Laut Studie: Warum Prokrastination mit ernsthaften Erkrankungen zusammenhängen kann

Wer prokrastiniert, ist faul, unstrukturiert und muss nur sein Leben in den Griff kriegen. Aber ist es wirklich so einfach? Nein, sagt eine schwedische Studie. Denn wer zu "Aufschieberitis" neigt, könnte ernsthaft krank sein – oder werden.

Mar 17, 2025 - 15:23
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Laut Studie: Warum Prokrastination mit ernsthaften Erkrankungen zusammenhängen kann

Wer prokrastiniert, ist faul, unstrukturiert und muss nur sein Leben in den Griff kriegen. Aber ist es wirklich so einfach? Nein, sagt eine schwedische Studie. Denn wer zu "Aufschieberitis" neigt, könnte ernsthaft krank sein – oder werden.

Es gibt zwei Arten von Menschen: solche, die alle anstehenden To-dos sofort erledigen und sich nicht entspannen können, bevor nicht alles fertig ist. Und solche, die alle Aufgaben so lange wie möglich vor sich her schieben und sie erst in allerletzter Minute angehen. Letztere Tendenz nennt sich Prokrastination.

Diese sogenannte "Aufschieberitis" beschäftigt die Wissenschaft schon lange, und nun hat sich ein Forschungsteam der Universität Stockholm in einer aktuellen Studie des Themas angenommen. Die Forschenden wollten wissen, welche Gründe hinter dem Verhalten stecken, denn häufig wird schlicht und einfach Faulheit vermutet.

Schwedische Langzeitstudie untersucht Prokrastination und Gesundheit

Für die Langzeitstudie hat das Team Daten von 3.525 Studierenden von acht Universitäten aus dem Großraum Stockholm ausgewertet. Die Teilnehmenden sollten ein Jahr lang immer wieder einen Fragebogen zu ihren Gewohnheiten und ihrem Alltag ausfüllen. So wollten die Forschenden herausfinden, ob es einen Zusammenhang zwischen Prokrastination und einem höheren Risiko für psychische sowie körperliche Gesundheitsprobleme gibt.

Das Wissenschaftsteam verglich für seine Auswertung Studierende mit stärkerem Hang zum Aufschieben mit solchen, die weniger zum Prokrastinieren neigen. Das Ergebnis: Ein höheres Maß an "Aufschieberitis" ging tatsächlich mit einem größeren Risiko für Depressionen und Stress einher.

Diese Zusammenhänge gibt es zwischen Aufschieben und Gesundheitsrisiken

Darüber hinaus erwähnten die Studierenden, die ihre Aufgaben gerne bis zum letzten Moment hinauszögerten, häufiger Schmerzen in den Schultern oder Armen sowie schlechteren Schlaf. Außerdem waren sie öfter einsam und litten unter finanziellen Problemen.

Die Forschenden berücksichtigten für ihre Auswertung Faktoren wie das Alter und Geschlecht der Teilnehmenden, den Bildungsstand von deren Eltern sowie frühere körperliche und psychische Diagnosen. Die Ergebnisse blieben bestehen.

Die Ergebnisse deuten "darauf hin, dass Prokrastination mit späteren psychischen Gesundheitsproblemen, behindernden Schmerzen, ungesunden Lebensgewohnheiten und schlechteren psychosozialen Gesundheitsfaktoren in Verbindung steht", heißt es in der Studie. In Anbetracht der Tatsache, dass Prokrastination unter Universitätsstudenten weit verbreitet sei, könnten diese Ergebnisse zum besseren Verständnis der Gesundheit von Studierenden beitragen.

Wenn du also auch eher zum Team Prokrastination gehörst, könnte es womöglich hilfreich sein, an diesem Verhalten zu arbeiten. Denn mit dem ständigen Aufschieben können offenbar gesundheitliche Probleme einhergehen.