Generationenfrage : Warum benutzt ihr ständig Anglizismen, liebe Gen Z?
Die Jugend von heute seufz ... Typisch Boomer! In der BRIGITTE-Kolumne Generationenfrage dürfen "Jung" und "Alt" ungeniert Fragen stellen, um die Eigenheiten der jeweils anderen Generation besser zu verstehen.

Die Jugend von heute seufz ... Typisch Boomer! In der BRIGITTE-Kolumne Generationenfrage dürfen "Jung" und "Alt" ungeniert Fragen stellen, um die Eigenheiten der jeweils anderen Generation besser zu verstehen.
Was hat es mit den ständigen WhatsApp-Storys der Ü40er auf sich? Woher kommt die Angst vorm Telefonieren bei den Jüngeren? Und warum bedankt sich die ganze Welt eigentlich bei Beyoncé #thankyoubeyonce? Die Redakteur:innen der BRIGITTE möchten nicht länger übereinander reden, sondern miteinander. Deshalb fragen sie von nun an einfach mal gegenseitig nach ...
Angela, 62: Ich saß kürzlich in der Bahn neben einer Gruppe junger Leute, die sich lautstark unterhalten hat. Dabei ist mir aufgefallen – übrigens nicht zum ersten Mal –, dass die Jugend sehr oft englische Begriffe verwendet. Ich konnte am Anfang gar nicht ausmachen, in welcher Sprache sie miteinander sprechen. Ich persönlich finde dieses 'Denglisch' nicht schön, im beruflichen Kontext sogar unprofessionell. Wieso spricht die Generation Z in Anglizismen?
Eva, 28: Ich mache das auch. Und muss gestehen: Manchmal merke ich es gar nicht mehr, dass ich einen englischen Begriff verwende, weil die Worte schon so in meinen Sprachgebrauch übergegangen sind. Meine Freund:innen reden übrigens alle so. Wahrscheinlich fällt mir deswegen mein übermäßiger Anglizismen-Gebrauch nur auf, wenn ich mit Menschen älterer Generationen spreche – oder eben im beruflichen Kontext. Da versuche ich schon, das 'Denglisch' auf ein Minimum herunterzuschrauben. Das klappt mal besser und mal schlechter.
Woher das kommt? Ich vermute mal, weil der Großteil der Inhalte, die unsere Generation konsumiert – egal ob Serien, Filme oder Social-Media-Beiträge – auf Englisch ist. Diese Begriffe übernimmt man dann einfach mit der Zeit in den eigenen Wortschatz. Ich würde fast sagen, Englisch ist für die Gen Z keine Fremdsprache mehr, sondern hat sich als Zweitsprache etabliert. Man lernt sie nicht mehr nur in der Schule, sondern wächst damit auf. Allein dadurch, dass ein Teil unserer aller Leben sich mittlerweile online abspielt – und die Sprache des Internets ist nun mal nicht Deutsch.