"Ihr seid doch längst gleichberechtigt": 10 Sätze, die Feministinnen nicht mehr hören können
Einige Menschen – ja, leider auch Frauen –, denken immer noch, dass Feminismus mit Männerhass einhergeht und dass Gleichberechtigung heutzutage doch längst erreicht sei. Hier folgen 10 Sätze aus dieser Riege, die wir wirklich nicht mehr hören können.

Einige Menschen – ja, leider auch Frauen –, denken immer noch, dass Feminismus mit Männerhass einhergeht und dass Gleichberechtigung heutzutage doch längst erreicht sei. Hier folgen 10 Sätze aus dieser Riege, die wir wirklich nicht mehr hören können.
"Hast du deine Tage oder wieso bist du so emotional?" oder "Für eine Frau kennst du dich ja echt gut damit aus". Sätze wie diese kennen wahrscheinlich viele Frauen. Sie sind abwertend und erniedrigend, sprechen uns unsere Gefühle ab und verdeutlichen somit doppelt, dass wir leider in puncto Gleichberechtigung noch lange nicht da angekommen sind, wo wir vielleicht denken zu sein oder gerne wären.
"Frauen haben doch bereits alles erreicht"
Wie oft schon habe ich erschreckenderweise festgestellt, dass nicht nur Teile der Männerwelt annehmen, Frauen hätten mittlerweile die gleichen Startbedingungen und Möglichkeiten wie sie, sondern auch Frauen selbst sind felsenfest davon überzeugt. Aus Selbstschutz? Um sich unterbewusst besser in dieser auf Männer ausgerichteten Gesellschaft zurechtfinden und behaupten zu können oder fehlt tatsächlich das Wissen?
Fakt ist ja, dass Frauen im Schnitt immer noch 18 Prozent weniger Stundenlohn im Vergleich zu Männern, die exakt die gleiche Arbeit machen. Sie leisten deutlich mehr Care-Arbeit, und sind unter anderem aus diesem Grund auch öfter von Altersarmut betroffen. Sexismus und sexualisierter Gewalt kommt noch dazu. Umso absurder scheint es doch, dass wir uns immer noch Sprüche anhören müssen, die uns klein reden, Feministinnen als Männerhasserinnen darstellen – oder fast noch schlimmer – die infrage stellen, ob es den Feminismus überhaupt noch brauche.
Simone de Beauvoir hatte recht
An dieser Stelle zitiere ich die französische Frauenrechtlerin und Schriftstellerin Simone de Beauvoir, die schon 1949 in "Das andere Geschlecht" schrieb: "Vergesst nicht: Es genügt eine politische, ökonomische oder religiöse Krise – und schon werden die Rechte der Frauen wieder infrage gestellt. Diese Rechte sind niemals gesichert. Ihr müsst lebenslang auf der Hut sein."
Der 8. März wurde zum Weltfrauentag oder Feministischen Kampftag ernannt, um uns eben daran zu erinnern: dass Femist:innen schon vor vielen Jahren für Frauenrechte gekämpft haben und wir das niemals für selbstverständlich nehmen oder gar natürlich gegeben sehen sollten. Bis zu einer echten Gleichstellung der Geschlechter ist sowieso noch sehr viel zu tun, im Moment müssen wir darauf acht geben, dass rechte Kräfte, die die Uhr zurückdrehen wollen, uns unsere lang erarbeiteten Rechte nicht wieder streitig machen.