"Star Wars"-Serie "Andor": Wie gut ist die zweite Staffel?
Auch die zweite Staffel von "Andor" verspricht große "Star Wars"-Unterhaltung. Können die neuen Folgen das hohe Niveau der Premiere halten?

Auch die zweite Staffel von "Andor" verspricht große "Star Wars"-Unterhaltung. Können die neuen Folgen das hohe Niveau der Premiere halten?
Mit "Andor" kehrt eine der gefeiertsten neuen "Star Wars"-Serien der Streaming-Ära auf Disney+ zurück. Schon die 2022 erschienene erste Staffel sorgte unter Fans für Begeisterung. Zeigte sie doch ganz andere, gefühlt neue Ecken der weit, weit entfernten Galaxis. Nicht etwa Jedi-Ritter, die Macht oder die mittlerweile auserzählte Familie Skywalker standen hier im Mittelpunkt.
Vielmehr zeigten Showrunner Tony Gilroy (68) und sein Team, wie das böse Galaktische Imperium mit kalter, bürokratischer Effizienz die Bevölkerung der verschiedenen Sternensysteme unterdrückt. Gleichzeitig bilden sich verstreut über viele Welten ganz unterschiedliche Rebellengruppen heraus, die den Kampf mit dem übermächtigen Feind aufnehmen.
Hieran schließt auch Staffel zwei von "Andor" nahtlos an. In zwölf Episoden, die wöchentlich zu Blöcken aus drei Folgen auf dem Streamingdienst Disney+ erscheinen, wird die packende Geschichte von Rebellenpilot Cassian Andor (Diego Luna), Spionagemeister Luthen Rael (Stellan Skarsgård) und Senatorin Mon Mothma (Genevieve O'Reilly) weitererzählt. Die zweite Staffel ist auch leider die letzte der Show. Sie leitet direkt über zu den Ereignissen des Prequel-Films "Rogue One: A Star Wars Story".
Zu welcher Zeit von "Star Wars" spielt "Andor"?
Das "Star Wars"-Universum wird für gelegentliche Zuschauerinnen und Zuschauer zunehmend schwerer zu überschauen. Doch "Andor" spielt zu einem sehr klar umrissenen Zeitpunkt der großen, zusammenhängenden Erzählung. Es sind die Jahre vor dem ersten Sieg der Rebellion, der Zerstörung des Todessterns durch Luke Skywalker, Han Solo und Prinzessin Leia im zuerst veröffentlichten Kinofilm "Star Wars: Episode IV - Eine neue Hoffnung" aus dem Jahr 1977.
Das Imperium, angeführt von Imperator Palpatine und Darth Vader, steht hier also noch in voller Blüte - und, wie Fans wissen, gleichzeitig kurz vor dem Beginn seines Zusammenbruchs.
Das passiert in "Andor", Staffel zwei
An diesem Punkt treffen Zuschauer von "Andor" die bekannten Figuren aus Staffel eins wieder. Antiquitätenhändler Luthen und seine Assistentin Kleya (Elizabeth Dulau) organisieren auf dem Stadtplaneten Coruscant unter höchster Gefahr einzelne Zellen der entstehenden Rebellion, während Mon Mothma gezwungen ist, aus politischem Kalkül ihre Tochter zu verheiraten. Auf der glamourösen Hochzeitsfeier ringt die Senatorin mit einer folgenschweren Entscheidung.
Der ehemalige Zyniker und Opportunist Cassian Andor hat sich indes am Ende von Staffel eins bekanntermaßen voll und ganz für die Rebellion entschieden. Gleich in den ersten Momenten der neuen "Andor"-Folgen unternimmt er eine gefährliche Spionage-Mission und stiehlt ein imperiales Raumschiff - was zu jeder Menge unvorhergesehener Entwicklungen und Probleme führt.
Mehr soll an diesem Punkt über die Handlung der "Andor"-Fortsetzung nicht verraten werden. Doch treten im Lauf der zwölf neuen Episoden naturgemäß auch einige bekannte Figuren aus dem Kinofilm "Rogue One" auf. Offiziell bestätigt ist beispielsweise die Rückkehr von Charakterdarsteller Ben Mendelsohn, der erneut den furchteinflößenden Offizier des Imperiums Orson Krennic verkörpert.
Einmal mehr nahezu perfektes "Star Wars"-Feeling
Auch die zweite und letzte "Andor"-Staffel ist - wie die Premiere oder der Prequel-Film "Rogue One" - ein großes Fest für "Star Wars"-Fans. Erneut wird hier eine fesselnde Spionage- und Agentenserie präsentiert - mit allem, was dieses Genre so an Spannungen und Freuden mit sich bringt.
Die Figuren rund um Cassian Andor stürzen sich einmal mehr in haarsträubende, oftmals komplett aussichtslos erscheinende Undercover-Missionen. Neben der für "Star Wars" obligatorischen Action geht es dabei auch um Dinge wie das Infiltrieren und Unterwandern imperialer Sicherheitssysteme oder das Vortäuschen falscher Identitäten.
Doch der Reiz von "Andor" liegt nicht nur im Agieren im Verborgenen. Die Show, hinter der federführend der "Rogue One"-Drehbuchautor Tony Gilroy steckt, taucht auch tief ein in die "Star Wars"-Galaxis. So spielen etwa wesentliche Abschnitte der zweiten Staffel auf dem legendären Stadtplaneten Coruscant.
Im Gegensatz zu den "Star Wars"-Prequels der Jahre 1999 bis 2005 fühlt sich diese so faszinierende Science-Fiction-Welt in "Andor" an wie ein Ort, an dem Menschen wirklich leben. Es geht tief hinein in die Wolkenkratzerschluchten und beengten Wohnungen des Zentrums der Galaxis - und sogar der Senat, einer der ungeliebtesten Schauplätze der Prequel-Trilogie, wird in all seinen gigantischen Ausmaßen hier greif- und erlebbar.
Daneben bietet "Andor" eine Reihe komplexer, stellenweise zerrissener Figuren und nuancierter Handlungsstränge, ein großartiges Schauspiel-Ensemble und gerade das Finale ist an Emotion und großen Gefühlen kaum zu überbieten, ohne jemals ins Melancholische abzukippen.