World Design Capital 2026

Unter dem Motto »Atmospheres for a better life« zeigen die Macher, wie Gestaltung Demokratie fördern kann Atmospheres for a better life. Mit dem Leitmotiv der Bewerbung um den Titel World Design Capital 2026 (WDC) habe man »verdeutlicht, dass ...

Feb 10, 2025 - 18:28
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World Design Capital 2026

Unter dem Motto »Atmospheres for a better life« zeigen die Macher, wie Gestaltung Demokratie fördern kann

World Design Capital 2026 Pressekonferenz
Pressekonferenz beim World Design Capital 2026, Foto: © Ben Kuhlmann

Atmospheres for a better life. Mit dem Leitmotiv der Bewerbung um den Titel World Design Capital 2026 (WDC) habe man »verdeutlicht, dass Design ein entscheidender Akteur gesellschaftlichen Wandels, ein Instrument politischer Partizipation, ein Katalysator für soziale Innovation und nicht zuletzt eine wirtschaftliche Kraft ist«, wie Prof. Matthias Wagner K, Direktor des Museums für Angewandte Kunst in Frankfurt und Gesellschafter des WDC, in seiner Eröffnungsrede zur ersten öffentlichen Programmvorschau sagte.

Im Zentrum der Projekte, Workshops, Konferenzen und anderen Formate steht demnach immer der Gedanke, dass Design rein formal gestaltende Aspekte hinausgeht. »Die zentrale Frage«, so Matthias Wagner K, laute daher nicht nur: »Wie wollen wir leben?«. Sondern vielmehr: »Wie können wir durch Design und Gestaltung die gesellschaftlichen Bedingungen aktiv mitgestalten?«.

World Design Capital 2026 Pressekonferenz
Pressekonferenz beim World Design Capital 2026, Foto: © Ben Kuhlmann

Projektbeispiele für Design im Sinne des Gemeinwohls

Auf diese Frage will das Programm des WDC einzahlen. Zwei Beispiele: Der Grafik- und der Kommunikationsdesigner Moritz Ahlert und Felix Egle haben mit ihrem »Kiosk of Solidarity« quasi eine ästhetisch ansprechende, die Kommunikation fördernde und flexible mobile Stätte für Gruppen entworfen, die sonst keinen Ort haben. Im Frankfurter Bahnhofsviertel sollen hier Drogenkonsumierende und Anwohnerschaft zusammenkommen, es sollen Konflikte besprochen und beispielsweise Lücken in der Gesundheitsversorgung aufgedeckt werden. In einem anderen Projekt plant das Designstudio formagora aus Münster, mit Ehrenamtlichen sowie Bewohnern und Bewohnerinnen eines Wohnkonzepts für ehemals obdachlose Menschen, co-kreativ zu gestalten.

4,5 Millionen Euro sollen im Rahmen des WDC an Projekte und Kooperationen weitergereicht und so Räume für einen demokratischen Diskurs und neue Perspektiven im Sinne des Gemeinwohls eröffnet werden. Die Fördersummen reichen von 500 bis 50.00 Euro.

World Design Capital 2026, Design for Democracy Werkstattwagen
Mit dem »Werkstattwagen« tourte das Team des WDC im Herbst 2024 durch die Rhein-Main-Region, um auf die Mitmach-Möglichkeiten aufmerksam zu machen und Ideen zu sammeln, Foto: © Ben Kuhlmann

Das Frankfurter Museum für Angewandte Kunst als »Hub«

Darüber hinaus speist sich das Programm des World Design Capital 2026 aus Kooperationen mit Unternehmen, Hochschulen, Vereinen und öffentlichen Institutionen. »Das pulsierende Herz«, wie Matthias Wagner K es nennt, soll das Museum für angewandte Kunst in Frankfurt sein. Bereits im Spätsommer 2025 eröffnet hier ein »Hub«, in dem sich Designszene, Wirtschaft und Politik austauschen sollen. Auch Der Young Talents Design Campus findet auf dem Gelände des MaK statt. Damit möchten die Macher dem Nachwuchs eine Bühne geben und ihn stärker mit den regionalen Hochschulen vernetzen.

World Design Capital 2026, Design for Democracy Flyer
Foto: © Sina Osner

Design-Diskurs und WDC-Stammtisch

Im Bereich Design-Diskurs bietet das Programm des WDC unter anderem die World Design Policy Conference. Diese findet in Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden gleichzeitig statt und mündet in einer Veranstaltung in der Paulskirche, wo der WDC-Titel an die nächste Hauptstadt des Designs übergeben wird. Der Zeitpunkt der Konferenz wird noch bekannt gegeben: www.wdc2026.org. Auf der Website finden sich auch die Termine für den WDC-Stammtisch, der jeden dritten Mittwoch im Monat an wechselnden Orten stattfindet. Der nächste Termin ist am 19. Februar im Wiesbadener Heimathafen.

Zum Hintergrund: Die Macher und Macherinnen des WDC hatten Teile ihres Programms im Rahmen der Konsumgütermesse Ambiente in Frankfurt erstmals öffentlich vorgestellt. Die Stadt Frankfurt und die Rhein-Main Region hatten sich bei der World Design Organisation um den Titel, der alle zwei Jahren neu vergeben wird, beworben und 2023 den Zuschlag erhalten.

World Design Capital 2026, Design for Democracy Werkstattwagen
Foto: © Ben Kuhlmann