Psychologie: Typische Eigenschaften von Menschen, die immer recht haben wollen
Manchen Menschen fällt es schwer, Fehler zuzugeben. Sie müssen immer das letzte Wort und vor allem recht haben. Was steckt aus psychologischer Sicht dahinter, wenn jemand glaubt, alles besser zu wissen? Zum Beispiel diese drei Dinge.

Manchen Menschen fällt es schwer, Fehler zuzugeben. Sie müssen immer das letzte Wort und vor allem recht haben. Was steckt aus psychologischer Sicht dahinter, wenn jemand glaubt, alles besser zu wissen? Zum Beispiel diese drei Dinge.
Wir kennen sie vermutlich alle, diese Menschen, die einfach immer auf ihrem Standpunkt beharren, selbst wenn der schon längst widerlegt ist. Die einfach nicht zugeben können, dass sie unrecht haben, obwohl das offensichtlich ist. Die partout nicht wahrhaben wollen, wenn sie einen Fehler gemacht haben.
Dabei machen wir alle Fehler, wir alle verschätzen uns mal und sind uns bei einer Sache vollkommen sicher, die sich dann als falsch herausstellt. Das sollte eigentlich kein Problem sein – wird es aber, wenn wir unfähig sind, das zuzugeben. Wenn wir darauf beharren, dass wir recht haben und alle anderen die Situation falsch sehen.
Welche Merkmale besonders häufig Menschen auszeichnen, denen es schwerfällt, zu akzeptieren, dass sie auch mal unrecht haben, erklärt die klinische Psychologin Dr. Lynn Margolies auf "Psychology Today".
Das zeichnet häufig Menschen aus, die immer recht haben müssen
1. Perfektionismus
Wer keine Fehler zugeben kann, fühlt sich häufig schnell in die Enge getrieben, wenn jemand diese Person darauf hinweist. Dr. Margolies erklärt, dass dieser Typ Mensch schnell in eine Abwehrhaltung geht und defensiv wird. Dahinter können verschiedene Themen stecken, häufig ist es aber ein ausgeprägter Perfektionismus. Die Person hat – vermutlich schon in der Kindheit – verinnerlicht, dass sie nur dann etwas wert ist, wenn sie Leistung erbringt und keine Fehler macht. Dieser Glaubenssatz sorgt dann wiederum dafür, dass es in ihrem Gefühl ein Zeichen von Schwäche wäre, zuzugeben, dass sie unrecht hat.
2. Inflexibilität
Wenn eine Person stur auf ihrem Standpunkt beharrt, zeigt sie damit vor allem, wie inflexibel sie ist. Es fehlt ihr vermutlich an der Fähigkeit, über den Tellerrand hinauszublicken, offen zu sein und verschiedene Sichtweisen sowie die Gefühle und Gedanken anderer zu akzeptieren. Solchen Menschen fällt es schwer, einen anderen Blickwinkel als den eigenen einzunehmen. Und das wiederum macht die Kommunikation mit ihnen häufig sehr kräftezehrend.
3. Fehlende Selbstreflexion
Auch die Fähigkeit, sich selbst zu reflektieren, fehlt häufig bei rechthaberischen Menschen. Sie sind meist nicht in der Lage, Kritik anzunehmen, objektiv auf sich selbst zu blicken und zu erkennen, wenn sie einen Fehler gemacht oder sich bei einem Thema verrannt haben. Und das kann laut Dr. Lynn Margolies dazu führen, dass sie es nicht schaffen, empathisch mit ihren Mitmenschen umzugehen und eine echte Verbindung zu ihnen herzustellen.
Du erkennst eines oder mehrere dieser Merkmale bei einer Person aus deinem Umfeld, mit der du immer wieder Konflikte hast? Weil sie einfach nicht zugeben kann, wenn sie sich vertan hat? Auch wenn es schwierig ist, kann es helfen, diesen Menschen immer wieder sachlich darauf hinzuweisen, dass das, was er sagt, einfach nicht stimmt. Und dass das auch gar nicht schlimm ist, weil Fehler menschlich sind und wir alle sie machen.