Kopiert, aber nicht geklaut?: Wie die "Dupe"-Kultur Qualität und Stil neu definiert
"Dupes" sind derzeit allgegenwärtig. Doch was steckt hinter den legalen Kopien teurer Designerstücke?

"Dupes" sind derzeit allgegenwärtig. Doch was steckt hinter den legalen Kopien teurer Designerstücke?
Die Dupe-Kultur hat sich als Trend unter der Generation Z etabliert, die erschwingliche Alternativen zu teuren Designerstücken sucht. Bieten Dupes in einer Zeit, in der Mode schnelllebig und die Preise hoch sind, eine stilvolle Lösung oder sind sie ein Zeichen für den Wandel unserer Werte in der Mode?
Dupe oder Fake, legal oder illegal?
Doch was genau unterscheidet ein "Dupe" von einem "Fake", also einer klassischen Kopie? Während ein Dupe einen bestimmten Schnitt, ein Design oder eine Silhouette aufgreift, sieht das Piece zwar dem Original teilweise zum Verwechseln ähnlich, gibt sich jedoch nie offiziell als solches aus. Ein entscheidendes Detail, denn: Anders als bei illegalen Kopien werden hier keine Logos oder Markennamen verwendet. Dies macht einen rechtlichen Unterschied, denn während Logos und Markenamen in den meisten Fällen markenrechtlich geschützt sind, können Schnitte nicht trademarked werden.
Warum sind Dupes gerade so angesagt?
Der Run auf Dupes lässt sich aus verschiedenen gesellschaftlichen Perspektiven betrachten. In einer Zeit, in der die Lebenshaltungskosten steigen und die Welt für einige teurer ist als je zuvor, wird für die Generation Z das Leben zur finanziellen Herausforderung. Gleichzeitig ist die Modebranche schnelllebiger denn je. Durch Plattformen wie TikTok und Instagram erreichen Trends ihren Höhepunkt in Rekordzeit, nur um dann ebenso schnell wieder abzuflachen. Es ist daher nachvollziehbar, dass die Gen Z zunehmend darauf achtet, wo sie ihr Geld investiert. Für viele bedeutet das, nicht in Pieces zu investieren, die in der nächsten Saison wieder out sein könnten. Oft sind es genau diese Stücke, die von anderen Marken als Dupes neu interpretiert werden.
Ein Wandel im Shopping-Verhalten der Gen Z
Ein weiterer Aspekt, der die Faszination für Dupes erklärt, ist das veränderte Einkaufsverhalten der Gen Z. Früher galten Labels und Logos als Statussymbole, Loyalität zu Designerbrands war ein hohes Gut. Doch in den letzten Jahren hat sich das Bild gewandelt – nicht zuletzt aufgrund der stark gestiegenen Preise für Designerstücke, die teilweise um 40 bis 60 Prozent angezogen sind. Gleichzeitig wird die Frage lauter: Wie gut ist die Qualität eines Designerpieces wirklich? Status bedeutet für viele nicht mehr automatisch Stil, wie es noch vor einigen Jahren der Fall war.
Die Dupe-Kultur spiegelt nicht nur den Wunsch nach Erschwinglichkeit wider, sondern auch eine tiefere Auseinandersetzung mit Werten und Identität in der Mode. In einer sich ständig verändernden Kreativwelt sucht man nach Wegen, sich auszudrücken, ohne das Budget zu sprengen. Doch bieten Dupes wirklich eine kreative Möglichkeit, mit Stil zu experimentieren, oder werfen sie Fragen zur Authentizität und zum Wert von Mode auf?