Das dritte Gilmore Girl: Kelly Bishops Lebensweisheiten, die ich verinnerlichen möchte
Emily Gilmore aus der Serie "Gilmore Girls" könnte uns verraten, wie wir uns mit unserer Tochter zerstreiten oder Dienstmädchen vergraulen. Was die Darstellerin Kelly Bishop selbst zu teilen hat? Das hat unsere Autorin aus ihrer Autobiografie "The third Gilmore Girl" mitgenommen.

Emily Gilmore aus der Serie "Gilmore Girls" könnte uns verraten, wie wir uns mit unserer Tochter zerstreiten oder Dienstmädchen vergraulen. Was die Darstellerin Kelly Bishop selbst zu teilen hat? Das hat unsere Autorin aus ihrer Autobiografie "The third Gilmore Girl" mitgenommen.
Sie ist sicher nicht die sympathischste Figur der Serie "Gilmore Girls", trotzdem konnte ich Emily Gilmore immer viel abgewinnen. Hinter ihrer kühlen, dominanten Art habe ich stets eine kluge, verletzliche, loyale und sehr interessante Frau durchscheinen sehen, die eigentlich nur das Beste für sich und ihre Familie wollte. Oder habe ich da vielleicht die Darstellerin hinter der Rolle wahrgenommen, Kelly Bishop? Die hat kürzlich ihre Autobiografie veröffentlicht, "The third Gilmore Girl", am 18. Februar erscheint das Buch in deutscher Übersetzung. Ich habe sie bereits gelesen und einiges daraus mitgenommen. Mit folgenden Gedanken und Weisheiten hat mich die Schauspielerin besonders beeindruckt.
4 Weisheiten des "dritten Gilmore Girls", die mich bereichert haben
"Was sich wie 'das Ende der Welt' anfühlt, kann der Anfang von etwas Wunderbarem sein."
Nachdem sie monatelang trainiert hatte und extra dafür nach New York gezogen war, erschien es Kelly Bishop wie "das Ende der Welt", als sie bei einem bestimmten Casting nicht ausgewählt wurde. Doch rückblickend legte ausgerechnet diese Ablehnung den Grundstein für ihre gesamte weitere Karriere, für die sie heute dankbar ist. An anderer Stelle schreibt die Schauspielerin auch noch: "Wenn es sein soll, wird es passieren. Passiert es nicht, macht mich das verfügbar für das, was ich stattdessen tun soll." Diese Sichtweise von Kelly Bishop dürfte stark dazu beigetragen haben, dass sie die Gelegenheiten erkannte und ergriff, die sich ihr boten, anstatt sich auf bestimmte Ziele – unerreichte oder noch zu verfolgende – zu versteifen.
"Manchmal gewinnst du, manchmal lernst du."
Das Zitat selbst stammt vom Autor John Maxwell, doch in Kelly Bishops Autobiografie wird wieder und wieder deutlich, dass sie nach diesem Grundsatz lebt und gelebt hat. Sie scheitert in einem Tanz-Casting, in dem weniger qualifizierte, aber besser vernetzte Mitbewerberinnen ausgewählt werden und versteht: Leistung ist nicht alles. Eine Niederlage muss nicht heißen, dass du nicht gut genug warst. Beziehungen sind wichtig. Der Mann, den sie aus einem Gefühl von gesellschaftlichem Druck übereilt heiratet, verspielt ihren Lohn und Besitz – also verhandelt sie bei ihren nächsten Partnerschaften mit sich allein, ob und wie schnell sie sich bindet.
Kelly Bishop ist an niederschmetternden Erfahrungen gewachsen, weil sie analysiert hat, was sie daraus lernen kann. Ihre Herangehensweise hat ihr dabei geholfen, ihre Angst vor Fehlern und vor dem Scheitern zu überwinden und etwas zu wagen – und das sie sehr weit gebracht.
"Weine nicht, weil du denkst, deine besten Tage liegen hinter dir. Lächele, weil du sie erlebt hast."
Sie habe dieses Mantra selbst noch immer nicht hundertprozentig verinnerlicht, schreibt die Schauspielerin, doch sie übe sich jeden Moment darin, ihre Erfahrungen mit dieser Einstellung zu betrachten – weil sie überzeugt davon sei, dass dies richtig ist. Ob ihre Zeit am Broadway, die Monate in Las Vegas oder die Jahre am Set für "Gilmore Girls", jedes dieser Kapitel bedeutet der Künstlerin etwas und sie hätte in jedem verharren können. Doch Vergänglichkeit ist ein wesentlicher und notwendiger Aspekt des Lebens. Eine Lebensphase muss enden, damit eine neue beginnen kann, damit unterschiedliche Kapitel entstehen und sich eine vollständige Geschichte bildet. Wenn wir etwas betrauern, das wir nicht festhalten können, bereichert es uns nicht, sondern betrübt und beschwert uns. Doch wenn wir die Erinnerung daran schätzen, hat es uns etwas gebracht. Wer weiß - vielleicht lässt genau diese Einstellung Kelly Bishop auch heute noch so lebendig und strahlend wirken.
"Ich habe ein Leben gelebt, das ich beneiden würde, wenn ich nicht ich wäre."
Mit diesem Satz spricht Kelly Bishop einen Gedanken an, der mich beim Lesen ihrer Autobiografie die ganze Zeit beschäftigt und fasziniert hat: Irgendwann möchte ich mir meine eigene Geschichte so erzählen können, wie Kelly Bishop ihre erzählt. Sie inszeniert sich nicht als Star, Heldin oder unfehlbar. Sie sieht sich nicht als außergewöhnliche Person, die die Welt bewegt und alles richtig gemacht hat. Doch sie macht sich auch an keiner Stelle klein, spricht sich keine Schuld zu, wenn das Beste, was sie geben konnte, nicht für das gewünschte Ergebnis reichte. Die Künstlerin macht keinen Hehl daraus, dass sie stolz auf sich ist, sich selbst achtet und eher mit Wohlwollen und Verständnis auf sich blickt als mit Strenge und immer weiter steigenden Ansprüchen. Dazu passt auch folgende Erfahrung, die sie an anderer Stelle schildert: "Ich habe Glück, ich zu sein, denn dadurch darf ich Zeit mit mir verbringen. Das hat nichts mit Ego zu tun, sondern mit einem lebenslangen Empfinden, dass mir meine eigene Gesellschaft immer angenehm war." Kelly Bishop scheint eine gesunde Beziehung zu sich und ihrem Leben zu haben und mit sich im Reinen zu sein. Damit hat sie erreicht, was ich mir und allen Menschen wünsche.