Journal Rosenmontag, 3. März 2025 – Freier Tag mit Freizeitspaß

Das klappte nach der Oscarnacht ganz gut mit echtem Schlaf bei heruntergelassenem Rollladen und mit Ohrstöpseln noch bis acht, als ich mich vom Wecker wachklingeln ließ. Aber insgesamt hatte ich das Gefühl, dass sich die Oscarnacht-Aktion nicht ausgezahlt hat: Die Zeiten sind wohl einfach vorbei, in denen mir das etwas gab – angefangen zu Studienzeiten, […]

Mar 4, 2025 - 08:25
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Das klappte nach der Oscarnacht ganz gut mit echtem Schlaf bei heruntergelassenem Rollladen und mit Ohrstöpseln noch bis acht, als ich mich vom Wecker wachklingeln ließ. Aber insgesamt hatte ich das Gefühl, dass sich die Oscarnacht-Aktion nicht ausgezahlt hat: Die Zeiten sind wohl einfach vorbei, in denen mir das etwas gab – angefangen zu Studienzeiten, als ich mich mit Freunden bei dem einen traf, der Satellitenfernsehen hatte (und der dazu Snacks servierte, hier lernte ich Anfang der 1990er Guacamole kennen). Es sollte noch einige Jahre dauern, bis ein deutscher Sender die Show übertrug. Werde ich mich also in Zukunft nicht mehr grämen, wenn ich sie verpasse.

Über meinem Morgenmilchkaffee saß ich durchaus dumpfkopfig, das war halt kein normaler Nachtschlaf, und ich bin keine 30 mehr. Oder 40. Oder 50.

Wie angekündigt schien die Sonne, bestärkte mich in dem Plan einer Schwimmrunde unter freiem Himmel im Dantebad. Für die ich mich dann früher fertigmachte als geplant, weil Herr Putzmann nicht wie sonst immer montags um 12 Uhr kam, sondern bereits um 10 einsatzbereit im Flur stand (der Kunde vor uns hatte abgesagt). Ich begrüßte ihn im Morgengammel und erbat mir nach einem Plausch (wir hatten uns schon lange nicht mehr gesehen) eine halbe Stunde zum Fertigmachen. Herr Kaltmamsell hat Faschingsferien und verbrachte einen Arbeitstag zu Hause.

Zum Glück hatte mich Herr Putzmann vor der knackigen Kälte gewarnt (er ist immer mit dem Fahrrad unterwegs), so griff ich zu warmer Jacke, Stirnband und dicken Handschuhen für meinen Weg ins Dantebad: Die Sonner wärmte nämlich gar nicht so sehr, wie sie strahlte.

An der Kasse lud ich meine Stadtwerke-Bäderkarte für die nächsten Monate auf; ich hatte beim letzten Auschecken aus dem Schwimmbad gerade rechtzeitig gesehen, dass sie nur noch gut drei Euro geladen hatte. Die Schwimmbahnen waren rege genutzt, durch häufiges Überholen schwamm ich weniger gemütlich, als ich mir bei meiner Müdigkeit gegönnt hätte. Aber ich schwamm schmerzfrei und problemlos.

Beim Heimradeln hatte die Sonne ihre Frühlingsarbeit gemacht und die Luft gewärmt: Ich brauchte keine Handschuhe mehr. Abstecher zum Bäcker und zum Drogeriemarkt.

Frühstück um zwei: Körnersemmeln und Grapefruit.

Nach dem Frühstück war ich sehr müde und benommen, verkniff mir aber eine Siesta, um meinen Schlafrhythmus nicht komplett zu versauen.

Kleinere Tüchtigkeiten: Ich fettete das Leder meiner Zirkeltrainingtasche ein (hatte erst spät die Spielanleitung gelesen, nach der man das vor dem ersten Tragen tun sollte), putzte Schuhe. Zeitung- und Internetlesen im sonnigen Wohnzimmer.

Die Vogeltränke auf unserem Balkonsims wurde rege genutzt. Ich beobachtete, wie eine Jungamsel aufs Niedlichste am Baden in der kleinen Wasserschüssel scheiterte (Größe eher Meisenbad); sie hockte sich dann einfach rein und sah versonnen in die sonnige Gegend.

Yoga-Gymnastik in der letzten Dämmerung. Zum Nachtmahl servierte ich den altmodischen Geflügelsalat aus Suppenhuhnfleisch, Käse, Kimchi (von Herrn Kaltmamsell aus Schwarzrettich hergestellt, nach drei Wochen war er schön mild und dennoch würzig) mit selbstgebackenem Brot vom Samstag. Nachtisch Käsekuchen und Schokolade.

Früh ins Bett zu ein wenig Lesen, frühes Schlafen.