Wort des Tages: Viszeralfett

In dieser Reihe stellen wir täglich ein Wort vor, das wir (gerade) besonders wichtig finden. Heute: Viszeralfett.

Mar 14, 2025 - 08:34
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Wort des Tages: Viszeralfett

In dieser Reihe stellen wir täglich ein Wort vor, das wir (gerade) besonders wichtig finden. Heute: Viszeralfett.

Was bedeutet es?

Der Begriff geht auf das lateinische Wort viscera zurück, was Eingeweide bedeutet. Viszeralfett ist Fettgewebe, das unter der Muskelschicht im Bauchraum liegt und dort Leber, Bauchspeicheldrüse, Darm und die anderen inneren Organe umgibt. Es ist verborgenes Bauchfett und von außen nicht sichtbar.

Was kann man noch dazu sagen?

Eine andere Bezeichnung für viszerales Fett lautet intraabdominales Fett (von intra = im und abdomen = Bauchraum) – auf englisch visceral fat tissue (VFT) – oder auch Eingeweidefett.

Wer benutzt es?

Medizin und Wissenschaft: Viszeralfett gilt als eigenständiges endokrines (Sekret ausschüttendes) Organ, ähnlich wie die Schilddrüse, und hat eine hohe hormonelle Aktivität. In diesem Fall produziert es allerdings krank machende Botenstoffe und gibt sie in die Blutbahn ab. Aus diesem Grund wird inneres Bauchfett als gesundheitsschädlich angesehen.

Warum ist es wichtig?

Körperfett an sich ist nichts Schlechtes – auch wenn viele ihre Speckröllchen wohl verdammen. Doch es dient schlicht als Energiebunker für schlechte Zeiten, indem es nicht verbrauchte Kohlenhydrate einlagert. Dieses Speicherfett im Unterhautfettgewebe ist harmlos und isoliert den Körper sogar gegen Kälte und Wärme. Aber die Menge macht auch hier das Gift, wenn nämlich an anderen Stellen Depots angelegt werden.

Problematisch ist nämlich das viszerale Fett, das sich tiefer in der Bauchhöhle einlagert. Von ihm, genauer gesagt von den ausgeschütteten Botenstoffen, geht eine erhebliche Gesundheitsgefahr aus, weil sie chronische Entzündungsprozesse fördern und insgesamt den Stoffwechsel negativ beeinflussen. Viszeralfett gilt daher als Risikofaktor zum Beispiel für Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, Herzschäden und entzündliche Erkrankungen wie Asthma, Schuppenflechte oder Colitis ulcerosa. Es gibt zudem Hinweise, dass es das Krebsrisiko erhöht. Am BMI lässt sich das Risiko übrigens nicht ablesen, Fachleute plädieren daher inzwischen für den Body-Roundness-Index als besser geeignete Maßeinheit. 

Übrigens können auch schlanke Menschen ein ungesundes Maß an Viszeralfett haben, die Fachwelt nennt dieses Phänomen TOFI: thin outside, fat inside. Zum einen liegt es vermutlich an genetischer Veranlagung, dass sich dieses Fett in der Bauchhöhle ansammelt, außerdem besteht ein Zusammenhang zwischen Wechseljahren und Bauchfett. In erster Linie sind jedoch Lebensstilfaktoren ausschlaggebend dafür. Das beste Mittel, es wieder loszuwerden, ist die Kombination von mehr Bewegung und einer gesünderen Ernährung mit einem großen Gemüseanteil, Ballaststoffen und Proteinen.