Deepak Chopra über Bewusstsein, Gedächtnis und das Multiversum: Was ist Realität?

Einblicke in Bewusstsein, Wahrnehmung und spirituelle Transformation. Deepak Chopra über Bewusstsein, Gedächtnis und das Multiversum: Was ist Realität? Womit Alles beginnt: Wer bin ich wirklich? Deepak Chopra beginnt das Gespräch mit einer provokativen Antwort auf die Frage nach dem wahren Selbst: „Ich bin nichts Wahrnehmbares oder Denkbares“. Für Chopra ist unser wahres Wesen reines Bewusstsein – formlos, grenzenlos und unvorstellbar.... Weiterlesen

Apr 30, 2025 - 15:22
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Deepak Chopra über Bewusstsein, Gedächtnis und das Multiversum: Was ist Realität?

Deepak Chopra Bewusstsein

Einblicke in Bewusstsein, Wahrnehmung und spirituelle Transformation. Deepak Chopra über Bewusstsein, Gedächtnis und das Multiversum: Was ist Realität?

Womit Alles beginnt: Wer bin ich wirklich?

Deepak Chopra beginnt das Gespräch mit einer provokativen Antwort auf die Frage nach dem wahren Selbst: „Ich bin nichts Wahrnehmbares oder Denkbares“. Für Chopra ist unser wahres Wesen reines Bewusstsein – formlos, grenzenlos und unvorstellbar. Alles, was wahrgenommen oder gedacht werden kann, ist nicht wirklich „real“ im fundamentalen Sinne. Denn wahre Realität sei das, was alles möglich macht: Bewusstsein selbst.

Die fünf Kleshas – Hindernisse zur Selbsterkenntnis

Ein zentrales Element seiner Philosophie sind die fünf Kleshas aus der Yoga-Tradition. Chopra beschreibt sie als Blockaden, die unser wahres Selbst verdecken:

  1. Avidya (Unwissenheit): Die Verwechslung von Wahrnehmung mit Wirklichkeit.
  2. Raga (Verlangen): Das Festhalten an Vergänglichem.
  3. Dvesha (Abneigung): Das Zurückweisen von unangenehmen Erfahrungen.
  4. Asmita (Ego): Die Identifikation mit dem Selbstbild statt dem Selbst.
  5. Abhinivesha (Angst vor dem Tod): Die tiefste Form der Trennung vom Sein.

Für Chopra ist der erste Klesha der wichtigste – wer erkennt, dass das wahrgenommene Ich nicht das wahre Selbst ist, löst automatisch die anderen auf.

Deepak Chopra x Bewusstsein – Wahrnehmung jenseits der Sinne

Was wir für „Realität“ halten, basiert auf sensorischer Wahrnehmung und mentaler Interpretation (Matrix). Chopra betont, dass jedes Erleben – von Objekten über Gedanken bis hin zu Emotionen – innerhalb des Bewusstseins geschieht, nicht außerhalb davon. Selbst Zeit und Raum seien keine absoluten Gegebenheiten, sondern Konstruktionen im Geist. Der gegenwärtige Moment sei nicht Teil von Raum-Zeit, sondern Ausdruck einer „zeitlosen Präsenz“.

Erwachen: Realität erfahren, nicht begreifen

Für Chopra führen Religion, Philosophie oder Wissenschaft nicht zur Wahrheit – sie können nur Hinweise geben. Wahres Erwachen erfolgt durch direkte Erfahrung, nicht durch intellektuelles Verstehen. Alle spirituellen Schriften sind letztlich nur Landkarten. Entscheidend ist, den inneren Zustand des Erlebens selbst zu kultivieren.

Er beschreibt das Erwachen als einen Sprung in die Unsicherheit: den Verlust aller gewohnten Identitäten. Doch wer erkennt, dass das Ich nicht im Körper wohnt, sondern dass Körper, Gedanken und das ganze Universum im Ich, also im Bewusstsein, erscheinen – der erfährt wahre Freiheit.

Erinnerung und das Multiversum

Chopra spricht auch über die Mystik von Erinnerungen: Sie seien nicht einfach im Gehirn gespeichert, sondern emergente Phänomene im Bewusstsein. Weiter führt er aus, dass die moderne Kosmologie zunehmend Parallelen zur östlichen Mystik zeigt – insbesondere durch die Idee der Multiversen. Das Universum sei kein abgeschlossener Raum, sondern ein „lebendiges Bewusstseinsfeld“, in dem unendlich viele Realitäten existieren.

Der Tod als Übergang – nicht als Ende

In einem der bewegendsten Abschnitte des Gesprächs erläutert Chopra seine Sicht auf den Tod. Was stirbt, ist nicht das Selbst, sondern nur die temporäre Ausdrucksform im Raum-Zeit-Kontinuum. Da das Bewusstsein formlos und ewig ist, könne es weder geboren werden noch sterben. Der Tod ist somit nur eine Veränderung der Erfahrungsform.

Die Rolle von Technologie und KI

Chopra warnt vor einem gefährlichen Ungleichgewicht: Unsere technologische Entwicklung sei unserer emotionalen und spirituellen Reife weit voraus. Diese „mittelalterlichen Geister mit modernen Werkzeugen“ könnten zur Selbstzerstörung führen. Gleichzeitig sieht er auch das Potenzial, globale Probleme wie Klimawandel, Krieg und Krankheit zu lösen – wenn das Bewusstsein mit der Technologie mitwächst.

Lila – das göttliche Spiel

Abschließend beschreibt Chopra das Leben als „göttliches Spiel“ (Lila). Realität sei ein lebendiger Traum im Jetzt – nicht etwas, das man kontrollieren, sondern etwas, das man erkennen müsse. Indem wir uns als Träumer dieses Traums erkennen, können wir mit mehr Leichtigkeit, Freude und Mitgefühl leben. Ich lebe Euch das ja seit Jahrzehnten vor, aber nur wenige sehen das.

Fazit: Die Einladung zur direkten Erfahrung

Deepak Chopra fordert nicht weniger als eine Umkehr unserer Sichtweise auf das Leben. Realität sei nicht das, was wir sehen – sondern das, was sieht. Durch das Auflösen der fünf Kleshas, die Praxis der Präsenz (durch Meditation) und die Öffnung für das Unbegreifliche könne jeder Mensch einen Zugang zu seiner wahren Natur finden: dem unendlichen Bewusstsein selbst.

Deepak Chopra über Bewusstsein, Gedächtnis und das Multiversum: Was ist Realität?