Wort des Tages: Was ist eigentlich ein Dopamin-Detox?

In dieser Reihe stellen wir täglich ein Wort vor, das wir (gerade) besonders wichtig finden. Heute: Dopamin-Detox.

Mar 17, 2025 - 08:23
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Wort des Tages: Was ist eigentlich ein Dopamin-Detox?

In dieser Reihe stellen wir täglich ein Wort vor, das wir (gerade) besonders wichtig finden. Heute: Dopamin-Detox.

Was bedeutet es?

Dopamin-Detox oder Dopamin-Fasten ist ein Konzept, das darauf abzielt, bestimmte stimulierende Verhaltensweisen zu reduzieren, die das Belohnungssystem im Gehirn aktivieren und Dopamin freisetzen. Zu diesen Verhaltensweisen gehören etwa der Konsum von Süßigkeiten, Shopping, Glücksspiel, Masturbation und auch der Konsum von Drogen wie Alkohol, auf die während des "Detox" eine Weile verzichtet wird. Das Ziel des Dopamin-Detox ist es, uns nicht mehr so stark von Impulsen kontrollieren zu lassen und so ein bewussteres Leben zu führen. Das soll uns helfen, uns besser zu regulieren und nicht sofort jedem Reiz nachzugeben.

Eine Studie aus dem Jahr 2021 konnte zeigen, dass ein solcher zeitweiser Verzicht auf Stimulation tatsächlich helfen kann, impulsive Verhaltensweisen zu reduzieren. Was allerdings nicht funktioniert, ist, unser Gehirn vollständig von Dopamin zu "entgiften".

"Dopamin ist ein Neurotransmitter, der eine entscheidende Rolle dabei spielt, wie unser Gehirn funktioniert", erklärt die Neuropsychologin Dr. Sanam Hafeez dazu gegenüber "mindbodygreen". "Es ist nicht möglich, das Gehirn vollständig von Dopamin zu 'entgiften' oder zu befreien."

Wer benutzt es?

Vor allem Influencer:innen auf Social Media, die sich auf Selbstoptimierung spezialisiert haben. Das "Detoxen" unserer Impulse und unserer Dopaminausschüttung soll uns dem perfekt optimierten Selbst ein Stück näher bringen.

Wo taucht es zum ersten Mal auf?

Das Dopamin-Fasten hat Dr. Cameron Sepah, ein Psychologe und Managementberater, populär gemacht. Er hat das Prinzip in einem Artikel auf LinkedIn vorgestellt.

Warum ist es wichtig?

Wie bereits erwähnt, kann unser Gehirn nicht von Dopamin "entgiftet" werden – und das wäre auch gar nicht sinnvoll. Aber der Grundgedanke, eine Weile auf bestimmte Stimulanzien zu verzichten, um danach wieder achtsamer mit ihnen umgehen zu können, kann uns durchaus guttun. Denn viele von uns haben ein gutes Stück ihrer Konzentrationsfähigkeit eingebüßt – Stichwort digitale Demenz –, weil sie auf TikTok, Instagram und Co. permanent jedem Klickimpuls nachgeben und sofort zum Smartphone greifen, wenn sie sich mal einige Sekunden langweilen. Ein zeitweiser Verzicht kann zumindest dabei helfen, uns diese Entwicklung und ihre Auswirkungen bewusst zu machen.