Tötung von Frauen: Lebenslang bei Femiziden: Italien schafft eigenen Strafbestand

Feminismus-News: +++ Ludwigsburg ruft Gedenktag für weibliche Gewaltopfer aus +++ Lebenslang bei Femiziden in Italien +++

Mar 12, 2025 - 09:13
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Tötung von Frauen: Lebenslang bei Femiziden: Italien schafft eigenen Strafbestand

Feminismus-News: +++ Ludwigsburg ruft Gedenktag für weibliche Gewaltopfer aus +++ Lebenslang bei Femiziden in Italien +++

Hier könnt ihr Nachrichten lesen, die insbesondere für Frauen relevant sind. 

12. März 2025

Lebenslang bei Femiziden: Italien schafft eigenen Strafbestand

Die Regierung der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat das italienische Strafrecht geändert und bereits am 8. März den Femizid – also die Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts – als eigenständigen Tatbestand eingeführt, der zukünftig mit besonderer Härte bestraft werden soll. Außerdem sind Strafverschärfungen bei Misshandlung, Stalking, sexueller Gewalt und Rachepornos vorgesehen.

Femizide werden in Italien ab sofort grundsätzlich mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe sanktioniert. Während bei anderen Tötungsdelikten für die Verhängung einer lebenslänglichen Haftstrafe erschwerende Tatumstände erforderlich sind – etwa besondere Grausamkeit, Heimtücke oder ein Zusammenhang mit der Mafia – sind bei Frauenmorden diese erschwerenden Umstände keine Voraussetzung für das Strafmaß.

Opferorganisationen und die Opposition beklagen allerdings, dass die Rechts-außen-Regierung von Meloni wie so häufig nur auf Abschreckung durch Strafe setze und keine präventiven Maßnahmen ergriffen würden. Sie fordern zum Beispiel mehr Aufklärung in Schulen. 

In Italien stirbt im Durchschnitt alle drei Tage eine Frau durch ihren Partner oder Ex-Partner. Das Land liegt damit statistisch gesehen im unteren Bereich Westeuropas. In Deutschland hingegen wird statistisch gesehen fast jeden Tag eine Frau durch die Hand eines Mannes umgebracht. 

11. März 2025

Ludwigsburg erinnert mit Gedenktag an Schicksal gewaltbetroffener Frauen und Mädchen

Die Stadt Ludwigsburg hat am Montag den nach eigenen Angaben bundesweit ersten Gedenktag für gewaltbetroffene Frauen veranstaltet. Oberbürgermeister Matthias Knecht hatte vor rund 200 Menschen die Zeremonie auf dem Marktplatz eröffnet. Lady Gagas Missbrauchshymne »Til it Happens to You« wurde gespielt und eine Schweigeminute abgehalten. Am Rathaus war Trauerbeflaggung zu sehen, zahlreiche Ludwigsburger Kirchen ließen ihre Glocken läuten. Die Stadt möchte so an das Schicksal von Mädchen und Frauen erinnern, die Opfer von geschlechtsspezifischer Gewalt geworden sind. 

Der Gedenktag soll nun jährlich am 10. März stattfinden. Oberbürgermeister Knecht forderte andere Kommunen bundesweit zu ähnlichen Initiativen auf. Für seine eigene Stadt erhofft er sich, wie der SWR berichtet, von dem Gedenktag auch die Eröffnung eines zweiten Frauenhauses – ein Projekt, für das der Kreis schon lange kämpft.

Wie dringend diese benötigt werden, zeigen auch die Zahlen des Bundeskriminalamts (BKA). Die Fälle von häuslicher Gewalt und Partnerschaftsgewalt sind in den letzten fünf Jahren deutlich angestiegen. Femizide – also geschlechtsspezifische Tötungsdelikte – nehmen weltweit zu. Auch in Deutschland wird jeden zweiten Tag eine Frau durch ihren Partner oder Ex-Partner getötet. 2023 wurden 938 Frauen und Mädchen Opfer von versuchten oder vollendeten Femiziden. 360 starben dabei.