich angesagt: Hier kann man den sensationellen Atlas-Blick inhalieren, Leute gucken, das Süßgebäck aus der hauseigenen Patisserie ist himmlisch, Herzhaftes wie Hummer-Ravioli oder Seafood-Pastilla sind auch nicht zu verachten, und zum Sonnenuntergang wird’s bei DJ-Sound beinahe magisch (Medina, Souk Cherifia 15, Sidi Abdel Aziz, Tel. 05 24 37 59 04 terrassedesepices.com).

La Paillotte. Im idyllischen Gartenrestaurant, etwa 15 Taximinuten von der Medina entfernt, sitzt man unter schattigen Bäumen, an kühlen Abenden im exotisch gestylten Riesenzelt. Zu den Spezialitäten gehören Ceviche mit Mango und Avocado sowie die "Tajine de Souris d’Agneau confite" – zwölf Stunden auf Niedrigtemperatur im Ofen gegartes Lamm. Tajines sind übrigens Marokkos Nationalgericht, benannt nach dem aus Lehm gebrannten Gefäß, in dem sie geschmort werden (Km 4, Route d’Amizmiz (Tel. 063 87 96 05, lapaillote.ma).

Oban. Eine Oase in der quirligen Medina ist das elegante Restaurant im Riad "Noir d’Ivoire", in dem marokkanisch-französisch gekocht wird. Ob "Harira"-Suppe mit Tomaten und Hülsenfrüchten wie Linsen oder Kichererbsen, serviert mit Mandel-gefüllten Datteln und "Chebakia"-Honiggebäck, oder gegrilltes Rinderfilet mit Rotwein-Jus: Man schmeckt die erstklassigen Zutaten. Erlesen sind die Tropfen aus dem Weinkeller mit 3000 Flaschen (Derb Jdid, Bab Doukkala, Tel. 05 24 38 09 75, noir-d-ivoire.com).

Telefon

Die Vorwahl von Marokko ist 002 12.

Einkaufen

Auch Shopping-Fans werden in Marrakesh fündig – Beispielsweise hier auf dem Markt Jemaa el-Fna 
Auch Shopping-Fans werden in Marrakesh fündig – Beispielsweise hier auf dem Markt Jemaa el-Fna
© Balate Dorin

Mustapha Blaoui. Ein faszinierendes Labyrinth: Über verschlungene Flure und Treppen öffnet sich ein Raum nach dem anderen. Wer’s clean mag, dürfte vom Angebot überfordert sein — wie in einer alten Karawanserei ist jede Ecke bis unter die Decke vollgestopft mit Kunsthandwerk, Teppichen, Lampen, Schmuck … (Medina, Arset Aouzal 144, Bab Doukkala, Tel. 06 61 18 10 63).

Atika. Sneaker, Slipper, die an die Luxus-Modelle von Tod’s erinnern, Boots … Wer schicke Schuhe sucht, wird hier im Viertel Le Guéliz fündig: Die Qualität der großen Kollektion in (Wild-)Leder für Frauen und Männer ist ausgezeichnet, die Farbpalette riesig, und die (regulären) Preise mit ca. 50 bis 100 Euro vergleichsweise verträglich. Ein Hit sind die leichten, mit Lammfell gefütterten Hausschuhe ohne feste Sohle (Guéliz, Rue de la Liberté 34, Tel. 05 24 43 64 09).

Galerie des Tanneurs. Top-Adresse für luxuriöse handgefertigte Lederwaren von Röcken bis Taschen. Toll sind die Jacken à la Chanel aus weichem Wildleder, die aber nicht immer im Angebot sind. Auf Wunsch wird angefertigt, wozu man etwas Zeit mitbringen sollte, Versand geht auch (Guéliz, Boulevard Moulay Rachid 4, Tel. 05 24 42 34 11, galeriedestanneurs.com).

Erleben


© Alexander

Djemaa el-Fna. Oder auch "Platz der Glaukler" genannt, gehört wohl zu den berühmtesten Plätzen Afrikas. Ein Sprichwort sagt: "Hast du einen Tag in Marokko, verbringe ihn in Marrakesch. Hast du eine Stunde, verbringe sie auf dem Djemaa el-Fna." Zum Sonnenuntergang brennt hier quasi die Luft: Es dampft aus Dutzenden Garküchen (für guten Fisch berühmt ist Stand No. 14), Schlangenbeschwörer sind unterwegs, Wasserträger, Märchenerzähler, Artisten. Wer einen Übersetzer dabeihat, kann sich die Zukunft von Berberfrauen aus der Hand lesen oder Hände und Füße mit Henna-Ornamenten bemalen lassen. Manche Schausteller nehmen automatisch Pose fürs Foto ein, Frauen fragt man vorher. So oder so: Ein Obolus von mindestens einer Zehn-Dirham-Münze, etwa ein Euro, sollte drin sein.

Musée Yves Saint Laurent. Der festungsartige Backsteinbau ist kaum weniger eindrucksvoll als all die Roben und Skizzen aus der Hand des Mode-Designers (1936–2008). Der "Jardin Majorelle", der dank Saint Laurent und seinem Partner Pierre Bergé als einer der schönsten Gärten der Welt gilt und auch das in knalligem Majorelle-Blau getünchte "Musée Pierre Bergé des arts berbères" beheimatet, liegt gleich nebenan. Das Kombi-Ticket kostet 33 Euro, am besten vorab online kaufen (Rue Yves Saint Laurent, Tel. 05 24 31 30 47, museeyslmarrakech.com).

Anima by André Heller. Die drei Hektar große "Botanische Inszenierung" im Ourika-Tal, etwa 30 Kilometer von Marrakesch entfernt, ist das Werk des österreichischen Universalkünstlers Heller. Wo einst roter Sand staubte, zwitschern seit 2016 die Vögel, quaken Frösche, recken sich Palmen und uralte Kakteen, blühen Büsche, und dazwischen verstecken sich Skulpturen und Installationen. Reizvoll auch die Dachterrasse des "Café Paul Bowles" mit Blick auf den Toubkal, Marokkos höchsten Berg. Für den Gaumen gibt’s Salate, Quiches und Tajines. Tagesticket 14 Euro inkl. Shuttle ab Marrakesch (Douar Sbiti Ourika, anima-garden.com).