Nova Meierhenrich und ihr Partner Brian: "Wir teilen eine sehr große Leidenschaft"
Nova Meierhenrich berichtet in ihrem Buch, dass sie ihren Wunsch, Mama zu werden, loslassen musste. So lebt sie heute mit ihrer neuen Liebe.

Nova Meierhenrich berichtet in ihrem Buch, dass sie ihren Wunsch, Mama zu werden, loslassen musste. So lebt sie heute mit ihrer neuen Liebe.
"Wenn man bereit ist, einen alten Pfad aufzugeben, wird man sich wundern, wohin das Leben einen führt", sagt Schauspielerin und Moderatorin Nova Meierhenrich (51). Im spot-on-news-Interview zu ihrem neuen Buch "Lebensschlenker" (Allegria, 13.03.), in dem sie über ihren unerfüllten Kinderwunsch schreibt, fügt sie hinzu: "Meinen Partner hätte ich nicht kennengelernt, hätte ich ihn zwei Jahre eher getroffen. Er wäre von mir ignoriert worden, weil gar kein Platz in meinem Leben gewesen wäre für ihn." Im vergangenen Herbst machte sie ihre Liebe zu dem dänischen Koch Brian Bojsen öffentlich, der unter anderem aus der ZDF-Sendung "Die Küchenschlacht" bekannt ist.
Was die beiden verbindet und was sie aus der Zeit mitnimmt, in der sie versucht hat, ihren Traum, Mutter zu sein, wahr werden zu lassen, verrät sie ebenfalls im Interview zu "Lebensschlenker". In dem Buch beschreibt sie ausführlich den Prozess ihrer Kinderwunschbehandlung, von der Auswahl des Spendersamens bis zu den Terminen in zwei verschiedenen Kliniken in Dänemark. Auch über psychische und physische Belastungen der Behandlung oder übergriffige Fragen zum Thema Kinderwunsch sowie Solo-Mutterschaft spricht sie in dem Buch, das "anderen helfen, informieren und Mut machen" soll.
Neben künstlicher Befruchtung ist auch Solo-Mutterschaft in Ihrem Buch ein Thema. Haben Sie das Gefühl, dass sich in diesem Bereich etwas bewegt hierzulande?
Nova Meierhenrich: Auf jeden Fall. Heute ist es Frauen in Deutschland erlaubt, diesen Weg zu gehen. Das war, als ich losgelaufen bin, noch nicht der Fall. Ich musste ins Ausland gehen. Es ist eine große Errungenschaft, dass eine Frau in Deutschland heute entscheiden kann, dass sie alleine Mutter werden möchte, und einen Arzt findet, der sie behandelt und begleitet. Das ständige Reisen, im Ausland sein, die Reisekosten, das war viel zusätzlicher Stress. Ich musste je nach Ultraschall innerhalb von 24 Stunden in Kopenhagen sein und alles stehen und liegen lassen. Das fällt für Frauen nun weg. Wir sind leider aber immer noch nicht so weit, dass die Krankenkasse die Behandlung für Solo-Mütter bezahlt. Ein bisschen Weg haben wir also noch zu gehen, aber wir sind sehr viel weiter als vor zehn Jahren.
Auf Instagram wollen Sie mit "Lebensschlenker" eine neue Plattform bieten. Was ist hier geplant?
Meierhenrich: Es soll ein Instagram-Kanal sein, um sich über das Thema auszutauschen, darüber zu reden, Geschichten zu teilen. Ich habe gar keine große Erwartungshaltung. Ich möchte einfach nur, dass es möglich ist, miteinander darüber zu sprechen.
Sie engagieren sich darüber hinaus für Ihren Verein "Herzpiraten". Gibt es dieses Jahr wieder eine Regatta?
Meierhenrich: Im Moment scheitert es ein bisschen an der Personalie, weil ich gerade ganz alleine bin. Mal schauen, ob ich es im Sommer hinkriege, die nächste Regatta auf die Beine zu stellen. Aber die Projekte im Hintergrund laufen natürlich alle weiter. Derzeit bin ich mit dem UKE in Hamburg in engem Austausch. Wir sind seit einem Jahr dabei, ein sehr großes Projekt umzusetzen.
Auf Instagram zeigen Sie zudem, wie Ihr Hund Ihr Leben durcheinanderwirbelt.
Meierhenrich: Ja! Wenn mein Freund beruflich unterwegs ist, und wir alleine sind, sind Sachen wie etwa Putzen nicht möglich, weil er jedes Haushaltsgerät angreift. Auch wenn ich ihn mit in meinen Schrebergarten nehme, komme ich zu nichts. Besen und Co. liebt er und lässt sie nicht mehr los. Charly ist einfach jemand, der einem nicht von der Seite weicht. Das ist sehr süß und ich liebe ihn auch über alles, aber der Hund war eine Überraschung. Mein Freund hat ihn sich gewünscht, ich hatte kein Mitspracherecht, er war auf einmal da.
Teilt Ihr Partner Ihre Hobbys wie den Schrebergarten und die Vorliebe für Ihre Reisen im Van?
Meierhenrich: Er ist selbst Outdoor-Koch und spezialisiert auf Outdoor-Events. Von daher teilen wir eine sehr große Leidenschaft, nämlich für die Natur, für das raue Skandinavien, für unterwegs sein. Er hatte selbst auch ein Wohnmobil die letzten Jahre, jetzt haben wir nur noch meins. Wir sind damit zum Beispiel schon hoch in den Norden auf die Lofoten gefahren. Ich kann mit ihm genauso auf einer Matratze im Kofferraum eines Autos schlafen wie im Fünf-Sterne-Hotel. Das sind zwei Welten und beides ist möglich und das ist total schön.
Sie sind beide beruflich sehr erfolgreich und viel unterwegs. Wie sieht Ihr Beziehungsalltag aus?
Meierhenrich: Brian hat im Sommer erst ein neues Restaurant in der Hafencity in Hamburg eröffnet. Das nimmt natürlich bei ihm viel Zeit in Anspruch, zumal es ausgebucht ist, seit es eröffnet hat. Es ist wirklich wunderschön auf einem alten Hausboot von 1902, mitten in der Hafencity, zwischen all diesen modernen Gebäuden, mit Blick auf die Elbphilharmonie. Dann macht er noch immer Reisen rund die Welt. Wir sind den ganzen Januar in Schwedisch-Lappland gewesen mit Gästen von ihm, für die wir Touren organisiert haben. Ich helfe auch voll im Restaurant mit, kümmere mich um alles im Hintergrund und mache dort alles außer Kochen, da sollte man mich nicht ranlassen. Das macht er viel besser.
Ein großes Thema in Ihrem Buch "Lebensschlenker" ist Glück. Was bedeutet das heute für Sie?
Meierhenrich: Ganz wichtig für mich ist die Erkenntnis, und das ist auch das, was ich weitergeben möchte: Man muss alte Sachen loslassen, um neue in seinem Leben willkommen zu heißen. Wenn eine Tür zugeht, geht eine neue auf. Das ist ein blöder Spruch, den man in einer Krise nicht hören will. Aber es ist so. Es geht weiter. Wenn man bereit ist, einen alten Pfad aufzugeben, wird man sich wundern, wohin das Leben einen führt. Meinen Partner hätte ich nicht kennengelernt, hätte ich ihn zwei Jahre eher getroffen. Er wäre von mir ignoriert worden, weil gar kein Platz in meinem Leben gewesen wäre für ihn.
Ich habe gelernt, mich auf den Moment einzulassen, was für mich zum Lebensglück dazu gehört. Pläne mache ich weiterhin, aber ich halte nicht so steif daran fest, dass rechts und links für nichts mehr Platz ist. Und Glück bedeutet für mich auch, meine Erfahrungen weitergeben zu können. Wenn man Erlebnisse, Eindrücke und Emotionen mit jemandem teilen kann, finde ich das toll. Man weiß immer nicht, wofür manche Sachen an irgendeinem Punkt gut sind und wo sie dich hinführen. Aber ich wäre eine richtig tolle Mutter geworden, das weiß ich.
Was für Wünsche und Ziele haben Sie für die nächste Zeit?
Meierhenrich: Wenn das Thema Buch abgeschlossen ist, hoffe ich, dass ich wieder ein bisschen im Alltag ankomme und ich wieder viel in meinem Beruf arbeiten darf. Im letzten Jahr habe ich Pause gemacht, zum Schreiben und ich war vier Monate im Ausland und habe am Set einer großen internationalen Filmproduktion als Coach gearbeitet. Dieses Jahr würde ich gerne wieder vor die Kamera. Das sind aber Sachen, die man nicht planen kann. Ich kann mir die nur wünschen und hoffe, dass schöne Projekte meinen Weg kreuzen.