Meno-Pause: "Birne wird zu Apfel – was soll das denn heißen?"

Zwei Frauen – ein Thema: die Wechseljahre. Die eine, Julia, hat sie noch vor sich und tausend Fragen, die andere, Andrea, kann aufklären und Ängste nehmen. Heute geht es um die Figur.

Apr 1, 2025 - 18:53
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Meno-Pause: "Birne wird zu Apfel – was soll das denn heißen?"

Zwei Frauen – ein Thema: die Wechseljahre. Die eine, Julia, hat sie noch vor sich und tausend Fragen, die andere, Andrea, kann aufklären und Ängste nehmen. Heute geht es um die Figur.

Julia: Wir reden so oft über die Wechseljahre und nun wittere ich überall Anzeichen. Letztens hast du mir erklärt, dass sich auch die Figur verändert.  

Andrea: Genau, die Birne wird zum Apfel.

Julia: Was meinst du eigentlich genau damit?

Andrea: Die Körperform. Stell dir eine Birne und einen Apfel auf Beinen vor. Die Birne entspricht eher der weiblichen Figur mit Taille und Hüfte. Wenn Männer zunehmen, dann am Bauch, nach vorne raus.  

Julia: Ach so. Und das ist dann der Apfel.  

Andrea: Genau.

Julia: Warum ist das so?

Andrea: Die weiblichen Geschlechtshormone werden in den Wechseljahren ja immer weniger. Wir haben aber auch ein bisschen Testosteron im Blut. Und der Pegel bleibt unverändert. Was bedeutet, dass sein Einfluss größer wird. Deshalb wird unsere Körperform ein wenig männlicher.

Julia: Och nö. Wir bekommen 'ne Wampe? 

Andrea: Viele Frauen, auch schlanke übrigens, merken dann, dass ihnen die Taille abhandenkommt und ihnen ein kleines Bäuchlein wächst.  

Julia: Kann man das irgendwie verhindern?

Andrea: Der Hintergrund ist, dass der Energieverbrauch insgesamt sinkt und auch der Stoffwechsel ein bisschen langsamer wird. Das heißt, wenn du genauso weiter isst wie vorher, wirst du zwangsläufig zunehmen.

Julia: Auch wenn ich ein bisschen mehr spazieren gehe? 

Andrea: Bewegung ist wichtig, klar. Vor allem solltest du aber darauf achten, Muskelmasse zu erhalten. Denn die nimmt schon etwa ab 30 ab. Also Krafttraining statt flanieren. Du ahnst gar nicht, was Muskeln alles können!

Julia: Und die Ernährung? Ich will doch keine Diät machen müssen.

Andrea: Brauchst du auch nicht. Aber bewusster auf eine ausgewogene Ernährung achten.

Julia: Das heißt? 

Andrea: Pflanzenbasiert, eiweiß- und kalziumhaltig, ballaststoffreich und auch gute Fette nicht vergessen. Das kann ich hier so flott aufsagen, weil ich es mir unbedingt merken wollte, als ich den Artikel Ernährung in den Wechseljahren geschrieben habe.

Julia: Und was ist mit meinem geliebten Spaghettieis?

Andrea: Du musst dir gar nichts verbieten! Aber eben auch nicht in die Falle tappen, den Frust über mögliche Wechseljahresbeschwerden oder allgemein das Älterwerden mit Essen betäuben zu wollen. Trostfuttern – das kann nicht gutgehen. 

Julia: Sondern?

Andrea: Ich versuche zum Beispiel meine innere Nadja Auermann zu channeln.

Julia: Die wofür steht?

Andrea: Sie hat letztens in einem Interview gesagt, während sie eine Hitzwallung wegfächelte: "Ich bin jetzt 50, ich darf ein bisschen dicker sein!" Und das als ehemaliges Supermodel! Das hat mich sehr beeindruckt. Ist doch eine tolle Haltung, sich nicht länger diesem Schlankheitsdiktat zu unterwerfen. Und ein bisschen dicker zu werden, ist gar nicht so ungesund. Es sollte nur eben nicht zu viel werden.

Julia: Stimmt, zum Thema Gewichtszunahme in den Wechseljahren hast du auch schon mal was geschrieben, ich erinnere mich.