Tattoo im Alter : Die besten Tipps für deine Tätowierungen
Ab wann ist man zu alt dafür? Und wie bleibt es auch während des Alterungsprozesses der Haut schön? Wir beantworten dir alle Fragen um das Tattoo im Alter.

Ab wann ist man zu alt dafür? Und wie bleibt es auch während des Alterungsprozesses der Haut schön? Wir beantworten dir alle Fragen um das Tattoo im Alter.
Tattoos sind beliebter denn je. Mittlerweile ist hierzulande jede:r Fünfte tätowiert – Tendenz steigend. Bei den Überlegungen, sich ein Tattoo stechen zu lassen, kommt häufig auch die Frage auf, wie das geplante Tattoo im Alter wohl aussehen mag, wenn die Haut an Spannkraft verliert und sich Fältchen bilden. Neben dem natürlichen Alterungsprozess der Haut, dem der gestochene Körperschmuck ausgesetzt ist, kommt es jedoch über die Jahre ohnehin zu Veränderungen in Farbe und Form des Tattoos.
Wenn du also vorhast, dich tätowieren zu lassen, egal in welchem Alter, ist es gut, sich vorher zu informieren, wie sich dein Tattoo in den kommenden Jahrzehnten verändern kann – und was du machen kannst, damit es möglichst lange schön bleibt.
Tattoo im Alter: Ist man irgendwann zu alt dafür?
Sich den Körper per Tätowierung verzieren zu lassen, ist eine individuelle Entscheidung und sollte jedem Menschen selbst überlassen sein – ganz unabhängig vom Alter. Wir erinnern uns: Vor einigen Jahrzehnten waren Tattoos auch bei jüngeren Menschen noch etwas Besonderes, über das gern und ausgiebig geredet wurde. Heute sind so viele Menschen tätowiert, dass eine Tätowierung in der Regel längst kein Grund mehr für Diskussionen ist. Die damals Jungen sind heute älter und die meisten tragen ihre Tattoos immer noch und sind damit mehr oder weniger glücklich.
Warum sollten sich also heute nicht auch Menschen jeder Altersklasse tätowieren lassen, wenn sie darauf Lust haben? Schließlich wollen wir doch in einer Gesellschaft leben, in der Toleranz anderen gegenüber und das Recht eines jeden, selbst über seinen Körper zu entscheiden, eine Selbstverständlichkeit ist.
Gibt es beim Tattoo-Stechen im Alter Probleme?
Tattoo-Studios verzeichneten in den letzten Jahren bei ihrer Kundschaft einen Anstieg des Durchschnittsalters. Während früher hauptsächlich junge Menschen zum Tätowieren kamen, entschließen sich heute zunehmend auch ältere Personen, sich ein Tattoo stechen zu lassen. Doch gibt es beim Tattoo im Alter beziehungsweise auf gealterter Haut besondere Herausforderungen? Ja und nein. Natürlich verliert die Haut mit dem Alterungsprozess an Spannkraft. Sie wird zunehmend knitterig und faltig. Das macht das Tätowieren nicht unbedingt einfacher.
Allerdings altern Hautpartien unterschiedlich schnell. UV-Licht exponierte Stellen wie beispielsweise Gesicht, Hals, Dekolletee oder Hände werden oft schneller faltig als andere Flecken auf unserem Körper wie zum Beispiel die Oberarme oder die Beine. Hier gilt es, mit dem:der Tattoo-Künstler:in die besten Stellen für das gewünschte Tattoo zu finden.
Es ist nicht nur die Faltenbildung, die ein Tattoo möglicherweise erschweren kann. Mit zunehmendem Alter haben sich auf der Haut der meisten Menschen auch zusätzliche Pigmentflecken und Muttermale gebildet. Diese dürfen in der Regel nicht einfach überstochen werden, was die Suche nach einer geeigneten Platzierung am Körper etwas erschweren kann.
Im Übrigen sind Alterungserscheinungen der Haut nicht das einzige Problem, das beim Tätowieren zu berücksichtigen ist. Auch in jungen Jahren gibt es körperliche Hürden, die überwunden werden müssen. Erdbeerhaut – besonders Erdbeerbeine –, Cellulite, Dehnungsstreifen oder auch Besenreiser und Krampfadern können Tattoos erschweren und sind überall zu finden – bei Jung und Alt.
Bist du dir nicht sicher, wie es um die Haut an der Körperstelle, die du tätowieren lassen möchtest, steht, dann solltest du vorher auf jeden Fall eine Hautärztin oder einen Hautarzt konsultieren. Besonders im Hinblick auf Muttermale und Pigmentflecken ist das sehr wichtig.
Hier erfährst du, was du gegen Cellulite am Oberschenkel oder Cellulite am Bauch unternehmen kannst.
Vorteile bei einem Tattoo im Alter
Statt lediglich auf die Nachteile bei einem Tattoo im Alter zu schauen, wollen wir auch mal einen Blick auf die Vorteile werfen. Die typischen Jugendsünden, wie beispielsweise das spontane Stechen eines Bildchens aus einer Laune heraus, kommen im Alter seltener vor. Auch werden Tattoos nicht so oft bereut oder nach einiger Zeit nicht mehr gemocht. Das mag womöglich an der emotionalen Reife und auch den Erfahrungen liegen, die du in deinem Leben bereits gemacht hat. Zudem weißt du wahrscheinlich mittlerweile, wer du bist, was du wirklich magst und was zu dir passt.
Auch was die Haltbarkeit des Tattoos angeht, musst du dir mit 60 Jahren weniger Gedanken machen als mit Anfang 20. Während man in seinen 20ern davon ausgehen muss, dass das Tattoo noch rund 50 oder 60 Jahre halten muss, kann man mit 60 schon eher davon ausgehen, dass es – bei einer guten Tattoo-Pflege – bis zum Lebensende schön bleibt.
Wie verändert sich das Tattoo im Alter und mit der Zeit?
Was anfangs fein definiert und möglicherweise farbenfroh aussieht, verändert sich mit der Zeit. Die Konturen werden über die Jahre unscharf, Linien verbreitern sich und laufen aus,Farben verblassen. Das liegt zum einen daran, dass die Haut trockener wird und an Elastizität verliert, zum anderen sind aber auch äußere Faktoren wie beispielsweise UV-Strahlung oder das ständige Reiben von Kleidung auf dem Körperbild daran Schuld.
An welchen Körperstellen verändern sich Tattoos im Alter am meisten?
Besonders stark verändern sich Tattoos an Körperstellen, die von Gewichtsveränderungen betroffen sind, wie beispielsweise Bauch, Brust, Taille oder Po. Dies kann insbesondere in der Schwangerschaft der Fall sein, wenn nicht nur der Bauch rund wird, sondern oft auch der Bereich rund um die Hüften und die Brüste. Reißt in dieser Zeit das Gewebe, so reißt auch ein zuvor gestochenes Motiv an dieser Stelle. Besonders sichtbar werden solche Veränderungen bei gestochenen Schriftzügen, die in den vergangenen Jahren sehr beliebt geworden sind.
Tattoos an den Fingern oder Handgelenken sind sehr vielen Berührungen, mechanischer Reibung von Kleidung oder Kontakt mit Seife ausgesetzt und können sich daher schneller verändern als an anderen Körperstellen. Das gilt im Übrigen auch für die Haut über den Rippen. Hier gibt es auch viel Reibung durch Kleidung.
Auch Tätowierungen, die ständig starkem UV-Licht ausgesetzt sind, können eher verblassen, da die UV-Strahlung die Farbpigmente nach und nach zersetzt. Zudem schreitet an diesen Stellen die Faltenbildung schneller voran.
Welche Motive sollte ich wählen, damit es lange schön bleibt?
Hier gilt es, vor allem auf das zu hören, was Tätowierer:innen raten, wenn es um die Auswahl eines Motivs und vor allem dessen Größe geht. Da feine Linien mit der Zeit breiter werden und ineinander verschwimmen können, sollte man darauf achten, dass sie weit genug voneinander entfernt liegen. Das ist besonders bei den derzeit so beliebten filigranen Motiven wichtig, wie winzige Schriftzüge und kleine florale oder geometrische Elemente.
Bestimmt hast du auch schon mal Tätowierungen aus den 80ern oder 90ern gesehen, die sehr klein sind und mittlerweile so stark verschwommen, dass man das Motiv nicht mehr erkennen kann. Bei diesen Beispielen wäre es ratsam gewesen, das Kunstwerk ein bisschen größer zu stechen.
Motive mit diesen Eigenschaften verändern sich am schnellsten:
- filigrane Linien und Kontraste
- besonders kleinteilige Tattoos
- realitätsnahe Tätowierungen
- weiße Tattoo-Farbe (wird gelblich)
Was kann ich tun, damit mein Tattoo lange hält?
Damit dein Tattoo auch im Alter noch schön aussieht, solltest du es gut schützen und pflegen. Dafür musst du nur an ein paar Dinge denken:
- Vor UV-Strahlung schützen: Decke dein Tattoo bei starker Sonnenstrahlung mit lichtundurchlässiger Kleidung ab und trage immer ein Sonnenschutzmittel mit einem hohen Lichtschutzfaktor auf. Wähle am besten Sonnenschutzfaktor 50, damit dein Tattoo bestmöglich geschützt ist.
- Gegen Trockenheit vorgehen: Deine Haut sollte möglichst immer gut durchfeuchtet sein. Creme sie also regelmäßig mit einer rückfettenden Lotion ein. Hierfür gibt es in den Drogerien auch spezielle Tattoopflege-Produkte.
- Touch-Up: Nach einigen Jahren kannst du einem veränderten Tattoo auch durch eine Überarbeitung, ein sogenanntes Touch-Up, wieder zu neuem Glow verhelfen. Hierfür kannst du am besten in dem Tattoo-Studio nachfragen, in dem du dir dein Bild stechen lassen hast.
Wenn du dir unsicher bist, wie du dein Tattoo pflegen solltest, ist auch dein Tätowierer oder deine Tätowiererin ein:e gut:e Ratgeber:in. Diese Personen haben in der Regel selbst Tattoos und sehr viel Erfahrung mit der Pflege und Haltbarkeit. Also scheue dich nicht, im Tattoo-Studio genau nachzufragen.