Vundabar – Surgery and Pleasure
Mit Surgery and Pleasure kehren Vundabar zu ihren Wurzeln zurück – allerdings mit einer neuen Klarheit und Reife. Die Band aus Boston, die sich mit ihrem eklektischen Mix aus Indie-Rock, Post-Punk und Garage-Pop eine treue Fangemeinde erspielt hat, zeigt sich auf ihrem sechsten Album energiegeladen, verspielt und stellenweise angenehm unberechenbar. Eigenwillige Hooks, scharfkantige Gitarrenriffs und […]

Mit Surgery and Pleasure kehren Vundabar zu ihren Wurzeln zurück – allerdings mit einer neuen Klarheit und Reife. Die Band aus Boston, die sich mit ihrem eklektischen Mix aus Indie-Rock, Post-Punk und Garage-Pop eine treue Fangemeinde erspielt hat, zeigt sich auf ihrem sechsten Album energiegeladen, verspielt und stellenweise angenehm unberechenbar. Eigenwillige Hooks, scharfkantige Gitarrenriffs und ein unterschwelliger Hauch von Melancholie prägen das Hörerlebnis.
Bereits der Opener Life Is a Movie zeigt die Stärken der Band: treibende Rhythmen, kantige Gitarren und ein Text, der sich zwischen lakonischer Beobachtung und surrealer Bildsprache bewegt. Auch I Got Cracked gehört zu den Highlights des Albums – ein Song, der mit seinem drängenden Tempo und Hagen’s eindringlichem Gesang Erinnerungen an The Strokes oder The Walkmen weckt.
Während Tracks wie Spades mit verzerrten Gitarren und hymnischen Refrains auf die rockigere Seite der Band verweisen, bringen Stücke wie Beta Fish eine verspieltere, fast britisch anmutende Leichtigkeit ins Spiel.
Doch Surgery and Pleasure ist mehr als nur eine Rückkehr zu alten Stärken. Die Band experimentiert mit komplexeren Songstrukturen und gibt den Tracks mehr Raum zur Entfaltung. I Need You, mit über sechs Minuten eines der epischsten Stücke des Albums, beginnt als melancholische Reflexion, steigert sich aber in einen Wirbel aus schroffen Gitarren und emotionaler Intensität.
Allerdings gelingt es nicht jedem Song, dieses Gleichgewicht zwischen Energie und Tiefgang zu halten. Feels Like Forever und Hurricane entwickeln nicht ganz die Durchschlagskraft der stärkeren Stücke und wirken ein wenig unausgegoren.
Zudem könnte sich mancher Hörer daran stören, dass einige Songs abrupt zwischen Stilen wechseln, ohne dass sich ein durchgehender roter Faden erkennen lässt. Doch gerade diese unvorhersehbaren Momente gehören seit jeher zu Vundabars Charme – und machen auch dieses Album zu einer spannenden, wenn auch nicht immer gradlinigen Reise.
Die Band bleibt sich treu, ohne sich zu wiederholen, und findet eine überzeugende Balance zwischen frischem Songwriting und vertrauten Stärken. Surgery and Pleasure ist ein Album, das sowohl alte Fans als auch neue Hörer begeistern dürfte – und das zeigt, dass Vundabar auch nach über einem Jahrzehnt noch einiges zu sagen haben.
7/10