Wie möchtest du dich verabschieden? Der Todomat hilft dabei

Der Todomat ist ein umgebauter Parkscheinautomat und der erste Hinterlassenschaftskonfigurator der Welt. Er nimmt dich mit auf einen Weg, an dessen Ende Überlegungen und persönliche To-dos stehen – und das im spannenden Design.

Apr 17, 2025 - 07:33
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Wie möchtest du dich verabschieden? Der Todomat hilft dabei

Der Todomat ist ein umgebauter Parkscheinautomat und der erste Hinterlassenschaftskonfigurator der Welt. Er nimmt dich mit auf einen Weg, an dessen Ende Überlegungen und persönliche To-dos stehen – und das im spannenden Design.

Startscreen des Todomaten mit dem Satz: "Du wirst sterben" und in Gradients

Der Todomat ist nicht zimplerlich.

Guten Tag.
Du wirst sterben.
Das könnte schon morgen passieren. Heute kannst du dir darüber Gedanken machen und wichtige Entscheidungen für dich und die Lebenden hinterlegen.

heißt es gleich beim Start des wohl ersten Hinterlassenschaftskonfigurators der Welt, der im Rahmen des Forschungsprojekts »Urbane Xtopien« entstand. Und das unter der Mitarbeit von verschiedenen Wissenschaftler:innen, der Designerin Prof. Tanja Godlewsky, von Jasmin Jossin (FH Potsdam)  und ehemaligen Studierenden der KiSD .

Mehrfach wurde der Todomat überarbeitet und jetzt gerade im Museum für Sepulkralkultur in Kassel vorgestellt.

Menschen am Todomaten

Über den Tod nachdenken

Bewusst ist der Todomat ein umgebauter Parkscheinautomat. Vertraut ist dessen Form und original RAL 5023 Fernblau, sind seine Geldschlitze und Icons und darüber hinaus ist ein Computer eingebaut.

Und der führt, ganz einfach und niedrigschwellig, durch einen Prozess, an dessen Ende statt einer Parkquittung, ein Bon mit individuellen und konkreten To-dos zum eigenen Tod steht.

Was man mit seinem Körper nach dem Tod machen möchte, wird dabei gefragt(51 Prozent: Organe spenden, 21 Prozent: Aufbahren, 13 Prozent: egal, 12 Prozent: sofort transformieren) oder wie man »bestattet« werden möchte (35 Prozent: Verbrennen, 32: Prozent: noch nicht festlegen, 15 Prozent: Vergraben), 25 Prozent ist Nachhaltigkeit am wichtigsten, 25 Prozent haben geheime Dinge, die nach ihrem Tod verschwinden sollen.

Bildermosaik das zeigt, wie der Todomat gebaut wurde

Mit Gradients – und Erkenntnissen

Das sind nur einige der Fragen. Andere handeln davon, was einem bei der Verabschiedung wichtig ist (25 Prozent: Playlist) oder es geht auch um Überlegungen wie »Hast du ein Geheimnis, das du einmal ausgesprochen haben möchtest, bevor du stirbst?«

Das sind alles keine Überlegungen, die einen kaltlassen, die man sich allzu häufig oder eben auch zu wenig stellt – und auch dabei scheint es wichtig, dass der Todomat in seiner Erscheinung als Parkscheinautomat samt Bon etwas Abstand zu dem Thema schafft, beziehungsweise es mitten in das ganz Alltägliche hinein holt.

Gleichzeitig leitet der Todomat sachlich, aber mit emotionalen Gradients, durch das Nachdenken über die eigene Endlichkeit und stößt darüber hinaus zum Nachdenken über nachhaltige Bestattungsformen, über digitale und andere Hinterlassenschaften an.

Auch auf der Website des Todomaten kann man sich den Fragen ebenfalls stellen. Zwar ohne Bon am Ende, aber mit jeder Menge Erkenntnissen.

Screen des Todomaten mit den Fragen womit man starten möchte: Dein Körper, Deine Verabschiedung, Deine Daten, Deine Dinge, Dein Gedenken, Deine Geheimnisse in Gradients

Sticker des Todomaten mit zum Beispiel: Alles, was ich besitze, geht nach meinem Tod an die Allgemeinheit oder »Geheimer gegenstand«

Screen des Todomaten zu Körper- und Gedenken-Fragen in weiß

Screen des Todomaten mit Data der Befragten, was sie für ihre Verabschiedung hinterlegen möchten in Gradients