Laut Expertin: Du findest dich nicht schön? Dann solltest du dir diese eine Frage stellen

Schönheit ist in unserer Gesellschaft wichtig, doch sich schön zu finden, wird uns schwer gemacht. Wie kommen wir da raus? Eine Psychologin weiß Rat.

Mar 14, 2025 - 15:35
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Laut Expertin: Du findest dich nicht schön? Dann solltest du dir diese eine Frage stellen

Schönheit ist in unserer Gesellschaft wichtig, doch sich schön zu finden, wird uns schwer gemacht. Wie kommen wir da raus? Eine Psychologin weiß Rat.

Mist, diese Falte da unterm Kinn. Die Speckröllchen am Bauch. Und die Cellulite wird auch immer schlimmer. Eine positive Beziehung zum eigenen Körper zu entwickeln, wird Frauen schwergemacht – in einer Welt, in der "Germany‘s Next Topmodel" seit bald 20 Jahren boomt, in der Filter, KI, Schönheits-OPs, Abnehmspritzen und frauenfeindliche Narrative von "Bikini Bridge" bis "Leggins Legs" uns unerreichbare Schönheitsideale unterjubeln. Längst ist der Körper zum Objekt geworden, den es endlos zu reparieren gilt, statt ein Teil von uns zu sein, den wir wertschätzen und lieben.

Besonders Frauen ab 40 finden sich nicht schön

Das Ideal ist ein schlanker, fitter und vor allem jugendlicher Körper. Da überrascht es wenig, dass die Frustration mit dem eigenen Aussehen bei Frauen zwischen 40 und 59 Jahren am größten ist, wie eine Umfrage der Pronova BKK aus dem vergangenen Jahr unter mehr als 1000 Teilnehmer:innen ergab. 

Diese mangelnde Selbstliebe beeinträchtigt unsere Lebensqualität und Lebensfreude. Schlimmstenfalls führt sie zu Selbsthass und Essstörungen. Zumal unsere Gesellschaft die Botschaft vermittelt, dass gutes Aussehen entscheidend für den Wert eines Menschen ist. Studien haben gezeigt, dass als schön gelesene Menschen bevorzugt behandelt werden – nicht nur bei der Partner- und Jobsuche. 

Wie werden wir die negativen Selbstgespräche los? 

Cortney S. Warren, Klinische Psychologin und Expertin für Essstörungen an der "University Nevada, Las Vegas" stellt ihren Klientinnen immer diese eine Frage: "Was gefällt dir an deinem Aussehen?" Häufig herrsche dann erstmal "eine unheimliche Stille, während die Menschen die eigenen negativen Bewertungen ihres Aussehens durchgehen, um etwas zu finden, das ihnen gefällt", schreibt sie bei "Psychology Today".

Sie ist überzeugt: Sich selbst immer wieder diese Frage zu stellen, kann dabei helfen, ein positiveres Selbstbild aufzubauen. Laut Warren ist der Schlüssel, negative Selbstgespräche zu hinterfragen und zu lernen, den eigenen Körper wertzuschätzen. Damit das gelingt, hat sie alltagstaugliche Tipps erarbeitet.

5 Tipps für ein besseres Selbstbild

1. Hinterfrage negative Selbstgespräche. Wenn du merkst, dass du selbstkritisch gegenüber deinem Körper bist, halte inne. Höre auf, dich zu verurteilen.

2. Reduziere den Kontakt mit Menschen und Medien, die dir ein schlechtes Gefühl geben. Wenn du merkst, dass dir dein Medienkonsum oder der Umgang mit Menschen, die ihren Körper stark kritisieren, nicht guttun, ist es in Ordnung, Grenzen zu setzen und den Kontakt einzuschränken.

3. Übe dich darin, dein Aussehen zu loben und wertzuschätzen. Nimm dir Zeit, die wunderbaren Aspekte deines Körpers wahrzunehmen. Versuche, dein Selbstwertgefühl auf Aspekte aufzubauen, die nichts mit deinem Aussehen zu tun haben.

4. Versuche, dich nicht mit anderen zu vergleichen. Konzentriere dich auf dich selbst, ohne dein Aussehen mit Models und anderen Menschen zu vergleichen, die du für schön hältst.

5. Konzentriere dich auf deine Gesundheit und nicht auf dein Gewicht. Das Ziel im Leben ist, so gesund und nicht so leicht wie möglich zu sein. 

Kurz gesagt: Übe, dich auf das zu konzentrieren, was dir an deinem Aussehen gefällt – und nicht auf das, was du ablehnst. Ein positives Bild von sich und seinem Aussehen zu entwickeln, ist ein wichtiger Teil von Selbstliebe und Selbstakzeptanz. Und damit eine wichtige Voraussetzung für ein gutes Leben.