Oscarnacht 2025
Kurz vor eins (das hier startete früher doch ein bisschen später? jetzt Senioren-kompatibler), Pro7 ist noch am roten Teppich. Ich erwische gerade Volker Bertelmann: Ausgerechnet die Musik von Conclave hatte mich enttäuscht – und die ist nominiert? Eingangssongs der Hauptdarstellerinnen von Wicked, Ariana Grande und Cynthia Erivo – welche RÖHREN! Das Orchester dieses Jahr im […]
Kurz vor eins (das hier startete früher doch ein bisschen später? jetzt Senioren-kompatibler), Pro7 ist noch am roten Teppich.
Ich erwische gerade Volker Bertelmann: Ausgerechnet die Musik von Conclave hatte mich enttäuscht – und die ist nominiert?
Eingangssongs der Hauptdarstellerinnen von Wicked, Ariana Grande und Cynthia Erivo – welche RÖHREN! Das Orchester dieses Jahr im Hintergrund der Bühne.
Gastgeber Conan O’Brien kommt in einem Film aus Demi Moore im Film The Substance heraus, dann auch die Bühne. Bühnenbild wieder mit Jugendstil und Old Holywood. Er thematisiert gleich mal die Uhrzeit: “Starts at 4 in the afternoon – everybody just had brunch!” Aha, also auch vor Ort seltsam. Spricht Ralph Fiennes korrekt aus: Reyf – erst beim Abendessen bekam ich einen Vortrag dazu von Herrn Kaltmamsell, dass das nämlich im britischen Englischen überhaupt die korrekte Aussprache ist. Flacher Amazon-Scherz (übernahm die 007-Rechte kürzlich), flacher Scherz über John Lithgow (auf ewig meine Roberta in The World According to Garp).
O’Brien wird ernst: “Any award show seems superfluous” angesichts des Leids, das Los Angeles erlitt (mit den Bränden) nun angesichts der Weltlage: Aber dieses Ritual zeigt die Menschen, die im Filmbusiness sonst nicht im Rampenlicht stehen, wie Techniker*innen – und es wird bleiben.
Robert Downey Jr. präsentiert Actor in a Supporting Role – erster Blick auf Isabella Rossellini, die hinter dem nomnierten Guy Pearce sitzt! Es gewinnt Kieran Culkin, der einzige, den ich gesehen habe – und der in A Real Pain wirklich sehr gut spielte.
Oh Gott, in den Werbepausen quatschen die deutschen Moderatoren, das muss ich muten.
Der frühere Start der Awards Ceremony kommt mir durchaus entgegen: Ein paar Stunden vorgeschlafen, danach gehe ich nochmal ins Bett und habe dank des freien Rosenmontags auch wirklich Zeit für eine zweite Schlafrunde.
A Complete Unknown, einer der nominierten Flme, wird vorgestellt. Biopics interessieren mich halt praktisch nie.
Andrew Garfield und Goldie Hawn sind als nächstes dran. Goldie war sehr lang die am bewunderswertesten jung operierte Person in Hollywood – mittlerweile auch sie mit 79 Jahren weit jenseits der Grusligkeit. Animated Feature Film geht an Flow: Junger Mann dankt seinen “cats and dogs” – und weist darauf hin, dass das der erste lettische Film mit Nominierung ist. Sie präsentieren auch Animated Short Film: In the Shadow of the Cypress. Gewinner entschuldigt sich für sein schlechtes Englisch (iranischer Film) und dass er und die Dame neben ihm ablesen müssen: Bis zum Vortag hatten sie nicht mal ihre Visa und sind überwältigt.
Präsentation von Wicked als bester Film.
Conan O’Brien grüßt auf Spanisch, einer indischen Sprache, Scherz auf Chinesisch.
Fünf Präsentator*innen für bestes Kostüm – alle aus den nominierten Filmen: Sie sprechen über ihre Erfahrungen mit den Nominierten, das finde ich sehr schön. John Lithgow für Conclave! Wenig überraschend und auch von Lisy Christl prognostiziert: Wicked. Paul Tazewell weist beim Dank darauf hin, dass er der erste Mann of colour ist, der diesen Oscar bekommt.
Im Gegensatz zu meinen früheren Oscar-Nächten kein Bedürfnis nach Snacks, auf dem Tischchen neben dem Sofa steht nur eine Tasse Roibuschtee, die Kanne dazu auf dem Stövchen auf dem Esstisch. What you wearing? Grauen Samt, ganz edel! (Hausanzug von Tchibo.)
Nächste Film-Nominierung: Der aktuelle Dune-Film (habe den Überblick über all die Fortsetzungen von Filmen verloren). Man sieht mal den Mann zur Stimme, die die Hintergrundinfos zu den Gewinnern ansagt.
Beide Drehbuch-Oscars werden präsentiert von Amy Poehler (sie hätte mehr für sie typischen Text bekommen sollen). Original Screenplay für Anora, Sean Baker dankt auch der sexworker community, die ihm geholfen hat, nice.
Adapted Screenplay geht an Conclave – der einzige, den ich gesehen habe, der hatte aber wirklich ein gutes Drehbuch. Peter Straughan trägt am Revers die Farben der ukrainischen Flagge, widmet den Oscar seiner Tochter, die ihn blegleitet.
Janet Yang, Präsidentin der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, wird kurz eingespielt – ist damit ihre Rede abgefeiert? Das wäre ein eleganter Weg, die langweiligen Formalien unterzubringen.
Kostümwechsel für Conan O’Brien, er trägt jetzt Blau. Scarlett Johansson und eine Dame, die ich nicht erkannte, die aber gute Punchlines hatte, präsentieren.
Oscar für Makeup and Hairstyling bekommt The Substance – leider interessiert mich der Film überhaupt nicht (und Horror kann ich eh nicht sehen). Drei echte Menschen auf der Bühne – und wir bekommen den pflichtgemäßen französischen Akzent!
Halle Berry in sensationellem Kleid, dem besten bisher besten: Berichtet die Governors Awards. Sie kündigt ein James Bond Tribute an. Nach einem Film-Zusammenschnitt eine Tanzszene auf der Bühne, hm, schräg. Wird zu einem Medley aus Bond-Titelsongs, schon besser, aber mit teilweise anatomisch erschreckenden Kleidern (es gibt DAFÜR kompatible Brüste?). Man sieht nochmal das Orchester im Bühnenhintergrund.